Zitat von HopeHope: Am liebsten hätte ich eine die immer da ist. Aber dann müsste ich schon eine Rentnerin nehmen. Das würde mich mehr glücklich machen als alle materiellen Dinge. Geld macht nicht glücklich. Kann man sich kaufen was man will. Wenn man sich was kauft macht das einen vielleicht im ersten Moment Glücklich danach nicht mehr. So ist es mit allem bisher. Naja alles nicht so einfach. Vielleicht ist es bei mir gerade nur Depressionsgeschwätz.
Ich glaube wirklich, dass das bei jedem Menschen total individuell ist und gerade deshalb ist es so schwer, da bestimmte Lebensweisen als richtiger oder besser einzuschätzen. Ich muss mich da selbst auch immer ein bisschen an die Nase fassen. Es wurde die letzten Jahre durch Therapien bisschen besser, aber ich war lange auch jemand, der viel verurteilt hat und darunter waren auch viele Sichtweisen oder Lebensweisen anderer Menschen.
Eine große Erleuchtung war bei mir glaube ich, dass ich irgendwann verstand, dass eigentlich jeder, wirklich jeder Mensch irgendwo sein Päckchen zu tragen hat. Nach außen sieht man es meist nicht (man sieht es uns ja oft auch nicht an, was für Probleme wir haben). Daher bin ich sehr vorsichtig geworden, vor allem mit Pauschalisierungen.
Meine Frau und ich verbringen z.B. sehr viel Zeit daheim miteinander. Ich bin Frührentner und sie ist immer ab Mittag daheim. Ich würde jetzt aber nicht sagen, dass das nur Vorteile hat. Oft ist es auch einfach zu viel und dann macht gerade das Probleme.
Wäre mein Frau wie ich auch Frührentnerin, würde das glaube ich nicht gutgehen - es wäre einfach zu viel. Wir merken ja jetzt schon, dass wir beide auch andere Kontakte brauchen und nicht nur uns selbst.
Das mit dem Geld macht nicht glücklich würde ich aus dem Bauch heraus auch so unterschreiben, aber auch hier glaube ich sollte man nicht pauschalisieren. Geld ALLEIN macht natürlich nicht glücklich, aber es trägt oftmals einen Teil dazu bei, dass vieles leichter ist und wenn man genug Geld hat, hat man eben auch mehr Möglichkeiten, sich Sachen zu gönnen oder Gutes zu tun, was man andernfalls nicht könnte. Damit meine ich nicht automatisch materielle Dinge, sondern z.B. Urlaube oder einfach sonstige schöne Erlebnisse. Das muss dann halt auch wieder jeder INDIVIDUELL wissen, was ihn glücklich macht und für was er das Geld nutzt (z.B. eben einen Fitness-Raum daheim einrichten ...es sich also daheim einfach schön machen). Und wer mit einem Porsche glücklich wird - was ist daran schlimm oder warum sollte man das verurteilen? Solange man sich nicht selbst belügt oder Dinge nur tut, um dem gesellschaftlichen Idealbild zu folgen, ist doch alles ok. Aber das sagt sich halt alles so leicht. Wir Menschen tun uns glaube ich oft sehr schwer, wirklich so zu leben, wie wir es wollen und es uns glücklich macht....und genau das ist sicherlich ein Grund, warum einige von uns psychische Probleme entwickelt haben - weil wir uns u.a. zu viele Gedanken machen, was andere über uns denken usw.
Zitat von HopeHope: Mir fehlen soziale Kontakte auch sehr. Seit sich mein Kumpel nicht mehr meldet geht's auch berg ab mit mir. Vorallem fehlen mir die Unternehmungen einfach mal in Läden schauen gehen oder spazieren oder über Gott und die Welt reden. Das fehlt mir sehr.
Ich verstehe dich und das tut mir leid.
Aber es ist doch gut, dass du das zumindest erkannt hast, dass dir sogar der eine oder andere doofe Smalltalk draußen gut tun würde. Meine Stimmung dreht sich oftmals schon ein wenig, wenn ich in z.B. beim Bäcker eine gut gelaunte Verkäuferin treffe, die bissl Smalltalk mit mir führt. Ich bin dankbar um jede nette Person, die ich draußen treffe.
Und natürlich laufen mir auch jeden Tag Idioten über den Weg (vom Straßenverkehr ganz zu schweigen). Mir hilft es dann aber manchmal, das zu versuchen, was ich in Therapien gelernt habe, nämlich zu verinnerlichen, dass dieser oder jene blöde Mensch vielleicht auch einfach gerade (psychische?) Probleme hat, gerade eine schwere Zeit durchmacht (Scheidung, Jobprobleme etc) oder einfach einen beschi... Tag hat. Wir wissen es halt nicht.
Und ja - auch ich habe Tage, an denen ich mich immer noch schwer tue, überhaupt raus zu gehen. Ich neige immer noch manchmal dazu, kurz vor Treffen mit Freunden etc abzusagen usw. Das ist schon auch manchmal bisschen Sozialphobie bei mir je nach meinem Zustand. Aber ich weiß halt, dass es mir gut tut und wenn ich es dann schaffe, rauszugehen, dann war es bisher immer so, dass es mir danach gut/besser ging. Man darf es halt nicht übertreiben glaube ich - ich habe mich damals behutsam herangetastet und dann immer bisschen mehr und wenn man merkt, dass es gut tut, geht es leichter. Ängste sind normal glaube ich, wenn man unter Leute geht und grundsätzlich Angststörungen hat.
@HopeHope
Gibt es denn keine Möglichkeiten, dass du bisschen unter Leute kommst?
Verein? Selbsthilfegruppe? Was ist mit Hobbies? - Da findet man auch oft paar nette Menschen.