Zitat von Capricorn:PS
Zitat von Nyan:Ich bin in letzter Zeit öfter auf der Straße oder in den Geschäften Zeuge von Situationen gewesen, in denen Kinder durch Erwachsene psychisch misshandelt werden, ich sehe immer wieder wie diese Kinder Weinkrämpfe bekommen, die nicht zu stillen sind, wie erwachsene Mütter ihre Babies anschreien und zornig mit Sachen, die man auch Kinderzubehör nennen kann, um sich werfen. Eltern kommen als Gefahrenquelle viel öfter ins Spiel als Pharmaindustrie!
Und? ... wie reagierst du, wenn du sowas beobachten kannst?!?
Mich würde eine Antwort wirklich interessieren. Hast du die Passage überlesen?
Nein, habe ich nicht, aber es ist ein schwieriges Thema, über das man eventuell erst nachdenken muss. Es ist zweierlei zu berücksichtigen; auf der einen Seite steht ein Erwachsener, den man nicht diskreditieren darf, dem man auch kein Hilfe aufzwingen kann und auf der anderen Seite ein Kind, das sichtlich leidet, und das ergibt eine Situation, an der jeder, der Zeuge ist, mitbeteiligt ist.
Grundsätzlich gilt - leider -, dass jeder erstmal mit seinem Kind machen darf, was er will, außer er gerät ins Visier der Behörden. Was absolut sinnvoll und hilfreich wäre - eine umfassende Aufklärungscampagne an den Schulen. Das bisschen Psychologie und Erziehungskunde, die unterrichtet wird, reicht lange nicht aus, um den jungen Leuten klar zu machen, dass in jeder Situation Hilfe möglich ist, dass man aber erst bereit sein muss seine eigene Not zu erkennen und den guten Willen haben seine Situation und die seiner Kinder zu verbessern. Es wäre alles so einfach, wenn sich nicht jeder isoliert, als Opfer der Umstände und zur Abwehr, wie auch immer die ausfällt, berechtigt fühlen würde.
Was ich mache.. ach, ich weiß nicht, ob ich solche Situation anziehe oder ob die Lage tatsächlich so eskaliert. Heute auch wieder, ich mache gerade die Haustür auf, da sehe ich auf der Straße eine Ausländerin und hinterher ihre weinende vielleicht vierjährige Tochter rennen. Das Kind ist nicht schnell genug und hat Angst, dass ihm die Mutter davon läuft. Was soll ich machen? Hinterher laufen? Wir stehen doch in den meisten Fällen solchen Eskapaden hilflos gegenüber.
Wenn ein Kind im Geschäft weint und der Erwachsene sich aufführt, versuche ich ihn anzusprechen; ich sage etwas beiläufiges und wende mich auch dem Kind zu. Manchmal entspannt sich dadurch die Situation, die Leute merken, dass sie sich trotz ihrer emotionellen Blockade nicht in einer völligen Isolation befinden schalten einen Gang runter. Aber das ist nicht immer so. Bei der Mutter, die mit Kindersachen um sich warf und das Baby im Kinderwagen angeschrien hat, bin ich stehen geblieben. Ich hab die kleine Babyflasche vom Gehsteig aufgehoben sie ihr mit den Worten gereicht, dass sie etwas verloren hat. Sie sah nicht gesprächig aus, und weil ich danach die falsche Richtung gewählt habe, musste ich noch einmal an ihr vorbei. Ich habe buchstäblich die dicke Luft im Nacken gespürt und als ich einige Meter weiter war, ging die Eskalation weiter.
Ich glaube es ist in Grönland, oder Finnland, dort gibt es einen Sozialdienst - Sozialpädagogen besuchen in regelmäßigen Zeitabständen Familien mit Kindern und erkundigen sich nach ihren Verhältnissen und nach eventuellem Hilfsbedarf. Ja, das ist leider für uns nur ein Märchen, aber ich habe ein schönes Video über Kinder in Finnland gefunden - ein Märchenland, in dem es Kindergartenlehrer (in YouTube unter Bildung Finnland), zum Großteil glückliche Kinder und angesehene Lehrer ohne Burnout gibt. Wer Kinder hat und auswandern will -bitte schön: sichtlich ein Traumland.