Zitat von Abendschein:Viele sagen, ich sei eine Mimose und es sei doch alles nur Spaß
Wie seht ihr das?
Ich kenne solche Situationen zuhauf. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jede/r das Recht auf die eigenen Gefühle hat und damit auch, von etwas was jemand gesagt hat, verletzt zu sein. Wenn nun mein Gegenüber meint, dass es kein Grund für Verletzt-Sein gäbe, dann erkenne ich daran, dass diese/r einfach zu unemphatisch bzw. zu wenig respektvoll ist, um mein Recht auf meine Gefühle anzuerkennen. Daraus folgt für mich, dass ich zu dieser Person erstmal oder dauerhaft auf Abstand gehe bzw. versuche ihm/ihr zu erklären, was mich verletzt hat oder warum. Gibt es dann kein Verständnis dafür, dann reduziere ich den Umgang mit dieser Person..
Den Begriff konstruktive Kritik, der leider oft im positiven Sinne benutzt wird und vor allem auch um ungebetene Rat-Schläge zu verteidigen, empfinde ich als in sich widersprüchlich. Denn wenn Kritik konstruktiv, also eine Hilfe sein soll, müsste derjenige, der sie erhält, darum gebeten haben, was in den allermeisten Fällen nicht zutrifft. Erfolgt konstruktive Kritik unerbeten, dann erfüllt sie ja wohl vor allem die Bedürfnisse des Kritikgebenden und nicht die des Kritk-Erhaltenden und ist damit in den allermeisten Fällen keine Hilfe für den, der sie erhält.
Unsere normale Art der Kommunikation ist leider voll von solchen Fehlinterpretationen und Missverständnissen, die (meist ungewollt) zu Verletzungen und Gegenverletzungen führen. Um da herauszukommen, empfehle ich Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg zu üben, bei der Verständigung und Verständnis im Vordergrund steht.
14.11.2019 12:50 • x 2 #122