Zitat von hereingeschneit: Also Musiksprache jetzt nicht eher die Sprache der Musik, aber ist das ein Unterschied?
Darüber musste ich doch glattweg erstmal nachdenken.
Denke, eeeigentlich nicht, obwohl (die) Sprache der Musik auf mich ja eher wie ein Titel, eine Überschrift oder eine 'bildhafte' Umschreibung wirkt, denn als 'sachliche' Bezeichnung im täglichen Sprachgebrauch.
Zitat von Cbrastreifen: Oder ist das bei Dir anders?
Bei mir ist
alles! anders!
Nee, ernsthaft .. ich 'denke' neben dem 'Wörtlichen' seeehr bewusst und intensiv in Bildern und auch ..
*hmm*.. Gefühlen?.. Eindrücken?.. kann ich gerade gar nicht so konkret festmachen .. aber es ist grundsätzlich schon viel mehr ein Mischmasch aus diesen Dingen, als eine Art 'isoliertes' sprachliches Denken. Selbst bei rein 'sachlichen' Themen spielt die Bildsprache (zumindest bei mir) eine sehr entscheidende Rolle.
Aaaber .. und damit komme ich auch mal wieder auf's 'Kernthema' zurück .. könnte mich jetzt nicht soo direkt erinnern, dass ich je in Tönen oder Klängen
gedacht hätte. Sowas hat - zumindest gefühlt - für mich, wenn es denn vorkommt, eher einen 'begleitenden' Charakter .. sowas wie ein Soundtrack, der nebenher abläuft, um (m)eine
Stimmung zu untermalen .. und weniger als 'Art des Denkens'. (Definiert
das für uns - selbst? - vielleicht den Begriff 'Sprache'?.. die Möglichkeit 'in' ihr Denken zu können ..?)
Was mich gerade, wo ich das hier schreibe, ja irgendwie zu der Vermutung führt, dass Musik, Töne, Klänge für mich im Vergleich zu den anderen 'Sprachen' einen etwas (oder in Bezug auf die Kernfrage womöglich auch
gravierend) anderen Stellenwert hat. Ist mir bisher noch nie so direkt aufgefallen ..
Zitat von moo: Was wir meinen und was unser Gegenüber von dem meint, was wir meinen, zu meinen, wenn wir es sagen... .
Eloquenter lässt es sich wohl auch nicht ausdrücken.
Das erlebe ich bspw. hier im Forum ja eigentlich jeden Tag. Aber naja, liegt eben auch daran, dass wir hier - von Emoticons mal abgesehen - auf die reine Wortsprache
beschränkt sind.
Zitat von moo: Klar ging es um Musik, aber im Endeffekt um einen Break Even, um den Ausdruck eines sich veränderten Identitätsgefühls.
Stimmt. Also klar, Musik hat zweifelsohne etwas 'Übergreifendes' und Verbindendes und das auch völlig unabhängig davon, wie sie von jedem Einzelnen erlebt wird. Ich glaube, dass eben dieser Umstand auch (erst?) dazu geführt hat, dass sie den Stellenwert in der menschlichen Kultur erreichte, den sie heute hat.
Mir fällt in diesem Kontext bspw. auch die in den 90ern aufgekommene Techno-Kultur ein .. mit ihren großen Rave-Events, die auch welt-, generations-, 'klassen'- (etc.) -übergreifend so einiges in Bewegung gesetzt hat ..
[Zynismus an] .. ich bin mir nur nicht sicher, ob ich in solchen Fällen von 'Schwarm
intelligenz' reden wollen würde.
[/ Zynismus aus]Zitat von moo: Dabei frage ich mich, wie wir Musik handhaben würden, gäbe es keine Instrumente...
Mir geistert heute schon den ganzen Tag das Kinder-Weihnachtslied
Leise rieselt der Schnee im Kopf herum, Keine Ahnung, woher das mal wieder kam, habe es seit Jahrzehnten nicht mehr gehört, gesummt oder gesungen .. war einfach mal wieder so 'da'.
Dabei habe ich festgestellt, dass ich es problemlos in drei Tonlagen singen kann (.. naja, so man es denn als 'Singen' bezeichnen wollen würde ) und in der tiefen Lage habe ich bemerkt, dass ich die dabei entstehende Vibration meines Brustkorbs als sehr angenehm und beruhigend empfand. Eigentlich ganz ähnlich wie bei dem Schnurren einer Katze, mit der man 'auf Tuchfühlung' ist.
Zitat von moo: Wo ist dieser Anteil während wir schweigen?
Eigentlich schweigen wir ja, selbst in Momenten, in denen wir uns nicht nach außen hin 'artikulieren', in keinem wachen Moment, es sei denn, wir 'forcieren' dies gezielt (bspw. durch Meditation). Wie @Cbrastreifen ja auch schon recht treffend anmerkte: in unserem Kopf ist eigentlich fast immer irgendwie Party.
Ich selbst kann nicht so wirklich meditieren, weil bei mir - zumindest gefühlt - die Sensoren automatisch noch eine Stufe höher schalten, wenn ich versuche, meine 'innere Stimme' zum Schweigen zu bringen. Deshalb habe ich leider keine Vorstellung davon, wo dieser 'Anteil' dann sein könnte. (Fänd' eine mal nicht zu 'esotherisch-anhaucht' wirkende Erklärung dazu auch mal ganz interessant.)
---- kleiner Fun-Fact zum Abschluss .. ----
Dieses Thema hier beschäftigt mich 'da oben' ja gerade so'n bisschen und sicherlich durch @hereingeschneit 's gestrige
was wäre wenn .. wir nie zu sprechen gelernt hätten? Frage angeregt, hab' ich dann heute auf einmal auch kurz gedacht, wie das wohl wäre ..
böser Fehler!.. denn augenblicklich schoss mir das Wort '
Ausdruckstanz!' durch den Kopf ..
Kopfkino an Großhirn: Hey, ge!L!.. Let's swing! .. und so liefen bei mir echt! in allen möglichen Alltags-Situationen des heutigen Tages Alternativ-Filme.
Ich glaube ja, dass die meisten wohl schon befürchtet haben, dass nun alles zu spät und ich vollends durchgeknallt sei, weil ich andauernd vor mich hin gekichert habe .. ließ sich aber auch schlichtweg nicht vermeiden, aber hey, watt mutt, datt mutt! ..