Zitat von Benutzer419: Und würde jemand an der Uni für die Betreuung ausländischer Doktoren zuständig sein würde die Person höchstwahrscheinlich davon schwärmen, wie schlau und freundlich doch „diese“ Iraker etc. sind.
Ich habe täglich mit dem Strafrecht zu tun und komme auch nicht auf die Idee eine Waffe mit zum Einkauf zu nehmen weil ja überall Kriminelle lauern.
Ja, der Kontext erklärt schon einen Großteil negativer und positiver Vorurteile. Wenn ich Migranten nur als Besitzer von angesagten Szenekneipen und als kosmetische Chirurgen kenne, werde ich feststellen, wie reizend sie alle sind, im Strafvollzug natürlich weniger.
Durch die Arbeit im Frauenhaus denken manche, alle Männer seien spätestens hinter verschlossener Tür Barbaren, während frustrierte Männer, die nach einer Scheidung, die sie nicht wollten und nach dubiosen Andeutungen nie wieder echten Zugang zu ihren Kindern kriegen, denken, eine Cilque durchtriebener Frauen hätte sich, mit dem Rechtssystem gegen die Männer und besonders sie selbst verschworen.
Sie alle haben ihre Geschichten und Erfahrungen, sie alle meinen genau zu wissen, wie 'die Männer' (Frauen, Ausländer, Poiizisten ...) wirklich sind. Dass es schwer ist, im Einzelfall, der oft hoch belastend ist, vom eigenen Erleben zu abstrahieren, ist häufig sehr nachvollziehbar.
Dass sich bei uns in vielen Fällen nicht ausreichend um Opfer gekümmert wird, ist etwas, was man verbessern sollte.
Der einfache und pauschale Ruf nach härteren Strafen und Zwangsmaßnahmen ist bekanntermaßen erfolglos, auch in Ländern mit Todesstrafe gibt es schlimme Verbrechen, oft mehr als hier. Es gibt die extrreme Gegenforderung alle Strafen abzuschaffen, aber das scheint mir aus psychologischen Gründen falsch. Wenn Menschen die straffällig werden oft eine narzisstische bis psychopathische Problematik haben (die gerade offiziell abgeschafft wurde, im ICD 11) ist es gut, ihnen zu zeigen, dass der Staat wehrhaft sein kann und sie nicht prinzipiell jeden nach Belieben manipulieren können.
Ob diese Differenzierung angesichts des Personalmangels überall noch zu leisten sein wird, bleibt abzuwarten.