Willkommen @Mariele,
Du tust Dich leichter, wenn Du es mal so siehst: Indem
Du stets das letzte
Wort hast, und Dich dafür verurteilst, hat letztendlich stets Dein Gegenüber -
wirksam - das letzte Wort.
Durch Dein letztes Wort, so wie Du es bisher anwendest/erlebst, machst Du Dich - höchstwahrscheinlich unbewusst - abhängig von der Bewertung Deines Gegenübers. Das führt dazu, dass Dein Gegenüber geradezu auf Dein letztes Wort wartet, es quasi
einkalkuliert, um Dir das irgendwann auch mal vorzuwerfen. Damit verdoppelt sich seine (gefühlte)
Macht über Dich anstelle der
Stichhaltigkeit seiner Argumente gegenüber Deinen Argumenten. Das ist der Unterschied zwischen
inhaltlicher und
persönlicher Kommunikation...wir kennen das zuhauf aus der (neueren) Politik. Clevere Gegenüber erkennen diese Schwäche sofort und ziehen daraus Profit, indem sie jegliche Thematik ver-persönlichen.
Im Umgang mit Juristen, Ämtern und Gegnern in der letzten Zeit habe ich gelernt, dass es
langfristig (!) extrem vorteilhaft ist, so
wenig wie möglich zu sagen bzw. zu schreiben. Ich gebe zu, dass diese Lektion nicht einfach war, denn ich hatte bislang auch gerne das letzte Wort - auch hier im Forum... Inzwischen durfte ich die Souveränität erleben, die sich nach und nach bildet, wenn man bewusst die Klappe hält - spätestens dann, wenn man die Früchte erntet, indem sich z. B. die Gegnerseite mal wieder zu weit aus dem Fenster lehnt. Oft begeht man nämlich beim verbalen Nachtreten den entscheidenden Fehler.
Mir half dabei auf der persönlichen Ebene auch die Einsicht, dass jeder Mensch die Folgen seiner Äußerungen letztendlich selber automatisch erntet (Stichwort Karma) und es
mich dazu nicht braucht. Im Gegenteil: wer die Klappe halten kann, kann keinen Unsinn reden. Merkposten: Im Schweigen ähnelt der Narr dem Weisen...