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Ich trage noch mal zusammen, was uns in naher Zukunft, der Prozess ist schon aktiv, nur noch nicht auf dem Höhepunkt, erwartet: Durch den demografischen Wandel haben wir immer mehr Rentner, die immer länger leben, aber immer weniger junge Menschen, die die Rente verdienen, ihre alten Eltern pflegen, eigene Kinder großziehen und arbeiten. Es fehlt jetzt schon überall, man hört es jeden Tag,

Besonders prekär wird die Situation in der Pflege, damit zugleich auch für Menschen, die jetzt pflegebedürftig sind oder demnächst werden. Aber auch für ihre Angehörigen. Auch der Standard in Krankenhäusern sinkt, es kann also heute schon jeden treffen, hier ist ein Artikel, der die Situation erläutert:

https://www.psymag.de/11422/probleme-in. /view-all/

Wer wenig Geld und keine Angehörigen hat, den trifft es besonders hart, die Altenheime der nahen Zukunft werden keine Wellnessoasen.
Was also kann man tun? Mehrgenerationenhäuser oder eben Projekte, bei denen man sich wechselseitig hilft, eines ist von einem Altenpfleger aus Bayerns initiiert, der sich nach Jahrzehnten Berufserfahrung seine eigenen Gedanken gemacht hat. Ich habe selbst über ein Jahrzehnt in der Krankenpflege gearbeitet und kann bestätigen, was er sagt und finde seinen Ansatz großartig. Er hatte durchaus Startschwierigkeiten, aber das Konzept des Mannes ist genau das, was ich mir auch vorstellen könnte. Hier ein sehr interessantes Interview mit ihm, das als Anregung dienen soll, das Thema zu vertiefen und einige, ähnliche oder andere Konzepte zu diskutieren. Allgemein, aber es kann auch sehr konkret werden, schauen wir, was kommt:

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr. t-100.html

Meine Idee ist übrigens, dass das kein Konzept allein für Renter ist, sondern eine attraktive Wohnmöglichkeit für alle, die sich vorstellen können, in einer Gemeinschaft zu leben, in der man sich wechselseitig unterstützt.

Dann mal viel Spaß und anregende Ideen.

25.01.2023 16:18 • 19.02.2023 #1


139 Antworten ↓


So etwas wäre für mich absolut undenkbar, ständig unter anderen Menschen zu sein und schon gar nicht, wenn man sich gegenseitig helfen und sich um andere kümmern soll.

Ich bin alleinstehend und habe niemanden, der sich im Alter um mich kümmern wird. Ich werde versuchen, so lange wie möglich mit ambulanter Pflege in meiner Wohnung zurecht zu kommen. Erst, wenn das gar nicht mehr geht, will ich in betreutes Wohnen oder in ein normales Pflegeheim. Aber auf gar keinen Fall etwas WG-artiges. Das konnte ich schon nicht ertragen, als ich jung war.

A


Gemeinsames Leben in der nahen Zukunft

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Zitat von Schlaflose:
Aber auf gar keinen Fall etwas WG-artiges. Das konnte ich schon nicht ertragen, als ich jung war.

Also, ich bin auch kein WG Typ, das konnte ich ebenfalls erfolgreich vermeiden. Ist ja auch nur ein Modell von vielen, aber Pflegeheim wäre so für mich der Albtraum.
Wird dann aber vermutlich nicht so Dein Thread werden, dennoch, danke, für die Rückmeldung.

Zitat von Cbrastreifen:
Besonders prekär wird die Situation in der Pflege, damit zugleich auch für Menschen, die jetzt pflegebedürftig sind oder demnächst werden. Aber auch für ihre Angehörigen. Auch der Standard in Krankenhäusern sinkt, es kann also heute schon jeden treffen,


Hi, jetzt habe ich dich gefunden. Ich möchte dir noch ganz viele Rückmeldungen zukommen lassen. Im Moment scheint mich leider meine Müdigkeit zu bezwingen........mal schauen, wie es in den nächsten Tagen wird. Ich antworte auf jeden Fall, kannst dich drauf verlassen!

Du meinst gemeinsam einsam ? Nein, blöder Spruch.

Ich weiß von Leuten, die sehr gut befreundet sind, Paare, die zusammen neu gebaut haben, vor einigen Jahren schon,
auf einem Grundstück. Von Alter sind die jetzt so ab 65 und älter.
Jedes Paar hat sein eigenes Haus, aber alle haben einen gemeinsamen großen Garten.
Die haben sich das so vorgestellt, dass sie eine Pflegekraft *für alle* engagieren, die dann von einem zum anderen
wandert, wenn es mal soweit ist. Genauso soll das mit Haushaltshilfe und Putzperle sein...für alle zusammen.
Na, ob das alles so klappt wie die sich das vorstellen...ich lasse mich überraschen. Die Kosten sollen dann geteilt werden.
Eine von den Leuten ist meine Schwester. Ich werde es also erfahren.
Klingt alles nach ganz viel Geld, aber das haben sie auch.
Aber die helfen sich auch jetzt schon mal gegenseitig...

Zitat von Cbrastreifen:
Meine Idee ist übrigens, dass das kein Konzept allein für Renter ist, sondern eine attraktive Wohnmöglichkeit für alle, die sich vorstellen können, in einer Gemeinschaft zu leben, in der man sich wechselseitig unterstützt.

Ich bin auch kein WG Typ... aber besser als im Alter alleine zu sein... Die Idee sich gegenseitig zu unterstützen finde ich gut

Zitat von Isalie:
Eine von den Leuten ist meine Schwester. Ich werde es also erfahren.
Klingt alles nach ganz viel Geld, aber das haben sie auch.
Aber die helfen sich auch jetzt schon mal gegenseitig...

Das kann klappen und scheitern, wie so oft.
Bei einer guten nachbarschaftlichen Beziehung kann man sich auch helfen, aber die Hilfe findet ihre Grenzen, wenn es in den Pflegebereich geht.

Die ehrliche Frage, die daneben gestellt werden müsste ist aber: Wie oft 'klappt' es denn, mit dem Altenheim?
Durchschnittlich ist man nach zwei Jahren tot, intellektuelle und emotionale Verwahrlosung sind relativ sicher, bekommt diktiert, wie der Tag strukturiert wird.

Was hieße denn 'klappen', in einem Heim?

Zitat von life74:
Ich bin auch kein WG Typ... aber besser als im Alter alleine zu sein... Die Idee sich gegenseitig zu unterstützen finde ich gut

Wie gesagt, es geht nicht in allen Fällen um eine WG. Man kann sich das auch zurückgezogener denken und die sozialen Kontakte so justieren, wie man sie selbst braucht.
Ein Modell könnte auch eine Straße sein, die sich bewusst anders organisiert, oder eine Art kleines Dorf.
Ich würde alt und jung mischen und die Gegend so attraktiv gestalten, dass junge Leute da gerne wohnen, offenbar hat sich das bei dem Kollegen aus Bayern ja auch so ergeben.

Zitat von Cbrastreifen:
Durchschnittlich ist man nach zwei Jahren tot,

Das ist doch gut. Wenn man in so einem körperlichen oder geistigen Zustand ist, dass man ins Heim muss, will man gar nicht weiterleben. Ich zumindest nicht.

Zitat von life74:
Ich bin auch kein WG Typ... aber besser als im Alter alleine zu sein... Die Idee sich gegenseitig zu unterstützen finde ich gut

Gerade die Idee, sich gegenseitig zu unterstützen finde ich horrormäßig. Ich will unterstützt werden, wenn ich Hilfe brauche, aber dann ich zahle ich dafür.

@Cbrastreifen , ich finde die Idee sehr gut, daß ist sicher nichts für jeden...aber es gibt es genügend Menschen die daran interessiert wären.
Hier , in der Großstadt...vereinsamen sehr viele alte Menschen, es ist wichtig im Alter ( nur wer möchte) soziale Kontakte zu haben und sich auszutauschen und unterstützen.
Viele Altersheime, sind schlecht und die Pflegekäfte überfordert...dass möchte keiner erleben.
Deswegen halte ich dieses Konzept für eine echte Alternative, natürlich nur wenn es finanziell zu stemmen ist.

Zitat von Cbrastreifen:
Was hieße denn 'klappen', in einem Heim?

Kommt leider wie so oft darauf an, was man sich leisten kann oder bereit ist auszugeben.
Ich habe da mal gearbeitet...wen es denn interessiert...
https://rosenhof.de/
Zitat von Cbrastreifen:
Ich würde alt und jung mischen

Dieses Mehrgenerationen-Wohnen ist sicher gut, solange man sich eben versteht.
Innerhalb oder mit eigenen Familie ...kann es klappen oder nicht.
Theoretisch könnte ich auch mit meiner Mutter, meinen Kindern und Enkeln unter einem Dach wohnen...
Uroma und Oma hüten dann brav die Enkel.....fühlen sich noch gebraucht
und die Eltern gehen dann fleißig arbeiten...
Alt und jung kann klappen, wenn die Alten noch den Nerv haben, die Jungen tagtäglich zu *ertragen *.
Ich liebe meine Enkel über alles, aber täglich könnte ich das nicht haben.
Und außerdem wissen die Alten sowieso immer alles besser...was die Jungen aber nicht hören wollen
und lieber ihre eigenen Erfahrungen machen wollen. Zwinker.
So war es jedenfalls bei mir, als wir mit den Schwiegereltern unter einem Dach wohnten.
Hat alles Vorteile und Nachteile. Darüber muss man sich klar sein.

Zitat von Schlaflose:
Das ist doch gut. Wenn man in so einem körperlichen oder geistigen Zustand ist, dass man ins Heim muss, will man gar nicht weiterleben. Ich zumindest nicht.

Ich auch nicht - neben vielen anderen. Das Problem ist jedoch, dass, wenn man wartet, bis diese Situation eintritt, man kaum mehr in der Lage ist, sie von sich fernzuhalten. Dafür müsste man schon rechtzeitig sorgen.......leider!

Zitat von Schlaflose:
Ich will unterstützt werden, wenn ich Hilfe brauche, aber dann ich zahle ich dafür.

Wohl dem, der denn zahlungsfähig ist......

Zitat von Isalie:
Klingt alles nach ganz viel Geld, aber das haben sie auch.

Das Vorhaben an sich ist jedenfalls recht vorbildlich......aber das liebe Geld regiert bekanntlich die Welt und schließt Arme von solchen Möglichkeiten aus.

Ich habe aber auch schon in einem *normalen* Heim gearbeitet.
Aber auch da gibt es die Bereiche, die von den Bewohnern selber als * Himmel oder Hölle * bezeichnet wurden,
je nachdem in welchem Gesundheitszustand sich derjenige befand.
Da kann das Heim dann aber auch nichts dafür, wenn es jemandem schlecht geht.

Zitat von Cbrastreifen:
Durchschnittlich ist man nach zwei Jahren tot, intellektuelle und emotionale Verwahrlosung sind relativ sicher, bekommt diktiert, wie der Tag strukturiert wird.

Das ist eben davon abhängig in welchem Zustand sich jemand befindet und manchen tut die vorgegebene Tages-
struktur auch gut.
Ich selber möchte auch nicht in Heim, aber danach wird es wohl nicht gehen eines Tages.
Mit Sicherheit werde ich nicht in einer * Residenz * landen, das ist schon mal klar.
Ich möchte meinen Kindern aber auch nicht zur Last fallen.

Zitat von Cbrastreifen:
Was also kann man tun?

Es scheint zunächst so, als würden sich die Beiträge, auf die du per link hinweist, an unterschiedliche Zielgruppen richten: Der Artikel hebt die desolate Pflegesituation hervor. Das Bauernhof-Modell versteht sich jedoch nicht als bessere Pflegeeinrichtung; hier werden Menschen gesucht, die noch tatkräftig mit anfasse könnenn - innerhalb wie außerhalb der Gemäuer (Garten). Von selbst hält sich der Bauernhof ja schließlich nicht instand.

Personen, deren Gesundheitszustand eine aktive Mitwirkung nicht (mehr) zulässt, sind hierbei wohl eher nicht erwünscht - und wenn, dann eben nur über ausgleichende Bezahlung der Mehrbelastung. Du weißt, das gibt nicht meine Sichtweise wieder, wohl aber die der Gesellschaft im allgemeinen. Hilfe auf reiner Solidaritätsbasis - ohne Erwartung einer Gegenleistung - halte ich für Fiktion. Gäbe es sie, hätten wir ja nicht das Dilemma in der Pflege.....

Was mir wohl einleuchtet, ist ein indirekter Zusammenhang zwischen so einem Wohnvorhaben und der Verbesserung der Pflegesituation: Rentner/innen, die länger gebraucht werden, rosten später. Damit verkürzt sich im Idealfall die Dauer der Pflegebedürftigkeit, verringern sich Krankenhausaufenthalte, wird Pflegepersonal entlastet. Wenngleich dieses Ziel durchaus erstrebenswert ist, zäumt man zugleich das Pferd von hinten auf, da man dem Pflegenotstand quasi symptomatisch und nicht ursächlich begegnet. Ursächlich würde bedeutetn, dass Gesetzesvorgaben erfolgen, die der uneingeschränkten Geldgier z. B. privater Betreiber von Heimen - ähnlich wie bei der Mietpreisbremse - einen Riegel vorschieben. Die eingesparten Moneten könnten dann in eine bessere Personalausstattung fließen sowie in ansprechende Unterhaltungsangebote für Bewohner/innen u.s.w. Na ja, wir können die Gesetze nicht ändern, aber unsere Stimme erheben. Von nix kommt schließlich nix.

Bei allen Wohnformen, die für Senioren konzipiert werden, sollte man auch bedenken, dass die ältere Generation in puncto Flexibilität und Experimentierfreudigkeit nicht mit Jüngeren mithalten kann. Es überrascht mich keineswegs, dass sich auf dem vorgestellten Bauernhof in Bayern junge Leute niedergelassen haben. Hier muss noch sehr viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, müssen sich Projekte mit Älteren erst bewähren. Die Ideen stecken ja noch ganz am Anfang und in der Zwischenzeit gehen die entwürdigenden Bedingungen in der Pflege weiter.

So hätte ich es nicht formulieren können...aber so denke ich das auch, bis auf..
Zitat von Quasinemo:
gehen die entwürdigenden Bedingungen in der Pflege weiter.

Kommst du aus der Pflege ?
Das kann man nicht verallgemeinern. Ich kenne es auch anders und verteidige mal die Pfleger, die sich den Popo aufreißen.
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Mir geht es genauso wie @Schlaflose. Es wäre eine Horror für mich, ständig jemand um mich herum haben zu müssen, brauche meinen Freiraum, mit viel Ruhe. Halte mich so gut wie möglich fit, um nicht abhängig werden. Wenn ich meine Eltern anschaue, dann überkommt mich das pure Grauen, jemanden ständig auf der Pelle zu haben und wie die sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen.

Zitat von Isalie:
Kommst du aus der Pflege ?
Das kann man nicht verallgemeinern. Ich kenne es auch anders und verteidige mal die Pfleger, die sich den Popo aufreißen.


Das ist möglicherweise ein Missverständnis - ich wollte keineswegs die Pflegekräfte angreifen! Sie sind genau so die Leidtragenden wie die Bewohner/innen. Man findet natürlich hier und da unangemessene Verhaltensweisen, und zwar auf beiden Seiten. Bew. können ohne Frage auch schwierig sein, so dass der wohlwollensten Pflegekraft irgendwann der Geduldsfaden reisst. Umgekehrt gibt es eben auch Beschäftigte mit mangelnder Empathie und fragwürdiger Arbeitsmoral. Veralllgemeinern darf man so etwas nicht, da hast du völlig recht! Das Grundproblem ist aber auch ein ganz anderes, wie zuvor schon beschrieben.

Meine Mutter lebt im Pflegeheim, da kann ich regelmäßig beobachten, wie sich das Personal den Popo aufreisst. Bei meiner inzwischen verstorbenen Tante sah das deutlich anders aus.

Zitat von Schlaflose:
Das ist doch gut. Wenn man in so einem körperlichen oder geistigen Zustand ist, dass man ins Heim muss, will man gar nicht weiterleben. Ich zumindest nicht.

Damit sagst Du implizit ja auch nichts anderes, als dass Du Heime für nicht lebenswerte Orte ansiehst (von wenigen Ausnahmen mal abgesehen). Ist das nicht unwürdig, dass wir schon so selbstdestruktiv denken, statt uns auf den nächsten Lebensabschnitt zu freuen?

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