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Ich denke aus dem Global Trends 25 der US Geheimdienste, wurde ein Projekt Krieg 25. Sie haben sich darauf vorbereitet. Das mit Taiwan 24 mitten im US Wahlkampf macht zudem taktisch Sinn, von Seiten Chinas.
Verrueckte Welt Ich glaube die Inseln muessten im Weltraum sein..doomsday clock

Hier ein Zitat aus unserer Lokalzeitung zum Thema Pflegefinanzierung:

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz Eugen Brysch warf Lindner vor, den Koalitionsvertrag brechen zu wollen, denn: 'Einen angemessenen Bundeszuschuss aus den (...) Haushaltsmitteln für die Hilfsbedürftigen lehnt er ab.

War denn auch etwas anderes zu erwarten?

Immerhin ist den Damen und Herren in der Politik inzwischen aufgefallen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen rapide zunimmt und Handlungsbedarf besteht......

Der Steuerzahler darf sich also schon mal auf Beitragserhöhungen freuen!

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Gemeinsames Leben in der nahen Zukunft

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Zitat von ginandjuice:
Ich glaube die Inseln muessten im Weltraum sein..doomsday clock

Ich glaube, dass Politik eher die schlechten Seiten des Menschen zum Vorschein bringt, jedenfalls in der heutigen Form zugespitzter Parteienpolitik und immer neuer Staaten die sich zur Diktatur entwickeln.
Für mich ist Politik Teil des Problems, nicht seine Lösung.

Eine Lösung wäre demnach, den Einfluss der Politik zu reduzieren. In Tyrannenstaaten ist der Zug erst mal abgefahren, aber wir könnten auch in dieser Hinsicht Modellregion werden. Den politischen Apparat schrumpfen, mehr regionale Bürgerbeteiligung und Eigenverantwortung, das sind die Inseln, die im Bewusstsein auftauchen.

Für mich wären das Projekte die nicht antidemokratisch sind und durchaus freundlich und kooperationsbereit, die aber zur Not einfach ihr eigenes Ding machen.

Zitat von Quasinemo:
War denn auch etwas anderes zu erwarten?

Die Entwicklung der FDP und der liberalen Idee, die eigentlich gut sein könnte, ist schon unschön.

Zitat von Quasinemo:
Immerhin ist den Damen und Herren in der Politik inzwischen aufgefallen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen rapide zunimmt und Handlungsbedarf besteht......

Der Steuerzahler darf sich also schon mal auf Beitragserhöhungen freuen!

Vor allem gibt es in einer alternden Bevökerung, immer mehr Rentner und immer weniger, die die Renten erwirtschaften. Das Modell Generationenvertrag wird schon seit Jahren subventioniert.
Da es da politisch keine Lösung gibt und die Rentner der Babyboomerzeit 2027/28 in Rente gehen, wird die politische Strategie die sein, die man aus den letzten Jahrzehnten besonders gut gelernt hat; aussitzen.

Ein Grund mehr selbst aktiv zu werden, nicht poltisch, sondern in der diskutierten Weise, neue Wohnprojekte und Lebensformen ausprobieren.

Zitat von Cbrastreifen:
Da es da politisch keine Lösung gibt und die Rentner der Babyboomerzeit 2027/28 in Rente gehen, wird die politische Strategie die sein, die man aus den letzten Jahrzehnten besonders gut gelernt hat; aussitzen.


Eine Lösung gäbe es durchaus - aber - ja, eben keine, die sich im Interessensgebiet der Politiker bewegt. Somit wird es auf das Aussitzen hinauslaufen. Und Finanzspritze hin oder her; das Budget kann noch so hoch sein - das Letzte was sich ändert, sind die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte und die Vervorgungssituation der Bewohner/innen. Mehr Pflegebedürftige benötigen mehr Plätze, daher kann davon ausgegangen werden, dass demnächst Einrichtungen wie Pilze aus dem Boden schießen - allesamt natürlich schön in privater Hand! Heißt: das liebe Geld deckt weiterhin nur die Unterkunftskosten ....und versüßt ansonsten das Leben der Einrichtungsleitung, wie gehabt.

Zitat von Cbrastreifen:
Ein Grund mehr selbst aktiv zu werden, nicht poltisch, sondern in der diskutierten Weise, neue Wohnprojekte und Lebensformen ausprobieren.

Angenommen, in den nächsten Jahren würden vermehrt solche Wohnformen entstehen, so erkenne ich darin leider immer noch nicht die komplette Alternative zum Heim. Menschen mit leichten Einschränkungen finden sicherlich noch eine Nische, in der sie produktiv und kreativ sein können - und das nicht nur zum Wohle der Gemeinschaft, sondern auch, um daraus Kraft für sich selbst zu schöpfen. Doch damit ist es irgendwann einmal vorbei - und was dann?

Zitat von Quasinemo:
Eine Lösung gäbe es durchaus - aber - ja, eben keine, die sich im Interessensgebiet der Politiker bewegt. Somit wird es auf das Aussitzen hinauslaufen.

Ja, das meinte ich. Eigentlich bitter, so zu denken.

Zitat von Quasinemo:
Und Finanzspritze hin oder her; das Budget kann noch so hoch sein - das Letzte was sich ändert, sind die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte und die Vervorgungssituation der Bewohner/innen.

Doch, inzwischen muss man was tun, sonst arbeitet da bald keiner mehr. Aber paralllel wird man neue Jobs schaffen, die Pflegekräfte gehen mehr in den ärztlichen Tätigkeitsbereich und die neu geschaffenen Berufe machen unqualifizierte Arbeiten. Zudem ist es ja schon beschlossene Sache:

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/...n-moeglich

Während Corona hat man gemerkt, dass ein Einbruch der Flächenversorgung vielleicht doch nicht die beste Idee ist, so meinen die Rechenkünstler heute 900 Krankenhäuser würden reichen und natürlich würde die Qualität besser.
Zitat von Quasinemo:
Mehr Pflegebedürftige benötigen mehr Plätze, daher kann davon ausgegangen werden, dass demnächst Einrichtungen wie Pilze aus dem Boden schießen - allesamt natürlich schön in privater Hand! Heißt: das liebe Geld deckt weiterhin nur die Unterkunftskosten ....und versüßt ansonsten das Leben der Einrichtungsleitung, wie gehabt.

So wird es wohl kommen.
Zitat von Quasinemo:
Angenommen, in den nächsten Jahren würden vermehrt solche Wohnformen entstehen, so erkenne ich darin leider immer noch nicht die komplette Alternative zum Heim.

Natürlich nicht, aber manche finden Heime ja auch gut und vielleicht bringt es ja auch was, wenn die wirklich entlastet werden. Die Gesellschaft ändert sich gerade, das wird sie weiter tun, in welche Richtung weiß ich nicht. Politik verschlanken, Bürokratie verschlanken, den Dokumentationswahn verschlanken (siehe link im ersten Beitrag) und manches mehr, da kann man schon was machen.
Zitat von Quasinemo:
Menschen mit leichten Einschränkungen finden sicherlich noch eine Nische, in der sie produktiv und kreativ sein können - und das nicht nur zum Wohle der Gemeinschaft, sondern auch, um daraus Kraft für sich selbst zu schöpfen. Doch damit ist es irgendwann einmal vorbei - und was dann?

Kommt auf den Grad der Einschränkung an. Aber die Ansätze können die Zeitraum hinauszögern, mitunter um sehr lange und vor allem eine sehr bereichernde Zeit. Aber warum soll man die Phasen dazwischen nicht auch ordentlich begleiten? In den letzten Phasen, bei der Palliativmedizin und den Hospizen klappt es nämlich wieder erstaunlich gut, da ist wirklich vieles besser geworden.

Zitat von Cbrastreifen:
Man muss sich nicht dem Ach, ich allein, was kann ich schon tun?-Lamento hingeben, das wir alle so artig gelernt haben.

Ich gehöre leider auch zu den Lamentierenden mit Bezug auf das Einstielen alternativer Wohnformen. Wenn du bei mir Möglichkeiten siehst, die ich nicht sehe, lass sie mich doch bitte wissen!

Die obige Frage stellte ich ja bereits im anderen Thread (Austausch ü 50) - jetzt bin ich also wieder - angeregt durch dein provokatives statement (das meine ich nicht böse!) - an dem Punkt.

Was ich innerhalb des gemeinsamen Wohnens theoretisch tun könnte, wäre ja weniger das Problem meiner Überlegungen (Musizieren etc., das hatten wir schon......)

Doch welchen Beitrag ich im Hier und Jetzt leisten kann, damit solche Wohnformen überhaupt entstehen, entzieht sich meiner Kenntnis!

Ich wäre sogar bereit, alle meine Möglichkeiten diesbezüglich auszuschöpfen, obwohl ich nahezu ausschließen kann, selbst noch in den Genuss der anderen Lebenswelt zu kommen, auch das schrieb ich schon.

Also: was kann einer allein tatsächlich tun? Was kann ich unter Berücksichtigung vorhandener Einschränkungen (die du z. T. kennst) tun?

Zitat von Quasinemo:
Doch welchen Beitrag ich im Hier und Jetzt leisten kann, damit solche Wohnformen überhaupt entstehen, entzieht sich meiner Kenntnis!

Aus Deinen Antworten erkenne ich, dass Du Dich genau so gut auskennst, wie ich.
M.E. ist der erste Schritt die Idee zu verbreiten und zwar in beide Richtungen, erstens, was uns allen demnächst blüht, zweitens, was Alternativen sein könnten.

Ich habe in der letzten Zeit im Krankenhaus, in der ich Corona Eingangskontrollen gemacht habe, bei einem Eingang an der Raucherecke die Möglichkeit gehabt, verschiedensten Leuten die Idee zu unterbreiten, die konnten da alle was mit anfangen und einer hat sogar schon konkrete Vorschläge gehabt.

Die Möglichkeit muss erst mal zirkulieren, dann finden sich die Leute schon, so ein Forum ist doch ein guter Ort. Ganz generell kann man auch die Art des vernetzten Denkens weitergeben, was dadurch geschieht, indem man mehrere Aspekte berücksichtigt. Die formale Schulbildung spielt dabei m.E. überhaupt keine Rolle.

Überhaupt beinhaltet die Idee, dass jeder Mensch wichtig ist - die Grundidee der Aufklärung, bevor das schrittweise eingekürzt wurde - das wieder zu sehen und ernst zu nehmen ist der breitere Aspekt. Je mehr Menschen das alles durchdringen, umso besser, die konkreten Formen folgen dann schon.

Zitat von Cbrastreifen:
Doch, inzwischen muss man was tun, sonst arbeitet da bald keiner mehr. Aber paralllel wird man neue Jobs schaffen, die Pflegekräfte gehen mehr in den ärztlichen Tätigkeitsbereich und die neu geschaffenen Berufe machen unqualifizierte Arbeiten. Zudem ist es ja schon beschlossene Sache:


Ich hätte es auch anders ausdrücken können: die Pflegequalität wird sich nicht verbessern - qualifizierte Kräfte lassen sich nicht länger verheizen, streben nach Aufstiegschancen. An den Start gehen stattdessen ungelernte Kräfte, vielleicht solche, die vom Jobcenter und über Leiharbeitsfirmen dorthin gescheucht werden - alles nach dem Prinzip: Hauptsache billig!

Zitat von Cbrastreifen:
aber manche finden Heime ja auch gut


Den Griff ins Klo finden welche gut...?
Meine Mutter lebt im Mai (wenn sie dann noch leben sollte) 5 Jahre im Heim, hat somit die durchschnittliche Verweildauer um mehr als das Doppelte überschritten. Sie ist eine der seltenen Ausnahmen, die, als es gesundheitlich mit ihr bergab ging, sich die Unterbringung wünschte - um dann bitter enttäuscht zu werden. Ihre Vorstellungen waren nämlich leider ziemlich realitätsfern. Nur unter solchen Voraussetzungen kann doch einer ernsthaft ins Heim wollen.

Zudem widerspräche dieser Ansatz ja auch den Bemühungen um Alternativen!

Zitat von Cbrastreifen:
M.E. ist der erste Schritt die Idee zu verbreiten


......was das Vorhandensein von Adressaten voraussetzt, damit Möglichkeiten zirkulieren können - ohne relevante Kontakte (beruflich/Bekanntenkreis) ...schwierig!

Zitat von Cbrastreifen:
so ein Forum ist doch ein guter Ort.

Findest du?

Ich bleibe da sehr skeptisch bei der grundidee - idealistisch

Zitat von Quasinemo:
Ich hätte es auch anders ausdrücken können: die Pflegequalität wird sich nicht verbessern - qualifizierte Kräfte lassen sich nicht länger verheizen, streben nach Aufstiegschancen. An den Start gehen stattdessen ungelernte Kräfte, vielleicht solche, die vom Jobcenter und über Leiharbeitsfirmen dorthin gescheucht werden - alles nach dem Prinzip: Hauptsache billig!

Genau. Bis genügend Leute wirklich den Irrsinn des Ansatzes verstehen.

Zitat von Quasinemo:
Den Griff ins Klo finden welche gut...?

Ich glaube, das ist so die Normalverdrängung. Erstens, hofft man, dass man irgendwie selbst nicht ins Heim kommt und zweitens, wenn doch, dass es dann schon nicht so schlimm kommen wird.

Zitat von Quasinemo:
Meine Mutter lebt im Mai (wenn sie dann noch leben sollte) 5 Jahre im Heim, hat somit die durchschnittliche Verweildauer um mehr als das Doppelte überschritten. Sie ist eine der seltenen Ausnahmen, die, als es gesundheitlich mit ihr bergab ging, sich die Unterbringung wünschte - um dann bitter enttäuscht zu werden. Ihre Vorstellungen waren nämlich leider ziemlich realitätsfern. Nur unter solchen Voraussetzungen kann doch einer ernsthaft ins Heim wollen.

Realitätsfern sind da viele. Darum laufen solche Themen auch nicht, es will keiner wissen. Ist ja bei anderen Thermen nicht anders. Wie kann man sehenden Auges 20 Themen ignorieren und sich dann ernsthaft wundern, dass sie doch so kommen, wie die, die sich damit auskennen gesagt haben? Wir ziehen das mit dem Leben in der eigenen Komfortzone aber brutal durch, das böse Erwachen kommt nicht, es ist schon da, aber man leugnet bis zuletzt. Der Narzissmus hat kräftig um sich gegriffen.
Zitat von Quasinemo:
Zudem widerspräche dieser Ansatz ja auch den Bemühungen um Alternativen!

Es gibt ja inzwischen auch reichlich Menschen, die entweder dort arbeiten oder Angehörige haben, die dann in der Situation Deiner Mutter sind. Kann ja auch mal gut gehen, ist halt nur selten. Meine schwer demente Tante hat da glaube ich 10 Jahre überlebt, meine medium demente 'Schwiegermutter' keine zwei, obwohl wir noch happy waren, weil sie in ein Heim mit gutem Ruf kam. Hängt dann immer auch vom Stationsteam ab, ist alles nicht so toll gelaufen.
Und ich denke, immer mehr Menschen können sich vorstellen, dass man ohne Angehörige und Kohle keine Lobby im Heim hat, das ist dann wirklich ein Glücksspiel.
Zitat von Quasinemo:
......was das Vorhandensein von Adressaten voraussetzt, damit Möglichkeiten zirkulieren können - ohne relevante Kontakte (beruflich/Bekanntenkreis) ...schwierig!

Die Bevölkerung. Ist doch ein wenig so wie mit der alternativen Medizin. Die wird ziemlich nachhaltig verachtet und bekämpft, letztlich aber doch durch die Anhänger getragen, die den Ideen in verschiedener Intensität etwas abgewinnen können.
Das ist im Grunde eine eigene, irgendwie fast subkulturelle Welt.
Zitat von Quasinemo:
Findest du?

Ja, weil die Reichweite groß ist. Man darf sich da nicht frustrieren lassen, wenn es nicht gleich zündet und so Strohfeuerthreads sind sowieso uninteressant. Ich brauche keine 500 Leute, von denen dann 499 abspringen, lieber 10, von denen 4 oder 6 bleiben.

Zitat von Cbrastreifen:
Und ich denke, immer mehr Menschen können sich vorstellen, dass man ohne Angehörige und Kohle keine Lobby im Heim hat,

Da bin ich mir nicht so sicher, denn die meisten haben ja entweder Angehörige oder/und Vermögen.

Die fehlende Lobby - wen sie denn betrifft - zieht sich durch alle Lebensbereiche, in Abhängigkeitsverhältnissen wirkt sie sich am fatalsten aus.

Zitat von Cbrastreifen:
Das ist im Grunde eine eigene, irgendwie fast subkulturelle Welt.

......eine, die mich frustriert. Was nützt die beste Erkenntnis oder Idee, wenn die Möglichkeit fehlt, Taten folgen zu lassen. Egal, ich lasse das jetzt mal so stehen, schließlich möchte ich dich nicht volljammern!

Zitat von Cbrastreifen:
Ich brauche keine 500 Leute, von denen dann 499 abspringen, lieber 10, von denen 4 oder 6 bleiben.

So denke ich generell auch.

Gerne wäre ich eine von denen, die bleiben, Inwieweit mir das gelingt (damit meine ich, ob ich weiterhin etwas beisteuern kann, was deinem Anliegen gerecht wird), ist eine andere Frage. Das Thema wird mich auf jeden Fall lebenslang beschäftigen, nicht zuletzt deshalb, weil ich ja selber zu den Lobbylosen zähle.

Zitat von Cbrastreifen:
so ein Forum ist doch ein guter Ort.

Was mich daran zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass sich dieses Forum an den Problemen psychisch Kranker orientiert. Ganz egal, ob Beziehungskonflikte oder Angst vor Krankheiten im Raum stehen (das kann man ja am meisten lesen) - der Gedankenradius reduziert sich doch ziemlich auf die eigene Betroffenheit. Das lässt nur bedingt Empathie für die Probleme jenseits der kennengelernten Betroffenheit zu - und innerhalb fremder Probleme existiert eben ein Ranking........

Bei mir sieht das gewiss nicht anders aus - möchte mich also keinesfalls als etwas Besseres darstellen. - zufällig tangiert mein Problem aber das Thema. Menschen, die in ausreichend sozialen Kontakten leben oder diese durch ihr Vermogen ersetzen wollen und können, neigen also eher zum Verdrängungsmodus........

Zitat von Cbrastreifen:
Ich glaube, das ist so die Normalverdrängung. Erstens, hofft man, dass man irgendwie selbst nicht ins Heim kommt und zweitens, wenn doch, dass es dann schon nicht so schlimm kommen wird.


Ignoranz vs. Dauerpanik! Ignoranz trifft auf Menschen ohne Lobby!

Ich möchte mal eine Metapher anbringen - diese zu lesen, obliegt ja der Freiwilligkeit!

Stelle dir vor, du lebst in einem Käfig. Dieser bietet genügend Bewegungsfreiheit, so ist es nicht. Du siehst dich um und erkennst: auch andere Menschen müssen in so einem Käfig leben - allerdings sind diese nicht allein darin. Je mehr Menschen versammelt sind, desto mehr Platz steht zur Verfügung. Verhungern muss niemand, es gibt genügend Möglichkeiten, sich Lebensmittel zu besorgen. Ja, bei näherem Hinsehen siehst du sogar spielende Kinder, glückliche Erwachsene, die sich lieben, beratschlagen und beschützen. Du hast jedoch niemanden.

Eines Tages findest du in deinem Käfig ein Messer und überlegst, woziu es gut sein soll! Um die Gitterstäbe zu durchtrennen...vielleicht! Das verurschacht eine Menge Arbeit und Lärm. Lärm, der die Aufseher weckt. Außerdem - wo läge der Sinn? Eines Tages öffnen sich die Türen sowieso automatisch. Niemand kennt diesen Zeitpunkt, klar ist jedoch, dass er kommt! So gut wie niemand freut sich zugleich darauf, denn das Verlassen des Käfigs bedeutet, es schlägt einem ein eiskalter Wind entgegen. Schmerzen treten auf, die man vorher nicht kannte. Man möchte einfach nur davon laufen, aber das geht nicht. Die Beine fühlen sich steif an und nach und nach greift die Steifheit um sich und erfasst den ganzen Körper. Menschen, die in diesem Zustand fallen, können sich aus eigener Kraft nicht mehr erheben. Da helfen dann die Käfiggenossen. Wer keine hat, so wie du, bleibt einfach auf der Strecke, im wahrsten Sinne des Wortes.....

Für alle gilt: wer das Haupttor erreichen sollte, blickt zurück auf Strapazen, die Körper und Psyche alles abverlangt haben. Die Erschöpfung fordert ihren Preis: niemand verlässt lebend das Areal!

Ach, in den Käfigen befand sich auch ein Spaten - pro Person. Die meisten haben diesen ignoriert. Was sollten sie damit? Ihre Komfortzone verlassen, einen Tunnel graben, der zwar auch letztlich zum Haupttor führt, aber auf anderen Wegen? Diese zwar vielversprechenden, jedoch unbekannten Wege hätten zumindest eine Abkürzung bis zum Haupttor mit sich gebracht, die eben dadurch einen Teil der Strapazen und Schmerzen eingespart hätte. Aber - nee, man weiß ja nicht, was einen erwartet. Lieber belässt man es bei dem Bekannten. Es wird schon nicht so schlimm werden, warum sich den Kopf über ungelegte Eier zerbrechen?

Diesen Kopf zerbrichst du dir. Du möchtest die Abkürzung wählen, musst aber beim Graben kapitulieren. Einer allein kann den Tunnel nicht freilegen, keine Chance! Die anderen wollen nicht und du kannst nicht! Es bleibt dir nichts anderes übrig, als den längeren Leidensweg zu gehen. Und du hast nichts außer diesem Messer......
.

Zitat von Quasinemo:
Da bin ich mir nicht so sicher, denn die meisten haben ja entweder Angehörige oder/und Vermögen.

Da bin ich mir wiederum nicht so sicher.

Zitat von Quasinemo:
Die fehlende Lobby - wen sie denn betrifft - zieht sich durch alle Lebensbereiche, in Abhängigkeitsverhältnissen wirkt sie sich am fatalsten aus.

Ja. Ohne Angehörige so gut wie keine soziale Kontrolle, das ist nicht gut.
Zitat von Quasinemo:
Was nützt die beste Erkenntnis oder Idee, wenn die Möglichkeit fehlt, Taten folgen zu lassen.

Warum sollte das nicht gehen? In der alternativen Medizin sieht man ja, dass es klappt. Durchaus mit überraschenden Wendungen und oft nur getragen durch die Hartnäckigkeit der Anhänger.
Zitat von Quasinemo:
Gerne wäre ich eine von denen, die bleiben, Inwieweit mir das gelingt (damit meine ich, ob ich weiterhin etwas beisteuern kann, was deinem Anliegen gerecht wird), ist eine andere Frage. Das Thema wird mich auf jeden Fall lebenslang beschäftigen, nicht zuletzt deshalb, weil ich ja selber zu den Lobbylosen zähle.

Dann zweifel doch nicht an Dir. Jede Stimme zählt. Die Masse ist oft uninteressant, die Effektivität zählt und das heißt auch, die Themen in Umlauf zu bringen und zu halten.

Zitat von Quasinemo:
Was mich daran zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass sich dieses Forum an den Problemen psychisch Kranker orientiert. Ganz egal, ob Beziehungskonflikte oder Angst vor Krankheiten im Raum stehen (das kann man ja am meisten lesen) - der Gedankenradius reduziert sich doch ziemlich auf die eigene Betroffenheit. Das lässt nur bedingt Empathie für die Probleme jenseits der kennengelernten Betroffenheit zu - und innerhalb fremder Probleme existiert eben ein Ranking........

Das ist richtig und auch in anderen Psychoforen so. Dennoch gibt es auch immer welche, die an grundsätzlicheren Themen interessiert sind. Und auch da kann man die Zusammenhänge offen leben, zwischen z.B. Ängsten und einer an sich bestens funktionierenden Gesellschaft, zumindest auf den ersten Blick. Wie kommt es, dass inmitten bester Zustände so viele Menschen von Angst und Depressionen erfasst werden?
Zitat von Quasinemo:
Menschen, die in ausreichend sozialen Kontakten leben oder diese durch ihr Vermogen ersetzen wollen und können, neigen also eher zum Verdrängungsmodus........

Aber so ganz blöd sind wir ja doch nicht. Man ahnt, dass es am Ende vielleicht doch nicht so gut ausgehen könnte, wie gedacht und wir stehen ja ganz am Anfang. Es gibt ein paar Pilotprojekte, da wird mehr kommen und das nicht aus einem ideologischen Überschwang, sondern bunter gemischt und breiter aufgestellt. Warum sollte das nicht klappen?

Zitat von Quasinemo:
Ich möchte mal eine Metapher anbringen - diese zu lesen, obliegt ja der Freiwilligkeit!

Erinnert ein wenig an Platons Höhlengleichnis:
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlengleichnis
An der Erkenntnis führt kein Weg vorbei.

Zitat von Cbrastreifen:
Warum sollte das nicht gehen? In der alternativen Medizin sieht man ja, dass es klappt. Durchaus mit überraschenden Wendungen und oft nur getragen durch die Hartnäckigkeit der Anhänger.

Dem widerspreche ich ja nicht rein inhaltlich bzw. nicht prinzipiell. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass mir die Hände gebunden sind, da die sozialen Kontakte fehlen. Ich kann die Idee in meinem Lebensumfeld also nicht verbreiten - so war es gemeint und nicht anders.

Zitat von Cbrastreifen:
Aber so ganz blöd sind wir ja doch nicht.

Du ganz sicher nicht und einige andere ebenso wenig! Aber was ist mit diesen: ........?

Zitat von Cbrastreifen:
Ich glaube, das ist so die Normalverdrängung. Erstens, hofft man, dass man irgendwie selbst nicht ins Heim kommt und zweitens, wenn doch, dass es dann schon nicht so schlimm kommen wird.

Zitat von Cbrastreifen:
Wie kann man sehenden Auges 20 Themen ignorieren und sich dann ernsthaft wundern, dass sie doch so kommen, wie die, die sich damit auskennen gesagt haben? Wir ziehen das mit dem Leben in der eigenen Komfortzone aber brutal durch, das böse Erwachen kommt nicht, es ist schon da, aber man leugnet bis zuletzt. Der Narzissmus hat kräftig um sich gegriffen.


Zitat von Cbrastreifen:
Erinnert ein wenig an Platons Höhlengleichnis:

Damit muss ich mich nochmal in Ruhe befassen; nach dem ersten flüchtigen Durchlesen gibt es aber wenig Übereinstimmung: 1. Wer den Käfig verlassen muss, kann nicht mehr zurück; 2. Draußen scheint auch nicht die Sonne, ganz im Gegenteil....Außerhalb des Käfigs wartet die Pflegebedürftigkeit mit all den unschönen Begleiterscheinungen, wie z. B. Heimunterbringung. Ein linearer, beschwerlicher und mehr oder weniger leidvoller Weg führt zum Haupttor = Tod. Dieses Tor ist für jeden individuell aufgestellt.

Ein Tunnel, den nur die Gemeinschaft graben könnte, würde zunächst zu alternativen Wohnformen führen. Ja - und die einzelne Person im Käfig bist in Wirklichkeit natürlich nicht du, sondern bin ich. Das Messer bzw. das, was man mit ihm machen kann, dient dazu, dem bevorstehenden Martyrium zu entgehen.

Sorry für die Erklärungen. Das wolltest du wahrscheinlich gar nicht wissen!

Ja, ich zweifele an mir selbst, das ist so. Zum einen liegt das sicherlich an meinem Wesen an sich, zum anderen begleitet mich die Unsicherheit, ob ich mich verständlich genug mitteile und umgekehrt, die Mitteilungen anderer (in diesem Fall deine) immer richtig verstehe. Vielleicht bin ich ja zu blöd.....(kein jammernder Unterton, lediglich eine Erwägung)!

was ist denn jetzt nun der erkenntnisgewinn? Ich glaube der Kerngedanke vom te hat sich in den letzten Seiten wiederholt?

Das Problem ist eine Plattform zu finden, wenn man contra Mainstream/finanzielle + machtinteressen steht.

Das ist immer in Ansätzen passiert. ..es scheitert schonmal daran - es sei denn man setzt es politisch durch. Man braucht erstmal ne Projektionsfläche, wenn man die Denkweise der Menschen ändern möchte.

Ganz praktisch gesprochen. Liege ich falsch? Wenn ja:warum
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Zitat von ginandjuice:
Ich glaube der Kerngedanke vom te hat sich in den letzten Seiten wiederholt?

Nun ja, die letzte Erwähnung des Begriffes Erkenntnis bezog sich auf das Höhlengleichnis. Damit reagierte der TE auf meinen vorherigen Beitrag; somit bin ich an der Wiederholung nicht ganz unschuldig.....

Ansonsten schrieb auch ich bereits, dass ich die praktische Umsetzbarkeit der Erkenntnis vermisse. Mehr als möglichst viele Personen von der Notwendigkeit einer Veränderung zu überzeugen, können wir nicht tun. Wenn das nicht reicht oder wie in meinem Fall diese Möglichkeit erst gar nicht besteht, führt die Beschränkung auf die Theorie dazu, sich im Kreise zu bewegen und das wiederum irgendwann zur Ermüdung. Das ist ungefähr so, als wenn man hinter verschlossener Tür durch das Schlüsselloch beobachtet, dass jemand ertrinkt. Man möchte helfen, kommt allerdings nicht an die Person heran.

Zitat von ginandjuice:
Ganz praktisch gesprochen. Liege ich falsch?


Aus meiner Sicht: Nein.

Zitat von Quasinemo:
Ich kann die Idee in meinem Lebensumfeld also nicht verbreiten - so war es gemeint und nicht anders.

Wie gesagt, hier ist das Internet ein Gamechanger. Ich klingel auch nicht bei den Nachbarn.

Zitat von Quasinemo:
Du ganz sicher nicht und einige andere ebenso wenig! Aber was ist mit diesen: ........?

Es ist ein offenes Spiel. In ihm muss man sich klar machen, auf wen es in den ersten Schritten ankommt, ohne selbst in einen Funktionalismus anzugleiten. Ich glaube, dass eine vergleichsweise kleine Zahl von Menschen, die eigenständig agieren sehr effektiv ist und die größere Menge die neuen Ideen irgendwann begeistert folgt, es auch dann tun wird. Diese neuen Ideen müssen schon auch ein wenig anziehend sein.
Zitat von Quasinemo:
Damit muss ich mich nochmal in Ruhe befassen; nach dem ersten flüchtigen Durchlesen gibt es aber wenig Übereinstimmung: 1. Wer den Käfig verlassen muss, kann nicht mehr zurück; 2. Draußen scheint auch nicht die Sonne, ganz im Gegenteil....Außerhalb des Käfigs wartet die Pflegebedürftigkeit mit all den unschönen Begleiterscheinungen, wie z. B. Heimunterbringung. Ein linearer, beschwerlicher und mehr oder weniger leidvoller Weg führt zum Haupttor = Tod. Dieses Tor ist für jeden individuell aufgestellt.

Okay, in Deiner Darstellung ist die Normalität also der erstrebenswerte Zustand. Bei Platon ist es genau anders herum, da hast Du Recht.

Zitat von Quasinemo:
Sorry für die Erklärungen. Das wolltest du wahrscheinlich gar nicht wissen!

Doch.

Zitat von Quasinemo:
Ja, ich zweifele an mir selbst, das ist so. Zum einen liegt das sicherlich an meinem Wesen an sich, zum anderen begleitet mich die Unsicherheit, ob ich mich verständlich genug mitteile und umgekehrt, die Mitteilungen anderer (in diesem Fall deine) immer richtig verstehe. Vielleicht bin ich ja zu blöd.....(kein jammernder Unterton, lediglich eine Erwägung)!

Also, ich finde Deine Antworten sehr intelligent und Dein Auffassungsvermögen groß, Das mal so als Feedback.

Zitat von ginandjuice:

Das Problem ist eine Plattform zu finden, wenn man contra Mainstream/finanzielle + machtinteressen steht.

Es ist nicht unbedingt contra, sondern vielleicht seitlich davon, Evtl. mit durchaus möglichen Überschneidungen, wenn nicht jetzt, dann vielleicht später.

Zitat von ginandjuice:
Das ist immer in Ansätzen passiert. ..es scheitert schonmal daran - es sei denn man setzt es politisch durch. Man braucht erstmal ne Projektionsfläche, wenn man die Denkweise der Menschen ändern möchte.

Ganz praktisch gesprochen. Liege ich falsch? Wenn ja:warum

Was verstehst Du unter Projektionsfläche? Ich meine, man braucht eher das Momentum. Hinter einmal gewonnene Einsichten kommt man schwer wieder zurück. Wenn das Feuer also erst mal entfacht ist, brennt es eine ganze Zeit.

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