Zitat von Weststern: Gebt ihr euch fremden Personen etwas zu für sie besonderen Anlässen? Beispielsweise die Nachbarin drei Häuser weiter, die entbunden hat, mit der ihr euch aber noch nie näher unterhalten habt.
Nein, mache ich nicht, aber ich gebe immer öfters mal Straßenmusikanten oder Bettlern etwas. Bei den Musikern, für ihre Unterhaltung und bei den Bettlern, entweder weil sie es wirklich brauchen oder falls es nur eine Masche ist, aus Respekt sich das anzutun. Ich möchte nicht als Bettler irgendwo sitzen. Diese Blicke.....
Und wenn ich bei einem besonderen Anlass mit 1 Euro daherkommen würde (mehr ist das bei dir im einzelnem Fall ja nicht), dann käme ich mir doch ein bisschen komisch vor.
Zitat von Weststern: Warum soll ich andere Leuten, die mit Gunst als Synonym für Wohlwollen begegnen, die mir auch nicht mit Wohlwollen (beispielsweise ein Geburtstagsgruß nur als E-Mail, die nichts kostet) begegnen.
Warum, weil sich dann der Kreislauf umdrehen kann. Wenn jeder nur gibt, wenn er davon einen Nutzen hat, dann gibt irgendwann niemand mehr was. Ich habe mir mal eine Zeitlang wirklich viel Gedanken ums Geben und Nehmen gemacht. Die ganzen Details würden den Rahmen sprengen, aber mein Ergebnis war, dass Geben und Nehmen sich zu den einzelnen Personen nie gerecht aufteilen wird/kann. Einer zieht immer den Kürzeren. Man muss das einfach in der großen Menge sehen. Ich gebe dort, wo ich kann auch wenn ich nichts erhalten kann und darf dafür auch etwas annehmen, wo ich dafür nicht zu geben habe. Wenn man es nicht auf einzelne Personen beschränkt, dann funktioniert das in meinen Augen super, allerdings nicht, wenn es viele mit deiner Einstellung gibt.
@Hoffnungsblick hat kürzlich eine tolle Geschichte gepostet, ich finde die verdeutlich das auch ganz gut.
Zitat von Hoffnungsblick: Vielleicht kennt ihr die Geschichte zum Unterschied von Himmel und Hölle auch.
So ähnlich geht sie:
In der Hölle steht ein großer Topf mit herrlichen, erlesenen Speisen in der Mitte der hungrigen Seelen, die darum herum sitzen. Ihre Löffel sind allerdings so lange, dass sie diese nicht zum Mund führen können. Darum verhungern alle.
Im Himmel steht ein großer Topf mit herrlichen, erlesenen Speisen in der Mitte der hungrigen Seelen, die darum herum sitzen. Ihre Löffel sind allerdings so lange, dass sie diese nicht zum Mund führen können. Darum füttern sie sich damit gegenseitig und alle werden satt.
Damit man sich gegenseitig füttert, muss jemand damit beginnen. Vielleicht hat er die Hoffnung, dass man es ihm nachtut, aber wissen kann er es nicht und er weiß auch nicht, wer. Vielleicht ist derjenige, den er füttert schon so schwach, dass er den Löffel noch gar nicht heben kann? Und vielleicht hat er gerade deswegen diesen gefüttert und nicht jemand, der ihn dann füttern könnte?......
Aber ganz abgesehen davon, finde ich die Regelung in eurem Betrieb auch nicht gut. Es ist alles viel zu undurchsichtig.