Gedanken-Kind
Bei näherer Betrachtung denke ich darüber nach, ob ich evtl. eigentlich gar nicht hier her passe. Immerhin ist es ein Hilfeforum.
Es gibt sicherlich so einige Themen, an denen ich mich beteiligen könnte. Und ich weiß auch, das ich auf andere liebevoll eingehen kann. Sie verstehen kann.
Selber habe ich auch ziemlich viel durch gemacht. Von meiner Kindheit an bis hier her.
Nur ist es so, wenn ich bspw. Von meinen Erfahrungen berichte, davon was ich so durch habe, dann muss ich zwangsläufig auch über Personen sprechen. Über Personen, die ich eine lange Zeit als eine Art „Täter“ sah. „Was haben sie mir alles an getan...usw“.
Ich war sehr lange in verschiedenen Opferrollen gefangen. Ich musste mir meine „Freiheit“ aus verschiedensten Dingen und Situationen hart erkämpfen. Aufarbeiten, lernen zu verstehen, lernen mich zu lösen, los zu lassen, zu vergeben usw. Musste lernen, wie ich meinen Frieden mit mir und anderen mache.
Nun ist es aber so. Dadurch, DASS ich meinen Frieden mit mir und anderen Personen gemacht habe, besteht für mich keine Notwendigkeit mehr, irgendwelche Erlebnisse neu „auf zu rollen“. Heraus zu kramen. Weil sie nun sind wie sie eben gewesen sind. Es ist gut. Ist okay. Und somit auch aufgelöst. Was natürlich nicht bedeutet, das diese Dinge nie existiert hätten. Sie müssen auch nicht mehr weggeschoben oder verdrängt werden. Ich habe sie nicht vergessen. Doch vergeben und meinen Frieden mit diesen Erlebnissen gemacht.
Sie gehören zu mir. Und werden immer ein Teil von mir bleiben. Aber ein Teil, den ich annehmen und damit leben kann.
Nur, finge ich jetzt an, bspw. Aus zu breiten, was der oder die mir einst mal „angetan“ hat und wie es mir damit ging...dann passt das einfach von meinem Gefühl her nicht dazu, das ich diesen Personen vergeben habe. Ich würde sie aber zwangsläufig noch mal als Täter, somit als „schlecht“ dar stellen. Und das möchte ich nicht.
Aktuell ist es so, das ich mit mir selbst sehr zufrieden bin. Mit mir, meinem Leben und meinem zum größten Teil „Allein sein“, gut klar komme.
Ende August startet eine Fortbildung für mich, auf die ich mich schon sehr freue. Und in den Sommerferien, machen meine Lüdde und ich eine Einwöchige Reise mit einer Gruppe von Allein-Erziehenden. Worauf wir uns auch schon total freuen.
Eine Nebenwirkung der ganzen Erlebnisse ist allerdings, dass ich was Bekannte, Familie, Freunde angeht, ganz, ganz klein neu angefangen habe. Sprich, mein Umfeld besteht aus:
Meiner Tochter, meiner Omi, meinen Ex-Schwiegereltern, ...-
Einer E-mail-Bekanntschaft die wie eine „Brieffreundschaft“ an zu sehen ist. Und die auch mal längere Pausenzeiten dazwischen beinhaltet.
Ein paar vereinzelten Treffen mit Freunden meiner Tochter und deren Eltern, für die eine oder andere gemeinsame Unternehmung.
Zeitweiligen Gesprächen mit anderen Eltern oder Nachbarn...-
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Von daher, habe ich vielleicht einfach einen gewissen Bedarf, mich aus zu drücken.
Ich bin ein künstlerisch angehauchtes Wesen, u.a. zeichnen, malen, musizieren...aber ich schreibe eben auch gern. Tagebuch, Gedichte, Geschichten, Metaphern, Musiktexte, analytische Gedankentexte ect.
Okay es besteht bei mir wohl auch noch Bedarf, Lust mich mit anderen irgendwie aus zu tauschen. Mir fehlt vielleicht einfach die „gute Freundin“, mit der ich über „G*tt“ und die Welt quatschen kann, rum blödeln kann, und mit der ich gemeinsame Interessen teilen könnte.
Obwohl ich mit mir und meinem „Allein sein“ allgemein hin gut klar komme, und auch selbst immer mal wieder sogar die „Einsamkeit- das für mich ganz allein sein“ suche, bin ich auf der anderen Seite auch gern wieder gesellig.
In einigen Momenten fehlt mir darum auch manchmal einfach „wer“. Ob Freundin, Freund, oder ein Partner...das sind dann MEINE Einsamkeits-Momente. Aus genau so einem Moment heraus, habe ich mich beim ersten Mal hier an gemeldet...-
Mit einem Gefühl von Andersartigkeit und Fremd in dieser Welt. Da ich mitunter auch eine Weltanschauung habe, die nicht der, der „breiten Masse“ da draußen entspricht. Manchmal scheint es mir, als passe ich nie wirklich irgendwo hin. Doch wiederum glaube ich schon, das es Leute gibt die mir ähnlich sind. Außerdem kommt es ja u.a.auch darauf an, was man annehmen, akzeptieren kann, und wie es um die Erwartungen bestellt ist.
Naja, ich habe überlegt, das ich evtl. gar nicht wirklich hier in dieses Forum passe. So von der Thematik her. Na klar habe ich auch wie jeder, immer mal das ein oder andere Problem. Oder Gefühlstief. Doch sehe ich nichts davon als unlösbar an. Dafür bin ich einfach schon durch zu viel hindurch gegangen, was mir schier unmöglich zu meistern vor kam und habe gelernt, das es doch immer irgendwie weiter geht. Und auch das ich die Dinge angehen und überwinden KANN.
Nur, wenn ich evtl. auf der einen Seite nicht wirklich als Hilfestellerin fungieren kann und auf der anderen Seite aber auch nicht mit nem konkreten Problem kommen kann....naja...wenn ich einfach bloß gerade das Bedürfnis habe mich aus zu drücken, Gefühle in schreiberischer Form, Gedanken in schreiberischer Form usw. und das Bedürfnis habe nach irgendeiner Art von Austausch...dann scheint es mir, das ich hier evtl, nicht hin gehöre...-
Aber Philosophie-Foren bspw. Sind auch nicht so das Ding für mich....und Allein-Erziehenden-Forum war`s auch nicht...das „ECHTE LEBEN“ ja klar...aber da baut sich halt auch sehr, sehr langsam und schleppend und begrenzt etwas auf...das ist mir klar. Und auch okay.
Versteht Ihr was ich meine?
...*nachdenklich bin*
20.06.2015 21:23 • • 22.06.2015 x 1 #1