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Zitat von Knipsi:
Bist du dir deine Rollen bewusst?

Ich bin mir dessen bewusst, was allgemein unter Rolle verstanden wird, ja. Aber ich verstehe tatsächlich etwas anderes darunter.
Zitat von Knipsi:
Und welche dieser Rollen davon möchtest du ablegen?

Keine.
Zitat von Knipsi:
Und ich frage glaube trotzem ganz frech: Was bliebe deiner Meinung nach bei dir übrig?

Weder sehe ich eine Rolle als einen Teil von mir an, noch als etwas, das etwas (mich) überdecken würde. Auch gab und gibt es nichts das übrig bleiben würde, weil vorher auch nichts da war.
Das, was gemeinhin als Ich erlebt und interpretiert und vielleicht mit Charakter, Wesen oder gar Seele bezeichnet wird, besteht letztlich nur aus einem sich ständig verändernden Zusammenspiel von Sinneseindrücken, Gefühlen, Wahrnehmungen, geistigem Gestalten und einem (so erlebten) Bewusstsein. Ein Kern, eine Entität ist m. E. nicht vorhanden.
Insofern sind Rollen ihrerseits ebenfalls nur Zutaten, ständig wechselnd, vergänglich.

Eigentlich dachte ich, dass dieses Thema für mich gar nicht relevant ist, aber jetzt kam die richtige Frage zur rechten Zeit (habe nämlich die letzten drei Tage wieder die Rolle einer Spielsüchtigen eingenommen )

Und ich sehe, dass meine Antwort ganz anders ausfällt als moos. (Oder doch nicht, nur ein anderer Blickwinkel )

Zitat von moo:
Wenn ich jegliche Rolle abgelegt habe (sofern dies möglich ist) - was bliebe übrig?

Meine kurze Antwort wäre:
Ein unsichtbares Wesen, das nichts tut, nur beobachtet.
Unsichtbar deswegen, weil, wenn wir in unserem Körper sind und nur beobachten, dann nehmen wir die Rolle eines Beobachters ein. Also denke ich, dass wir hier auf Erden nie ohne eine Rolle sein können, die man uns zuschreiben kann.

Meine lange Antwort:
Wenn ich alle Rollen ablege, dann habe ich keine Aufgaben mehr, also bleibt mir nichts zu tun. Ich muss mich um kein Kind kümmern, muss nicht zur Arbeit gehen..... Ich kann mich ganz entspannt zurücklehnen und einfach nur beobachten.
Dann kam der Gedanke, dass ich ja dann auch eine Rolle einnehme, nämlich die des Beobachters. Deshalb darf ich nicht sein (unsichtbar), dann kann man mir diese Rolle nicht zuschreiben.

Und so schwebe ich jetzt als irgendwas in der Luft rum und entdecke die Welt. Schaue mir an, was mir gefällt oder was ich verstehen/erkunden möchte. Als etwas, was eigentlich gar nicht existiert. Ich bin nichts und doch bin ich da.

Seltsamerweise schwebe ich in der Luft, durch den leeren Raum, aber wenn ich z. B. Regenwürmer beobachten möchte, dann kann ich wohl auch durch das Erdreich schweben. Bin ich wohl doch noch mehr, als ich es in meinen Gedanken so ausmale, obwohl ich nichts tue.

Warum war es jetzt die richtige Frage für mich? Weil ich somit erkannt habe, dass ich das Beobachten wieder schwer vernachlässigt habe. Ich habe mich zu sehr von meinem Ego leiten lassen und bin tatsächlich somit in eine Rolle geschlüpft, die nicht dem entspricht, wie ich sein möchte.

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Gedanken zum Tag - Mitdenken, Mitschreiben

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Wie ich Deine Gedankengänge schätze, @hereingeschneit !

Zitat von hereingeschneit:
Meine kurze Antwort wäre:
Ein unsichtbares Wesen, das nichts tut, nur beobachtet.

Vorschlag: Muss zwingend ein Wesen (Ego) vorhanden sein, um zu beobachten. Kann nicht Beobachtung einfach nur stattfinden? Sind nicht Beobachter und das Objekt der Beobachtung eine (unnötige, ja - letztlich verhängnisvolle) Kreation?
Zitat von hereingeschneit:
wenn wir in unserem Körper sind und nur beobachten, dann nehmen wir die Rolle eines Beobachters ein.

Ist das so? Wenn vollumfängliche Beobachtung stattfindet, gibt es weder Beobachter noch Objekt - von Rolle ganz zu schweigen.
Zitat von hereingeschneit:
Und so schwebe ich jetzt als irgendwas in der Luft rum um entdecke die Welt. Schaue mir an, was mir gefällt oder was ich verstehen/erkunden möchte. Als etwas, was eigentlich gar nicht existiert. Ich bin nichts und doch bin ich da.

Warum als irgendwas? Warum nicht nur rumschweben?
Nichts sein und (doch) da sein? Genügt nicht: einfach so?
Zitat von hereingeschneit:
Seltsamerweise schwebe ich in der Luft, durch den leeren Raum, aber wenn ich z. B. Regenwürmer beobachten möchte, dann kann ich wohl auch durch das Erdreich schweben. Bin ich wohl doch noch mehr, als ich es in meinen Gedanken so ausmale, obwohl ich nichts tue.


Zitat von moo:
Muss zwingend ein Wesen (Ego) vorhanden sein,

Wer sagt denn, dass dieses Wesen in meinem Kopf ein Ego hat?

Zitat von moo:
Ist das so? Wenn vollumfängliche Beobachtung stattfindet, gibt es weder Beobachter noch Objekt - von Rolle ganz zu schweigen.

Womit wir (du und ich) wieder an den Punkt kommen, dass wir uns nicht in einer Rolle fühlen? Ich sagte ja, ich habe keinen Zugang zu dem Thema, weil ich mich nicht in einer Rolle sehe. Ich habe mich jetzt aber auf die Sichtweise eingelassen, es als Rolle zu sehen um mitreden zu können.
Wenn das Thema abgeschlossen ist, dann werde ich wieder Rollenlos unterwegs sein, vermute ich mal.

Zitat von moo:
Warum als irgendwas? Warum nicht nur rumschweben?
Nichts sein und (doch) da sein? Genügt nicht: einfach so?

Warum als irgendwas? Vielleicht weil ich es mir dann besser vorstellen kann, wenn ich so ein winzig kleiner Punkt bin, der leuchtend (erleuchtet) durch die Gegend düst?

Wie kann man rumschweben ohne etwas zu sein? Wenn ich mich nicht auf irgendwas reduziere, wäre ich ja schon alles und bin überall und das schweben erübrigt sich. Soweit bin ich aber noch nicht. Ich überprüfe erst mal wie ich als irgendwas durchs Erdreich komme.

Zitat von moo:
Wenn vollumfängliche Beobachtung stattfindet, gibt es weder Beobachter noch Objekt -

Hier habe ich jetzt einen kleinen Knoten im Kopf. Keinen Beobachter kriege ich noch irgendwie auf die Reihe, aber kein Objekt? Was beobachtet man dann?

Kein Beobachter werte ich einfach als bewertungsfrei. Einfach nur hinschauen ohne es irgendwie einzuordnen, aber wenn es keine Objekte gibt, was sieht man dann?

Zitat von hereingeschneit:
Hier habe ich jetzt einen kleinen Knoten im Kopf. Keinen Beobachter kriege ich noch irgendwie auf die Reihe, aber kein Objekt? Was beobachtet man dann?

Kein Beobachter werte ich einfach als bewertungsfrei. Einfach nur hinschauen ohne es irgendwie einzuordnen, aber wenn es keine Objekte gibt, was sieht man dann?

Auch wenn es ein ziemlich krasser Exkurs ist, aber mir fällt hier geradezu zwingend Guteis Finger ein. Ich setze hier mal einen Link ein, der vielleicht (über Umwege) wieder mal ein Stück weiter bringen kann: https://zzbzurich.ch/ein-finger-zen/

Also die Geschichte ist echt harter Tobak. Meine Gefühle hierzu möchte ich nicht äußern. Es war für mich deshalb auch schwer mich auf den folgenden Text einzulassen. Dennoch denke ich, dass ich jetzt so ungefähr erahne, was du damit aussagen wolltest (der Satz, der meinen Knoten in meinem Kopf machte).

Ich vermute mal, dass die Geschichte in vielerlei Hinsicht noch weiter in mir wirken wird, vor allem so, wie ich den Finger verstanden hätte und nicht so, wie er dann interpretiert wurde.

Zitat von hereingeschneit:
und nicht so, wie er dann interpretiert wurde.

bzw, wer weiß, vielleicht komme ich dann doch auf das Ergebnis, weil ich jetzt gerade nachgelesen habe, was ein Koan eigentlich ist.

Ich sollte länger nachdenken und/oder wirken lassen, bevor ich schreibe.

Ich gebe zu dass ich etwas damit gehadert habe, Dir ein Koan ans Herz zu legen aber die Vorlage war so passend... . Da wir uns aber nun doch eine Weile kennen, dachte ich mir andererseits, dass es nun ein sehr guter Zeitpunkt wäre (auch hinsichtlich anderer Themen über die wir beide schon öfters gemeinsam schrieben).

Sich mit einem Koan zu beschäftigen ist sicherlich sinnvoller als Spiele zu spielen, also alles richtig gemacht, auch wenn das so wieder nicht stimmt, weil alles gleichwertig ist.

Zitat von moo:
Guteis Finger

Keine ahnung wo ich genau ausgestiegen bin... Aber ich bin leider komplett ausgestiegen

Ich weiß noch das der ab ist weil er den nachgemacht hat.
Der rest blieb nicht wirklich haengen bin richtig frustriert darueber.. Das ich nun alles gelesen habe und ich nicht mal mehr weiß was ich eigentlich gelesen habe und kann euch beiden dementsprechend so gar nicht mehr folgen

Zitat von Knipsi:
Der rest blieb nicht wirklich haengen

Bei mir auch nicht, zu aufwühlend war die Vorstellung, dass ein Zenmeister jemanden einen Finger abschneidet.


Zitat von Knipsi:
bin richtig frustriert darueber..

das musst du nicht. Du hast soviel mitbekommen, dass du entscheiden kannst, ob es für dich wichtig ist oder nicht. Denn wenn irgendwas davon in dir drin arbeitet, dann wirst du es noch mal lesen wollen, ansonsten war es eben (noch) nicht der richtige Zeitpunkt.

Und ich selbst habe jetzt auch noch über den Koan nachgedacht und meine Lehre (Interpretation) aus dieser Geschichte ist eine andere. Vielleicht auch deshalb, weil ich eben auch noch nicht dieses eine Einheitsgefühl kenne. Bin wohl doch noch zu sehr Ego.

Oder weil es eben nicht nur die eine Lösung gibt, sondern man seine eigene Interpretation findet, die einem den eigenen Weg weist.

Wort in den Tag...von Wilhelm Busch

Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele:
Freuden,Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist's Reise, Reise !

Morgen in der Frühe, reise ich mit einer lieben Frau aus meiner Trauergruppe
in meine zweite Heimat, der Toskana

Zitat von superstes:
Wort in den Tag...von Wilhelm Busch Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freuden,Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und ...

Ich wünsche dir eine wirklich schöne Reise, sammel viele schöne Eindrücke und hebe sie im Herzen auf

Danke Dir ! liebe Cornelie

Zitat:
Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele:
Freuden,Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist's Reise, Reis

Dazu folgendes...diese Lebensziele habe ich schon er/-und gelebt und versäumt schon gar nicht...

ich befinde mich schon im Spätherbst meines Lebens... (passt ja gerade zur Natur)
es passt aber auch zu meinem Motto Alles Unglück ist Nahrung für neues Leben: Immer Neu Leben von
Tetsuo Roshi Nagayas Kiichi.
Die Begegnung mit einer Frau, mit der ich vieles teilen kann, ist ein neuer Aufbruch für eine Reise und mehr..., ist dies auch auch ein Neuanfang ?
immer Neu Leben ist schon eine andere Bewußtsseinsebene.

Zitat von superstes:
Die Begegnung mit einer Frau, mit der ich vieles teilen kann, ist ein neuer Aufbruch für eine Reise und mehr..., ist dies auch auch ein Neuanfang ?
immer Neu Leben ist schon eine andere Bewußtsseinsebene.

Ja.
Durch selbst geschaffene Routinen, in denen wir alles zu kennen meinen, können wir uns das Leben effektiv zur Hölle machen: alles ist überbekannt und langweilig.

Das Kontrastprogramm ist in dem was man eigentlich kennt das immer wieder Neue zu entdecken. Man steigt niemals in denselben Fluss und nur dieser Atemzug ist so, wie er ist.

Was ich nicht weiß, istm, inwieit man es selbst in der Hand hat, ob dies nur ein weiterer Kalenderspruch ist, ob irgendwas in einem auslöst. Aber ich denke, dass diejenigen, die sich für ein Fortkommen entscheiden, mit lebensverändernden Ereignisse versorgt werden.
Sponsor-Mitgliedschaft

Danke @Cbrastreifen
Deine Gedanken zum Kontrastprogramm
und zum weiteren Kalenderspruch kann ich nur unterstreichen.
Zitat:
dass diejenigen, die sich für ein Fortkommen entscheiden, mit lebensverändernden Ereignisse versorgt werden.

Ich habe mich für ein Fortkommen entschieden ...für die Zeit die mir.. (uns) bleib't'en
Kalendersprüche klingen abwertend, (sehe ich ein bißchen auch so) ...dennoch sind weise Sätze
häufig Lebenshilfe in Krisensituationen...(in meinem Leben wimmelte es davon)
Poesie kann helfen und stützen wieder klarer zu denken.
Diese zweite Strophe von Hilde Domin Mein schwerster Weg ist für mich so eine Hilfe.

Nimm eine Kerze in die Hand
wie in den Katakomben,
das kleine Licht atmet kaum.
Und doch, wenn du lange gegangen bist,
bleibt das Wunder nicht aus,
weil das Wunder immer geschieht,
und weil wir ohne die Gnade
nicht leben können:
die Kerze wird hell vom freien Atem des Tags,
du bläst sie lächelnd aus
wenn du in die Sonne trittst
und unter den blühenden Gärten
die Stadt vor dir liegt,
und in deinem Hause
dir der Tisch weiß gedeckt ist.
Und die verlierbaren Lebenden
und die unverlierbaren Toten
dir das Brot brechen und den Wein reichen -
und du ihre Stimmen wieder hörst
ganz nahe
bei deinem Herzen.

Diese Frau, der ich begegnet bin, hatte so wie ich, eine Kerze in der Hand

Ps: Und stellt euch vor....! aus diesem Grund wurden wir aus der Trauergruppe die unter dem Motte steht Es geht weiter, das LEBEN ....ausgeschlossen !

Zitat von superstes:
Kalendersprüche klingen abwertend

War auch ein Stück weit so gemeint. Das liegt weniger am Inhalt, als am Rezipienten.
Noch der weisesten Spruch bringt nichts, wenn man ihn nicht erfassen kann, sich nicht erfassen lässt.

Zitat von superstes:
Diese Frau, der ich begegnet bin, hatte so wie ich, eine Kerze in der Hand

Mir ist eben Ähnliches passiert, wir empfinden uns beide als halbierte Kugelmenschen, die sich nach Ergänzung sehnen, die meisten können mit dem Bild aber nichts (mehr) anfangen.
Liebe und Beziehungen geschenkt zu bekommen, sind vielleicht die größten Meilensteine des Fortkommens und werden erst kassiert, wenn es darum geht, dem Ich ernsthaft an den Kragen zu gehen.

Es ist diese seltsame Paradoxie erst genügend Ich aufbauen zu müssen, um zu erkennen, dass man es, aus eigener Kraft abbauen muss. Aber die dazu notwendige Wendung nach innen ist mit Beziehungen angereichert und die Liebe ist sicher einer der schönsten Bausteine und vielleicht das Letzte, was man fallen lässt.

Zitat von Christian17:
Eine Rolle nimmt man ein in bestimmten Situationen z. B. im Arbeitsleben.
Die kann man wieder ablegen, wenn man die nicht mehr braucht.

Das mit den Rollen sehe ich anders. Eine Rolle zu spielen, immer dementsprechend
wo ich bin und mit wem ich zusammen bin, ist anstrengend und nichts für mich.

Ich bin ich, ob ich es im Berufsleben war, oder mit Freunden zusammen, oder, oder,
Ich bin wie ich bin! Ein netter Mensch, meistens.

Und ich rede wie mir der Schnabel gewachsen ist, ich brauche mich nicht zu verstecken
und ich bin nicht hochgestochen. So wie ich bin,......
Ein echtes Ruhrgebiets Mädchen, Herz am rechten Fleck.


Freunde sagen, bei uns brauchen sie sich nicht zu verstellen,
ein schönes Kompliment und im Arbeitsleben, stehen mein Mann und
ich hinter dem was wir verkaufen. Authentisch, sagen Kunden.

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