Na ja, vielleicht ist es sinnvoll, einfach nicht alles beenden zu wollen. Manche Spiele ziehen sich quälend lange hin, ohne dass sie einem irgendwas Gutes bieten. In Assassin's Creed verbringt man, wenn man 100% schaffen will, viel Zeit damit einfach nur durch die Maps zu rennen und irgendwelche Goldtruhen zu finden, deren Inhalt man vermutlich eh nicht braucht, weil man schon auf anderem Weg genug Kohle gemacht hat. In meiner Kindheit und Jugend hatte ich auch schon das eine oder andere Spiel angefangen und mit anderen relativ willkürlich gewechselt ohne dass es mich besonders gestört hatte. Ich habe nichts beendet aber hatte trotzdem Spaß. Ich erinnere mich, dass ich auf der Playstation One manchmal nur die Demos, die Gaming-Magazinen beilagen, gespielt habe, und trotzdem Freude hatte. Jetzt brauche ich einen Zeit-/Arbeitsplan für meine Games und Animes und neuerdings auch wieder Mangas. Ziemlicher Unfug, wenn man drüber nachdenkt.
Das geht auch mit anderen Entwicklungen einher, die ich skeptisch sehe. Jedes Spiel muss heutzutage Crafting, Grinding, Dailies, Lootboxes, Microtransactions, DLCs, Multiplayer und was weiß ich nicht alles haben. Und vieles davon dient nur dem Zweck den Spieler mehr und mehr zu binden. In Assassin's Creed sieht man manche der sinnlosen Collectibles gar nicht auf der Karte, oder nur in sehr naher Umgebung, solange man nicht mit einer Sonderwährung, die man durch Achievements oder mit Realgeld über Uplay kauft, eine Karte kauft, die einem die genauen Standorte anzeigen.
Weiß nicht, ob das alles weniger schlimm wäre, wenn es nicht die Mobile Games und Social Media-Games gäbe, deren Einflüsse in normale Games reinzufließen scheinen. Manchen PC-Games sieht man auch unabhängig von solchen preispolitischen und suchtfördernden Entscheidungen an, dass sie von Mobile Games abgeleitet/inspiriert wurden. Völlig versimpelte Steuerung, die im Großen und Ganzen nur mit der Maus auskommt, sind ein Indiz dafür; wenn man für alles nur zwei, drei, vier Tasten braucht. Das sind auch ein Einfluss, den die Konsolen auf PC-Games haben, nur nicht ganz so heftig.
Die DLCs vieler Games scheinen schon von der ersten Sekunde an festzustehen - kein Zweifel also, dass Inhalt vom Hauptgame abgeschnitten wird um es später häppchenweise nachzuliefern. Aber dann wiederum sind manche Gamer auch reichlich geizig, und solche Bundle-Sites wie HumbleBundle und IndieGala verkaufen zum Teil hochwertige Games zu dreckig niedrigen Preisen, wo ich mich frage, wie manche Entwickler überhaupt noch irgendwas mit ihren Games verdienen wollen. Jedenfalls gilt das für PC-Games - auf den Konsolen scheint man noch einen gewissen halbwegs vernünftigen Preis halten zu können.
20.05.2018 21:10 •
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