Ich habe eine sehr gute Freundin. Wir kennen uns schon seit fast 30 Jahren. Wir haben unseren Auslandsaufenthalt fürs Studium an der gleichen Uni in England gemacht. Dort haben wir uns eigentlich gar nicht so gut verstanden und danach keinen Kontakt mehr gehabt.
Einige Jahre später hat sie sich wieder gemeldet, weil sie das Referendariat in dieser Gegend machen wollte. Sie hatte bei einem Frankreichaufenthalt ihren Freund kennen gelernt und sie wollten in Grenznähe zusammenziehen. Seitdem sind wir richtig gut befreundet. Sie hat sich in den Jahren, wo es mir so schlechtging und ich eigentlich keine Kontakte wollte, immer wieder bei mir gemeldet und versucht, mich zu Unternehmungen und Einladungen zu überreden. Und sie hat nicht aufgehört, obwohl ich ihr oft Absagen erteilt habe.
Da sie Familie hat und wir beide berufstätig sind, konnten wir uns meist nur in der Ferien 2-3 Mal im Jahr treffen. Als ihre Kinder noch klein waren, hat sich das so eingebürgert, dass ich einen ganzen Tag bei ihr zuhause verbrachte. Wir halten es immer noch so, obwohl die Kinder jetzt schon groß sind. Sie holt mich dann vom nächstgrößeren Ort immer von der Bahn ab und bringt mich abends wieder hin, weil sie in einem abgelegen Dorf wohnt, wo man mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht hinkommt.
Seit 2 Jahren treffen wir uns viel häufiger, da wir jetzt keine 2 Gehminuten voneinander entfernt arbeiten und es mir seitdem so gut geht . Auch jetzt ist es meist so, dass sie ich anmailt, ob ich Lust auf ein Treffen habe. Sie geht auch immer auf mich ein, wenn es um Uhrzeiten geht, weil sie weiß, dass ich Probleme mit dem schlafen habe und z.B. abends nicht wegkann oder spätestens um 19.00 zuhause sein will.
Manchmal denke ich, dass ich es gar nicht vedient habe, eine so gute Freundin zu haben.
02.08.2013 17:02 •
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