Nix da,Kater Carlo!Hiergeblieben,Mensch, Du als Threadersteller..........
Ich versuch´s nochmal mit ´nem Thema.
Wie wär´s mit:Väter und Söhne.
Hintergrund ist folgender:Ich hab einen Arbeitskollegen,der ist´ne ganze Ecke jünger als ich.Trotzdem verstehen wir uns super.Die Zusammenarbeit läuft wie geschmiert,auch ohne große Worte.
Sein Verhalten mir gegenüber war immer absolut loyal,vom ersten Augenblick an.Ich weiß,das ich mich in jeder Beziehung auf ihn verlassen kann.Und das ohne große Erklärungen.
Auch in unserer Freizeit unternehmen wir so manches miteinander,gehen ins Stadion,anschließend in irgendeine Sportbar, verzocken unser bißchen Geld und trösten uns mit dem ein oder anderen Bierchen.Manchmal habe ich Sorgen,daß er mir zuliebe seine nette Frau etwas vernachlässigt,aber das wär schon o.K.,sagt er.
Irgendwie ist er wie der Sohn,den ich nie hatte.
In der Regel reden wir gar nicht soviel miteinander.So vertraut wir auch sind,wirklich Privates besprechen wir sehr selten.
Neulich war das anders.Nach den zweiten B. begann er zu erzählen.Daß er seinen leiblichen Vater noch nie gesehen habe,sagte er.Wie sehr ihn das schmerzen würde.
Von all seinen vergeblichen und schmerzlichen Versuchen der Kontaktaufnahme erzählte er,denn er weiß ,wo sein Vater wohnt.´Ne ganze Ecke weg von Berlin allerdings.
Den Fahrpreis für das Bahn-Ticket hat er schon in Erfahrung gebracht.
Aber er kann doch da nicht einfach vor der Tür stehen.Nachdem das Telefonat sofort unterbrochen wurde und nachdem sein Brief ungeöffnet in einem neuen Umschlag zurück zum Absender geschickt wurde.Das tat ihm besonders weh.Immerhin,sein Vater hat seine Zahlungsverpflichtung erfüllt in all den Jahren,immerhin etwas.
Aber einfach da hinfahren und sagen:Hallo,ich bin Dein Sohn!Ist das nicht ´ne Spur zuviel?
Was würdest Du an meiner Stelle tun?fragt er mich.Und ich weiß es nicht.Ich muß erstmal darüber nachdenken,soviel steht fest.
Ich denke,daß jeder Sohn das Recht hat seinen Vater kennenzulernen.
Ob mit oder ohne Vorankündigung.Er hat das Recht seine Wurzeln zu kennen.Was fehlt einem jungen Mann,wenn er seinen Vater nicht kennt?
Aber ich kann mir natürlich auch vorstellen,wie unglücklich und traumatisch eine solche Begegnung schlimmstenfalls verlaufen kann.
Also warnen oder zureden?Vertrauen oder Skepsis?
Es gibt aber auch noch eine andere Ebene:Die Frage,was sind das für Väter,die ihre Söhne nicht kennenlernen wollen?Selbst,wenn diese sich bei ihnen melden?
Ich würde diesen Vater gerne im Vorfeld kennenlernen.Ihm erzählen,was er für´n tollen Sohn hat.Der eine geraden Charakter hat,solidarisch und loyal ist,vor keiner Arbeit wegläuft,auf den man sich blind verlassen kann.Ich würde diesem Vater erzählen,was er alles verpaßt,durch seine Angst und Feigheit.
Und ein Empfehlungsschreiben würde ich jederzeit ausfüllen........
20.05.2014 17:55 •
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