Zitat von Ferrum:Kinder bekommen ist nicht egoistisch, denn der Begriff ist völlig unpassend.
Den Begriff Egoismus in diesem Zusammenhang zu verwenden, dient vor allem als Hilfsargument dazu, sich nicht rechtfertigen zu müssen, dass man keine Kinder will, indem man pauschal Eltern abwertet. Denn damit macht man sich nicht gemein mit negativ konnotiertem Handeln.
Von mir aus kann jeder
machen, was er will, sollte aber doch bitte diese untauglichen, konstruierten Bewertungen unterlassen, die sowieso nicht aus dem eigenen Kopf stammen.
Speziell hier zum Forum möchte ich sagen, dass mir bewusst ist, dass nicht jede Kindheit ideal verlaufen ist und daran schöne Erinnerungen bestehen. Das konzentriert sich aber gerade hier und man kann deshalb eigene Erfahrungen und Ablehnungen grundsätzlich nicht auf die Allgemeinheit projizieren. Wie viele liebevolle Eltern gibt es schließlich, deren Kinder eine schöne Kindheit haben! Es wird die Mehrzahl sein und auch das Motiv für Kinder: Ein bereicherndes Miteinander für beide Seiten. In meinem Umfeld gibt es eine Familie mit Urgroßeltern und einigen Kindern. Es ist ein durchweg liebevoller Umgang zwischen allen und ich bin neidisch auf so eine Gemeinschaft.
Diese Erfahrungen werden immer seltener; es hängt auch mit der Vereinzelung der Menschen zusammen. Keine Verwandten, große Entfernungen; der Begriff alleinstehende Mutter kann viel aussagen, wenn sie allein in einer Stadt wohnt und keine Familie zum Auffangen existiert.
Noch etwas zur Verantwortlichkeit der Kinder: Es ist grundsätzlich so, dass Kinder sich frei fühlen können in ihren Entscheidungen. Doch das ist nicht alles. Kinder sorgen trotzdem mittelbar über ihre Abgaben für ihre Eltern, z.B. Renten und Pflege. Beides funktioniert nach jung zahlt für alt.
Wer nur sich selbst betrachtet, vergisst, dass er auch mal Hilfe benötigt und nicht autark leben kann. Bereits jetzt sind demographische Veränderungen zu spüren. Die Boomer gehen in den nächsten Jahren in Rente und dafür gibt es kaum Ersatz. Mittlerweile wird ganz offiziell von einem Kollaps der Verwaltungen gesprochen. Es ist fraglich, ob in einigen Jahren Gesundheits- und Pflegesysteme, Verwaltungen und Firmen noch so funktionieren. Die Verantwortung dafür hat nicht das Individuum, sondern der Staat. Trotzdem ist die individuelle Lebensführung, die allerdings von den Bedingungen des Staates beeinflusst wird, ursächlich. Das demographische Problem ist übrigens seit Jahrzehnten bekannt und es wurde nichts dagegen unternommen.
06.01.2025 09:06 •
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