Ein Thread nur für Männer, aus Respekt vor ihrem Wunsch

Liebe Männer,

ich habe diesen Thread für Euch eröffnet weil ich mittlerweile weiß dass ihr euch wirklich so einen wünscht. Beim Eurem letzten Anlauf war mir der ernsthafte Wunsch danach leider entgangen, da es von Euch etwas unglücklich formuliert wurde. Deshalb nun als kleine Wiedergutmachung, dieser neue für Euch.

Deshalb meine Bitte an alle Frauen !
Bitte respektiert den Wunsch der Männer, dass sie einen Thread nur für sich haben möchten. Das ist ja nicht gegen die Frauen gerichtet. Einen Platz an dem sie sich ungestört nur unter Männern austauschen können. Was sie hier schreiben kann uns völlig gleichgültig sein. Es ist ihr Ding. Es gibt genügend Threads wo wir Alle gemeinsam schreiben können.

Wünsche Euch viel Spass und regen Austausch, liebe Männer !

Na so ein liebenswürdiges Angebot macht uns Männer erstmal ganz sprachlos,oder!

Vielen Dank Palomino,sehr charmant!
Ich warne schon mal vor:während der WM werde ich hier gnadenlos über Fußball schreiben.Ohne Rücksicht auf Verluste!

Aber vorerst geht mir das Thema Väter und Söhne nicht aus dem Sinn.
Diesmal soll´s um meinen Vater gehen.Was hat er mir mitgegeben für´s Leben?
Welche Eindrücke haben sich eingepragt?
Welche Bilder bleiben für immer?

Mein Vater ist kein Mann der großen Worte,oft hat mich das gestört und gegen ihn eingenommen.Ist wohl auch eine Generationenfrage.
Er lebt nach der Devise(Achtung)Ein Indianer kennt keinen Schmerz!
Und:Was von selber kommt geht auch wieder von selber!(bei Krankheiten)

Aber,wenn ich´s genau betrachte und fair bin,hat er mir viel mitgegeben:

Er nahm mich mit ins Fußballstadion.
Ich rieche noch heute den Geruch von Zigarren und Bratwürsten und B..Diese unnachahmliche Mischung.

Er nahm mich mit in die Natur.
Ich spüre noch das hohe,nasse Gras,den Wind und den Regen.
Er lehrte mich alles erkennen und unterscheiden:den Bussard,den Reiher,die Nachtigall und die Singdrossel.

Er lehrte mich boxen.Mit Boxhandsschuhen.
Ich spüre noch den Schmerz der roten Striemen und meine unbändige Wut.

Er lehrte mich die Liebe zu den Büchern und zur Kunst.
Ich seh ihn noch die Bücher voller Ehrfurcht aus dem Schrank nehmen,als wären es Heiligtümer.
Und ich seh mich als kleiner Junge mit großen Augen neben ihm sitzen,wenn er vorsichtig die Seiten aufschlug und vor lauter Bewunderung flüsterte.

All das hat sich tief in mich eingeprägt.
Das ist der Anteil meines Vaters an meinem heutigen Leben.Nicht eben wenig.

Oft habe ich mich gefragt,was ich einem Sohn mitgegeben hätte.

Ganz ehrlich?In vielen Punkten hätte ich wohl meinen Vater kopiert........


Vielleicht können andere von euch über ihre Väter reden.Was haben sie euch mitgegeben?Was war ihr Beitrag zu eurer heutigen Existenz?
Wäre schön,wenn eine kleine Diskussion entstünde.

Chinga, vorsicht. Dieses hier unerwünschte Wesen kann lieb und charmant sein, stimmt. Aber oft dient dies doch nur, uns gutgläubige Männer zu manipulieren....

Meinste echt,ich bin zu gutgläubig?

Den Eindruck machst du eigentlich nicht, aber man weiß ja nie.

Das starke Geschlecht sind wir ,wenn überhaupt, nur physisch. Wenn wir uns in der Lage befinden, nicht mehr mit dem Gehirn, sondern einem anderen Organ zu denken, sind wir im Grunde hilflos und sehr manipulierbar. Die Gegenseite weiss dass sehr genau und arbeitet stellenweise gezielt damit.

Haben Fußballer eigentlich Ängste?
Sie sind doch unsere Helden,unsere Vorbilder!
Sie gehen in aller Seelenruhe zum Elfmeterpunkt,wenn´s um den entscheidenden Elfer geht.Vor 100.000 Menschen im Stadion und vor Millionen am Bildschirm und verwandeln(in aller Regel)das Ding so entspannt,wie wir eine Stulle essen.Wahnsinn.
Ich muß bei der Gelegenheit immer an Paul Breitner denken,der sich 1974 bei der WM im eigenen Lande einfach den Ball im Finale(!)schappte,als ganz junger Spieler wohlgemerkt,und den Elfer verwandelte.
Ein Mann ohne Nerven anscheinend.
Erst Jahre später erfuhr ich mehr:Am Morgen nach dem Spiel saß Breitner vor dem Fernseher zuhause und verfolgte eine Wiederholung des Spiels im österreichischen TV.Er sah sich selber den Ball auf den Elfmeterpunkt legen und bekam eine Panikattacke!Der Schweiß lief im runter,er begann zu zittern und die Gedanken rasten durch seinen Kopf:Bist Du denn wahnsinnig?Was ist, wenn ich den Ball verschieße?Wie kann ich als junger Spieler so leichtsinnig sein?
Mich erinnert das immer an den Satz:Der Ängstliche hat vor der Situation Angst,der Feige während der Situation und der Mutige nach der Situation!
Für Paul Breitner stimmt dieser Satz sicher.

Und wie siehts mit Angsterkrankungen aus bei den Profis?
Da halten sich die meisten immer noch bedeckt.Ich weiß nur von zwei Profis,die davon sprachen.
Vielleicht ist es kein Zufall,daß es in beiden Fällen eine Flugphobie war.Die Flugphobie ist am nächsten dran an einer Realangst,und läßt sich noch einigermaßen in der Öffentlickeit vermitteln.

Gerd Müller litt unter extremer Flugangst,mußte aber mit dem FC Bayern häufig national oder international spielen und somit auch fliegen.
Er stellte fest,daß ihm der Genuß eines hochprozentigen Kräuterlikörs entscheidend über seine Flugangst hinweghalf.Leider bescherte ihm das in der Folgezeit ein Alk.,das aber wohl immer noch gesellschaftskonformer war, als eine Angsterkrankung.
Aber die Zeiten änderten sich.
Dennis Bergkamp war ein sehr erfolgreicher holländischer Nationalspieler,der auch lange im Ausland kickte.Unter anderem spielte er in Italien und das sehr gut.
Er beendete seine Karriere verfrüht mit dem offenen Verweis auf seine Flugangst,die ihm seine Existenz als Fußballprofi zur Hölle machte.Permanente Flugreisen zu Auswärtsspielen im europäischen Wettbewerb hatten ihn mürbe gemacht.
Man darf sich bei der Gelegenheit einmal fragen,auf wieviel Geld Herr Bergkamp dadurch verzichtet hat.
Frei nach dem Motto:für lumpige 10 Million Euro Jahresgehalt konfrontier ich mich nicht mehr mir meiner Angst..........

Naja,das waren also ein paar Überlegungen von mir zum Thema Fußballer und Angst.

Vollständig ist es sicher nicht,nehmt es also als Fragment.....