Ich weiß leider nicht in welchem Bundesland du wohnst, aber der freiwillige Rücktritt gestaltet sich hier bei uns in Bayern so, dass man einen formlosen Antrag beim Direktor stellt -und zwar spätestens bis zum Ende eines Kalenderjahres, also spätestens bis zu den Weihnachtsferien!- und darum bittet, die Jahrgangsstufe nochmals wiederholen zu dürfen. Man wird dann, meist zum Halbjahr, eine Stufe zurück versetzt. Aber es gilt nicht als Wiederholen oder Durchfallen, was gut ist, weil man ja z.B. in jedem Abschnitt der Schullaufbahn nur einmal durchfallen darf etc. pp.
Du könntest dann in aller Ruhe ne Therapie machen -denn ich denk mal, ohne dass dir das jetzt Angst machen soll, dass die Therapie in den Sommerferien nicht zum Abschluss kommt, denn 6 Wochen sind einfach zu wenig- und die Schule erst mal hinten anstellen.
Würdest allerdings dein Abi ein Jahr später machen als normal.
Wärst aber dafür den Leistungsdruck los und könntest dir mehr Zeit lassen, das Abi vermutlich auch besser schreiben.
Zu dem Druck, den du dir selber machst: Hast du's schon mal mit Selbst-Hypnose versucht? Das klingt erst mal abgefahren und man denkt das ist Humbug, aber es klappt wirklich. Wie man über sich selber denkt kann man nämlich ändern, und zwar bewusst. Versuch mal folgende Übung: Nimm dir jeden Tag bewusst zwei-, dreimal Zeit, atme tief durch, 10 mal ein und aus, ganz langsam. Und sag dir dann selbst in Gedanken oder auch laut vor'm Spiegel: Ich kann nur genau das leisten, was ich im Moment eben leisten kann. Wenn es mal nicht so gut ist, ist das auch okay! Leistungen bestimmen nicht meinen Wert als Mensch. Das ist nur ein Beispiel, du kannst dir auch selber was ausdenken. Aber es muss dir klar werden, dass deine Leistungen nicht immer top sein müssen und auch gar nicht sein können, weil du auch nur ein Mensch bist. Und der Mensch ist keine Maschine, sondern ein Lebewesen, das auch mal Probleme hat und dann eben nicht mehr nur 1er schreibt, sondern auch mal ne 4. Und da sist auch okay so, denn dadurch ist man ja nicht weniger wert als vorher.
Ich hätte selber nicht gedacht, dass so eine Selbst-Hypnose klappt, aber eine Therapeutin riet mir, nach dem Tod meines Papas zweimal am Tag das zu machen und mir zu sagen: Es ist alles gut wie es ist. Am Anfang wurde mir dabei wirklich speiübel, es war ja absolut NICHTS in Ordnung, mein Papa war tot und ich hatte Panikattacken und Alles war ein Trümmerhaufen. Aber nach zwe, drei Wochen hab ich angefangen zu glauben was ich mir selber gesagt hab. Und ich hab begriffen, dass es okay ist, auch wenn es sehr weh tut. Und dass es im Moment ist wie es ist und ich trotzdem das Beste daraus machen kann.
Das Gleiche funktioniert auch mit unterschwelligen Botschaften, z.B. nem ausgedruckten Zettel den du dir neben den Spiegel, PC oder das Bett klebst. Unbewusst liest man das mehrmals am Tag, und irgendwann speichert man es als neue Idee und Wertvorstellung ab.
Ich weiß, dass es komisch ist und dass man nicht versteht, wieso ausgerechnet man selber jetzt solche Attacken hat. Ich glaub, deine Seele braucht Hilfe. Weil du selber zu viel von dir verlangst und dir selber zu viel zumutest. Deine Seele kann nicht mehr und will dir durch die Angst eine Botschaft schicken, sowas wie: Pass besser auf dich auf!
Auch wenn's abgehoben klingt:Probier's mal! Schaden kann's ja nicht
Und ich würde an deiner Stelle schon jetzt Therapeuten anrufen, weil du im schlimmsten Fall mit Wartezeiten rechnen musst und dann wird's knapp bis zu den Sommerferien.
Liebe Grüße,
Bianca
08.07.2010 20:52 •
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