Zitat von Lange-2024: Diplomatisch sein oder neutral fällt einigen schwer.
Na ja.
Wenn Du zB schreibst, wer an der Küste bleibt, kann keine Ozeane entdecken, ist das für mich als Leser nicht wirklich wertfrei bzw. neutral, sondern eben Deine Sichtweise auf die Dinge, was ja auch ok ist.
Wenn Du also für das Beispiel übersetzt sagst, Du/Ich müsse aus meiner Komfortzone kommen, um das Leben sehen zu können (dH mich ihm zu stellen), ist das nicht mMn nicht so wirklich neutral und hoch empathisch, sondern schon eine Form von beratschlagender Übergriffigkeit in die Autonomie, ohne die individuellen Umstände zu berücksichtigen.
Neutral wäre zB: Es gibt Menschen, die neue Erfahrungen machen, indem sie ihre Komfortzone verlassen, während andere in vertrauten Umgebungen ihre Erfüllung finden.
Du meinst es nicht böse, wovon ich ausgehe, aber belehrend ist es mAn dennoch.
Und das halte ich persönlich für das Problem bei solchen Dingen.
Jeder Mensch - ob hier oder im Alltag - haut manchmal Dinge raus, die für ihn selbst iO sind, weil er sich selbst zum Maßstab nimmt, aber für den anderen Menschen könnte es ein Problem darstellen.
Sympathie hat ja halt auch was damit zu tun, ob die gegenseitigen Ausrichtungen des Denkens zumindest ungefähr miteinander kongruieren - also auf der gleichen Wellenlänge funken - aber weil das halt nicht soooo super oft vorkommt, ist es dann manchmal sehr schnell vorbei mit der therapeutischen Fassade von Freundlichkeit.
Dass ein Mensch nicht für alles Verständnis oder Empathie aufbringen kann, halte ich jedenfalls nicht für ungewöhnlich - schon gar nicht in einem Forum wie diesem, wo der kleinste gemeinsame Nenner nicht ein gemeinsames Hobby darstellt, sondern diverse Störungsbilder, die sich darin einig sind, Persönlichkeiten zu verändern, um Dinge mal zu sagen, die man nicht so meinte und Dinge mal zu meinen, die man anders sagen wollte.