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Zitat von Volatilität:
Danke für diese Info. War mir in dem Ausmaß noch nicht klar. Es ist also ein bisschen wie die Natur des Menschen nach Konkurrenzkampf, ...


Richtig.
Diese emotionalen Reaktionen, wie zB Schadenfreude, sind grundlegende Verhaltensmuster in der Natur des Menschen, die sich aus einem oder mehreren guten Gründen entwickelt haben.

Dennoch, und ich denke das sollte dazu erwähnt werden, ist es wohl wie bei jeder Emotion, eine Frage nach der Regulation dieser Emotion.

Zu wenig ist nicht gut, zu viel ist nicht gut. Sowohl in persönlicher, als auch in gesellschaftlicher Hinsicht.

Zitat von PQhope2023:
Die Grenze ist allerdings fließend.

Das stimmt!

A


Darf ich Schadenfreude haben?

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Zitat von Abendschein:
Ja warum sollte man anders empfinden? Weil es noch Menschen mit Moral gibt. Die nicht gleiches mit gleichem vergelten, darum!

Interessant. Dann darf mein Vater weiter meiner Mutter ihren Alk. beschaffen und da gilt keine Moral für ihn?

Eine Pflegerin hat mir ehrlich erzählt, dass den Kindern nur ein schlechtes Gewissen gemacht wird bei der Frage Heim oder selbst pflegen, damit das bisschen Personal, das noch da ist, nicht von Terror-Pflegefällen vergrault werden. Das sollen die Kinder schön weiter aushalten.

Zitat von PQhope2023:
Ob das ein relevantes Argument ist, ein Verhalten für normal und sinnvoll zu betrachten, halte ich für sehr fragwürdig. Und derjenige, der Schadenfreude abbekommt, wird das sicher nicht als förderlich empfinden.


Es geht mir darum, ein normales menschliches Verhalten nicht grundsätzlich als schädlich oder boshaft zu stigmatisieren, wie es hier im Thema getan wurde, nur weil es aus ethischer Sicht, im Übermaße sozial-unverträglich ist, wie zu viel Neid bzw. Habsucht.

Der Mensch bleibt ein Tier.
Die Frage ist, inwiefern akzeptiert er sein eigenes Dasein als Tier, bei gleichzeitiger Kontrolle darüber, nicht jeden animalischen Instinkt exzessiv zu verfolgen.

Zitat von illum:
Zu wenig ist nicht gut, zu viel ist nicht gut

...sind psychische Erkrankungen dann u.a. auch der Grund, warum diese Balance dann teils völlig aus der Bahn gerät?

Zitat von Schwarzes_Klee:
Interessant. Dann darf mein Vater weiter meiner Mutter ihren Alk. beschaffen und da gilt keine Moral für ihn?

Das war glaube ich nicht gemeint.
Wohl eher, dass es nie gut ausgeht, wenn Hass/Aggression mit Hass/Aggression bekämpft wird.
Das ist übrigens der Grund, warum es dann im Extremfall Kriege gibt....weil es eben keiner gut sein lassen kann.

Achtung!
Ich sage nicht, dass das leicht ist.

Zitat von illum:
Der Mensch bleibt ein Tier.
Die Frage ist, inwiefern akzeptiert er sein eigenes Dasein als Tier, bei gleichzeitiger Kontrolle darüber, nicht jeden animalischen Instinkt exzessiv zu verfolgen.


Sehr weise Sätze finde ich.

Ich sag immer wünsch keinem etwas schlechtes… derjenige wird schon noch den Rüffel für die Dinge kriegen die er macht/ gemacht hat.

Zitat von Volatilität:
sind psychische Erkrankungen dann u.a. auch der Grund, warum diese Balance dann teils völlig aus der Bahn gerät?


Ja. Psychische Erkrankungen, welche die Emotionsregulation betreffen, sind maßgeblich an der Beeinträchtigung der sogenannten Exekutivfunktionen beteiligt, die uA das Gedächtnis, die Fähigkeit zur Planung, die Flexibilität und die Impulskontrolle betreffen.

Es ist ein Teufelskreis aus eben dieser Beeinträchtigung der Exekutivfunktionen durch die Erkrankung, und der Aufrechterhaltung der Erkrankung durch die eingeschränkten Exekutivfunktionen.

Das ist übrigens auch ein Grund, warum zB ADHS häufig zu psychischen Begleiterkrankungen führt, weil ADHS diese EF grundsätzlich beeinträchtigt und dadurch auch die Emotionsregulation.

@Schwarzes_Klee dein Vater mag viel schlechtes getan haben und auch immer noch tun indem er deine Mutter unterstützt. Ich will das auch nicht rechtfertigen. Aber auch du kannst ihm nicht in den Kopf schauen und wieso er das tut, weißt du nicht.

Ich finde es ehrlich gesagt bisschen traurig, dass du das Leid eines anderen Menschen dazu nutzt dich selbst besser zu fühlen. Es zeugt nicht unbedingt von einer starken Persönlichkeit und von vielen eigenen Problemen. Aber wer hat die hier nicht ich denke halt nicht, dass es dich langfristig befriedigen wird, dich an Leid deines Vaters zu erfreuen.

Aber ich gebe auch offen zu, dass ich manchen Menschen, auch aus meiner Familie, ganz offen wünschen würde, sich mal ein paar Wochen zu fühlen wie ich und ich dann sagen kann „reiß dich doch mal zusammen, dir fehlt doch Nix“

Ich würde allen zustimmen die in die Richtung von Illum gingen, übrigens äußerte sich die Psychologie Heute ähnlich.
Ich würde aber versuchen, andere davon abzuhalten diese Gedanken zur Tat werden zu lassen, also jemanden davon abhälten ein Auto zu zerkratzen.
Und bei mir vergeht dieses Gefühl sehr schnell, Schadenfreude ist auch der Versuch eine Art ausgleichender Gerechtigkeit herzustellen.

Eins ist mir allerdings völlig fremd: Wenn mein Partner sich an der Bettkante wehgetan hätte würde ich sicher nicht lachen sondern es wäre mir so als hätte ich micih gestoßen.

Zitat von kritisches_Auge:
Wenn mein Partner sich an der Bettkante wehgetan hätte würde ich sicher nicht lachen sondern es wäre mir so als hätte ich mich gestoßen.

Das ist Empathie oder sogar noch eine Stufe mehr. Wie heißt das? Synästhesie? Nein, das ist was anderes.

Zitat von kritisches_Auge:
Eins ist mir allerdings völlig fremd: Wenn mein Partner sich an der Bettkante wehgetan hätte würde ich sicher nicht lachen sondern es wäre mir so als hätte ich micih gestoßen.

Auch wenn er sich vorher über dich lustig gemacht hätte, als du dir deine Hüfte (war es glaube ich) gebrochen hattest? Schadenfreude empfindet man in der Regel als Vergeltung für etwas, was vorangegangen ist und nicht einfach so.

Zitat von Schlaflose:
Auch wenn er sich vorher über dich lustig gemacht hätte, als du dir deine Hüfte (war es glaube ich) gebrochen hattest? Schadenfreude empfindet man in der Regel als Vergeltung für etwas, was vorangegangen ist und nicht einfach so.

So eine Partnerschaft wäre aber schnell zu Ende!

Klar darf man Schadenfreude haben. Wieso nicht. Ich hab’s auch ab und an und dann bisschen Mitleid. Ist so ein Ding gemischt mit Mitleid und dann aber auch hat’s doch verdient und dann wieder Mitleid.

Ich glaube an Karma.

Und noch was wenn mein Partner hinfällt, natürlich nicht schlimm, dann muss ich erst immer lachen

Zitat von Schwarzes_Klee:
Der Gedanke, dass ich sein Verhalten, das er nie ändern wird, hinnehmen muss, egal wie sehr es mir schadet, löst in mir enorme Ängste aus.

Du musst sein Verhalten keineswegs hinnehmen.

Zitat von illum:
Schadenfreude hat eine evolutionäre Funktion

So ganz geh ich nicht mit. Also sie gehört nicht zu den Basismotionen, die einem in die Wiege gelegt werden.
Aber sie hat einen sozial funktionalen Chatakter und da gehe ich komplett bei dir mit.
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Das Wort 'Schadenfreude' gibt es nur in der deutschen Sprache,wie auch 'Rabenmutter'.

Beides komisch....

Schadenfreude:
- gloating
- malicious joy
- mischievousness (Horrorwort!)
- spitefulness
und, tatatata:
- schadenfreude!

Ich lebe zwar in einem englischsprachigen Land,aber habe noch nie Menschen darueber reden gehoert.

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