Ich meine, Anna hat ihre Meinungsäußerung zum Thema zwar in einer etwas schrägen Art eingebracht, aber was die beiden Damen Anna und Chaosfee da ansprechen, hat m.E. durchaus etwas für sich:
Zitat von Chaosfee:Eigentlich sollte das Leben genug Belohnung sein....
Deine Fragestellung, @Adler, geht offensichtlich ganz selbstverständlich davon aus, dass es überhaupt nötig ist, sich zu belohnen. Das beinhaltet, dass man vorher etwas getan hat, das man eigentlich gar nicht selber tun WOLLTE, sondern das man unter irgendeinem fremden Zwang, unter einer fremden Anordnung gehorsam, aber widerwillig getan hat. Eine Belohnung setzt eigentlich eine zweite Person voraus, bzw. ein Oben- und Unten-Verhältnis. Es ist eine kindhafte Haltung: Ich habe etwas Anstrengendes gemacht, das von mir verlangt wurde, ich habe durch einen andere Instanz gelitten, und nun will ich auch dafür belohnt werden!
Die Kunst der Zufriedenheit liegt eigentlich darin, dass man das will, was man muss. Man kann m.E. jede (ethische) Handlung intrinsisch motivieren, also selber einen Grund finden, warum man es machen WILL. Und wenn man dann geschafft hat, was man selber wirklich machen WOLLTE, dann braucht man eigentlich keine Belohnung, dann ist die getane Tat, das fertige Werk eigentlich die Belohnung selbst. Und es tritt entweder Freude oder Erleichterung ein.
Chaosfee schreibt dann weiter, in
scheinbarem Widerspruch zu ihrer eigenen Meinung:
Zitat:Aber hin und wieder belohne ich mich auch mit schönen Dingen...einfach weil es Freude und mich glücklich macht.
Ich glaube, Chaosfee hat den Begriff Belohnung verwendet, weil das heute oft so hingesagt wird. In Wirklichkeit ist es aber m.E. etwas anderes, nämlich: sich selber etwas Gutes tun, eben weil es Freude und einen glücklich macht - einfach so! Das ist nicht nur völlig legitim, sondern m.E. auch nötig. Wenn man immer nur etwas tut, was einen anstrengt (warum auch immer), laugt einen das auf die Dauer aus.
Ich denke, man sollte davon wegkommen, in der Kategorie Leiden + Belohnung zu denken, sondern besser in Leistung/Produktion/Anstrengung + Entspannung/Vergnügen. Anders gesagt: Brot + Spiele. Arbeiten fürs eigene Brot und sich dann auch Spiele = Vergnügen gönnen. Da ist dann kein Selbstmitleid, sondern Selbstverantwortung.