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Hey zusammen,

Ich überlege mir ob ich eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung abschließen soll. Allerdings war ich jetzt eine Woche wegen einer depressiven Episode krankgeschrieben. Es wurde aber noch nicht diagnostizierte und es handelt sich ohnehin um eine Angststörung. Ist das jetzt noch möglich oder muss ich mit enorm hohen Beiträgen rechnen?

Vielen Dank und liebe Grüße!

25.04.2022 13:00 • 25.04.2022 #1


20 Antworten ↓


@Ralph_97 meinst Du vielleicht eine Unfallversicherung?

Obiges kenne ich nicht.

A


Arbeitsunfähigkeitsversicherung trotz Angststörung?

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Du meinst bestimmt:

Berufsunfähigkeitsversicherung.

Lies dies bitte mal aus den Bedingungen der Allianzversicherung; ("Stichwort: Risikozuschlag).

Wenn Sie bereits eine psychische Vorerkrankung wie eine Depression haben, hängt der Versicherungsschutz von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Schwere einer Depression kann ein Versicherungsunternehmen Sie uneingeschränkt versichern, einen Risikozuschlag verlangen (in Form eines höheren Beitrags), eine BU-Leistung für den Fall ausschließen, dass eine psychische Erkrankung der Grund für die Berufsunfähigkeit ist oder Ihren Antrag ganz ablehnen”.

Zitat von portugal:
Du meinst bestimmt: Berufsunfähigkeitsversicherung. Lies dies bitte mal aus den Bedingungen der Allianzversicherung; (Stichwort: Risikozuschlag). ...


Ja genau das habe ich gemeint, aber da ich ja nur eine Woche deswegen krankgeschrieben war, kann das ja noch nicht als schwer bezeichnet werden.

Aber du musst es angeben und meistens gehen dann alle Alarmglocken bei den Versicherungen an.

Zitat von Islandfan:
Aber du musst es angeben und meistens gehen dann alle Alarmglocken bei den Versicherungen an.


Ja schon, Mal sehen. Hab morgen ein Gespräch mit einem Berater.

Zitat von Ralph_97:
Ja schon, Mal sehen. Hab morgen ein Gespräch mit einem Berater.

Ich würd's dann auch abschließen, BEVOR du eine Therapie beginnst oder mit ner Diagnose irgendwo raus gehst. Also wenn du eh mit dem Gedanken gespielt hast.

Habe gehört, es wird entweder:
- Teurer
- Nicht versichert
- Psychische Krankheiten aus der Versicherung ausgeschlossen

Zitat von Alex_NRW:
Ich würd's dann auch abschließen, BEVOR du eine Therapie beginnst oder mit ner Diagnose irgendwo raus gehst. Also wenn du eh mit dem Gedanken ...

Ja morgen hab ich die Beratung und am Donnerstag mein ersten Termin beim Psychiater, könnte knapp werden.

Alles gut, du hast ja morgen den Termin.
Würd mir vor allem die Bedingungen mal durchlesen.
Wollte sowas auch immer mal abgeschlossen haben, aber hab jetzt mit der Angststörung bissl bammel, nichts bezahlbares an Versicherung zu erhalten.

Hallo Ralph,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen:

Falls Du wirklich eine BU abschließen möchtest, sind psychische Diagnosen eine ganz, ganz schwierige Angelegenheit, so habe ich es auch kennengelernt.

BUs sind meiner Erfahrung nach mit eine der schwierigsten Versicherungen (also im Sinne von: schwer zu bekommen und schwierig im Leistungsfall), mit den meisten Fallstricken. Und haben die schwierigsten/umfangreichsten Fragebögen im Vorfeld.

Und ich würde sagen, dass es da jetzt wirklich auf Details ankommt, sprich:

Wo / Wann / Wie wurde eine psychische Erkrankung, also eine F-Diagnose nach ICD 10 (welches, trotz ICD 11, aktuell noch oft angewendet wird), ganz konkret schriftlich diagnostiziert?

Hat Dein Arzt nur gesagt, dass er Dich wegen einer depressiven Episode krankschreibt, oder steht das so auch irgendwo? Und wenn ja, welche ICD 10-Ziffer hat er genau angegeben?
Wenn es da wirklich nur um eine Woche geht, würde ich nochmal das Gespräch mit dem Arzt suchen.
Und was hat der Psychologe an Unterlagen/ Befundberichten erhalten?

Man darf auch nicht vergessen: Das Gespräch, das man mit dem Versicherungsvertreter führt, geht sehr, sehr ins Detail. Das meinte ich auch mit: BUs sind schwierig zu bekommen.

Und: Es gibt z.T. auch zeitliche Rahmenbedingungen. Du kannst also nicht diese Woche ein Gespräch mit dem Versicherungsvertreter führen (in welchem man, wie gesagt, psychische Vorerkrankungen im besten Fall weitgehend ausschließen können sollte) und in der Woche (oder im Monat) darauf eine Therapie wegen psychischer Probleme beginnen, das könnte auch schwierig werden, weil dann ja die Vorerkrankung bereits bestand, auch wenn die Therapie noch nicht begonnen hat.

Es ist wirklich gemein, da gebe ich Dir Recht, aber es entspricht auch meinen Erfahrungen, was @Islandfan geschrieben hat: Bei der kleinsten Andeutung psychischer Probleme schrillen bei Versicherungen (und Amtsärzten, wenn es um Verbeamtungen geht) sofort die Alarmglocken.

Und Folgendes gibt es auch noch zu bedenken: Selbst wenn Du mit Angabe psychischer Vorerkrankungen eine BU abschließen kannst, die dann, wie auch von @portugal und @Alex_NRW erwähnt, ggf. psychische Erkrankung als Grund für BU ausschließt, kann man sich dann in etwas vorstellen, wie schwierig es im Erlebensfall werden wird, nachzuweisen, dass die BU ausschließlich aufgrund von körperlichen Erkrankungen zustande kam.

Ich möchte Dir natürlich die Hoffnung darauf nicht nehmen, vielleicht gibt es Möglichkeiten, aber an dieser Stelle kann ich aus meiner Erfahrung leider auch nur sagen: Das könnte schwierig werden.

LG Silver

P.S.:
Zitat von Ralph_97:
Ja morgen hab ich die Beratung und am Donnerstag mein ersten Termin beim Psychiater, könnte knapp werden.

Das sehe ich auch so.

Zitat von Alex_NRW:
Alles gut, du hast ja morgen den Termin.
Würd mir vor allem die Bedingungen mal durchlesen.

Genau, dem möchte ich mich trotz allem auch voll anschließen: Du hast ja morgen einen Berater-Termin.

LG Silver

Zitat von silverleaf:
Hallo Ralph, ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Falls Du wirklich eine BU abschließen möchtest, sind psychische Diagnosen eine ganz, ...


Hey, ja habe schon öfters mitbekommen, dass diese Versicherungen schwer abzuschließen sind. Die genaue Diagnose auf der Krankschreibung war: ICD-10-F32.1 G also eine mittelschwere Depressive Episode. Ich nehme an das ist nicht gut für mein Anliegen.

Zitat von Ralph_97:
Ja genau das habe ich gemeint, aber da ich ja nur eine Woche deswegen krankgeschrieben war, kann das ja noch nicht als schwer bezeichnet werden.


Naja, der Versicherungsberater wird Dir schon was ''verkaufen'' und Gruende finden, WARUM Du eine abschliessen solltest.

Da wuerde ich mich erstmal richtig informieren, hast Du den im Haus, wirste den auch so schnell nicht wieder los.

Zitat von Ralph_97:
ICD-10-F32.1 G also eine mittelschwere Depressive Episode. Ich nehme an das ist nicht gut für mein Anliegen.


Ich fürchte, dass ich das genauso sehe, und das tut mir sehr leid, ehrlich, ich würde gerne etwas anderes schreiben.

Grund meiner Einschätzung (und leider auch basierend auf Erfahrungen von Mitpatienten):

Definition laut ICD 10: Die meisten dieser Störungen neigen zu Rückfällen.
(oberster Absatz, allgemeine Definition affektiver Störungen F30 - F39)

Und: mittelschwer, das ist auch tendenziell eher ungünstig, leicht wäre hierfür besser gewesen.

Das wird die Versicherung nicht glücklich stimmen, schätze ich.

Aber wie gesagt: Das wird dein Berater Dir sagen können, es sind lediglich meine Erfahrungswerte.

LG Silver

Zitat von portugal:
Naja, der Versicherungsberater wird Dir schon was ''verkaufen'' und Gruende finden, WARUM Du eine abschliessen solltest.

Absolut, da muss man echt aufpassen, wirklich!

Sorry, ich hatte das falsch verstanden, ich dachte, es wäre ein neutraler Berater.

Vorsicht bei Versicherungsvertretern. Da gibt es einige, die einfach ihre Provision wollen, auch wenn sie wissen, dass es im Erlebensfall schwierig mit der Anerkennung der Ansprüche wird.

Und BUs sind Versicherungen, deren monatliche Beiträge recht hoch sind (im Vergleich zu anderen Versicherungen).

LG Silver

Zitat von silverleaf:
Ich fürchte, dass ich das genauso sehe, und das tut mir sehr leid, ehrlich, ich würde gerne etwas anderes schreiben. Grund meiner Einschätzung ...


Ja das ist sehr schade, da ich ja Student bin ohne langjährige Arbeitszeiten, hätte ich im Fall der Fälle wohl keine andere Wahl als Sozialhilfe zu beziehen. Oder gibt es da noch irgendwas, das man tun kann?

Zitat von Ralph_97:
Oder gibt es da noch irgendwas, das man tun kann?


Das weiß ich leider nicht, als Absicherung ist die BU das, was mir auch einfallen würde.

Ich finde es grundsätzlich richtig, sich mit Absicherungen auseinanderzusetzen und zu beschäftigen,

und trotzdem möchte ich Deine Gedanken nochmal in eine etwas hellere Richtung lenken, nur, dass Du das nicht ganz aus den Augen verlierst:

Noch steht ja gar nicht fest, dass Du nicht wieder ganz gesund wirst und nicht normal arbeiten können wirst.

Du versuchst Dich abzusichern, und das ist ja auch grundsätzlich vernünftig.

Aber gerade sehe ich da etwas zu viele dunkel Wolken über Deinem Kopf schweben, so düster sieht Deine Situation ja gar nicht aus, es besteht ja berechtigte Hoffnung, dass Du eine weitreichende Genesung erreichen können wirst.

Bei aller Vorsorge: Bitte nicht vergessen, dass da auch Silberstreifen am Horizont sind.

LG Silver
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Zitat von silverleaf:
Das weiß ich leider nicht, als Absicherung ist die BU das, was mir auch einfallen würde. Ich finde es grundsätzlich richtig, sich mit ...


Ja klar, ich bin einfach so ein Mensch ich gehe bei allem immer vom schlimmsten aus. Das schlimmste ist morgens nach dem Aufwachen, dann gibt es bei mir immer ein Gedankenkarussell aus Zukunftsängsten. Naja dadurch dass ich immer vom schlimmsten ausgegangen bin war ich dann immer positiv überrascht wenn es dann so nicht eintrat. Und nochmals danke für die Aufbauende Worte. Die netten Leuten hier in diesem Forum sind schon wie eine Therapie an sich und man fühlt sich auch nicht mehr alleine mit dem Problem.

Zitat von Ralph_97:
Ja das ist sehr schade, da ich ja Student bin ohne langjährige Arbeitszeiten, hätte ich im Fall der Fälle wohl keine andere Wahl als Sozialhilfe ...

Da gibt's auch andere Versicherungen, soweit ich weiß, die man abschließen kann.
Mein Vater hat zB eine Pflegeversicherung. Die kann er sich aber auch jederzeit auszahlen lassen, falls Mal was ist. Sowas gibt es sicher auch mit Rentenversicherungen o.ä.

Zitat von Alex_NRW:
Da gibt's auch andere Versicherungen, soweit ich weiß, die man abschließen kann. Mein Vater hat zB eine Pflegeversicherung. Die kann er sich aber ...


Sowas wäre schon gut, ich finde es halt nur schlimm dass Angststörungen so endgültig dargestellt werden. Also wenn du sie hast, bleibt sie für immer. Aber hier im Forum gibt es ja viele die damit normal weiterleben...

A


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