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Hallo liebe Foren-Mitglieder,

ich bin neu hier und hoffe ggf. ein paar wertvolle Erfahrungswerte und Tipps zu erhalten.

Zu meiner Geschichte, ich bin Mitte 30 stehe eigentlich voll im Leben, bin verheiratet, bin Vater eines Sohnes und darf den Job ausüben den ich mir schon immer gewünscht habe.

Ich habe nun schon seit einigen Jahren immer wieder Angst vor Krankheiten. Angst vor Krebs oder Angst etwas am Herzen zu haben. Zum jeweiligen Thema das sich gerade in meinem Kopf abspielt, hatten sich auch die passenden Symptome eingeschlichen.


Letztes Jahr hatte ich extremen Ausbildungsstress, sprich ich bin von einer zur anderen Fortbildung gesprungen das mich irgendwie ziemlich platt gemacht hat. Als im November 2018 die letzte Fortbildung durch war, hat es bei mir so richtig angefangen. Begonnen hat alles mit ein paar Panikattacken (Herzrasen und co). Diese haben sich zwar etwas gelegt, jedoch verfolgt mich seit November permanente Angst eine schlimme Krankheit zu haben. Vor allem das Herz und der Kopf ist momentan Thema. Da ich in der Gesundheitsbranche tätig bin, weis ich recht gut welche Symptome zu welchem Krankheitsbild passen. Somit entwickelt ich auch zum jeweiligen Thema entsprechende Symptome wie Herzrasen, schmerzen in der Brust bei Angst etwas am Herz zu haben. Bei der Angst einen Hirntumor zu haben entwickle ich Störungen wie stechen, drücken im Kopf, Sehstörungen, Benommenheit usw. Interessant ist, dass nie ein Herz oder Kopf Symptom gleichzeitig auftritt. Je nach dem wo der Fokus und wo die Gedanken liegen.

Ich werde regelmäßig durch meinen Beruf auf Herz und Nieren gecheckt. Ich war durch meine Angsstörung mehrmals im Krankenhaus. Mehrere EKG's, Blutkontrollen, Ultraschalle, Neurologische Tests, CT Kopf.....etc. waren immer unauffällig.

Einerseits sagt mir mein erwachsener klarer Verstand, dass ich kern gesund bin, jedoch sitzt da noch ein anderes kleines Männchen in meinem Kopf, der mir immer einreden möchte, dass da ja vielleicht doch was ist. Ich befinde mich wie in einem Käfig der Angst.

Ich befinde mich in einer Verhaltenstherapie, besuche bald die 10. Sitzung, merke jedoch irgendwie keine Verbesserung. Ich hatte vor geraumer zeit meiner Frau beim Frühstück eine halbe Stunde über meine nicht ganz so tolle Kindheit erzählt. Anschließend kam es über mich wie ein Sturm, ich bekam eine halbe Stunde lang einen extremen Hustenanfall und im Anschluss fühlte ich mich wie frei. Keine Sorgen, keine Ängste, nicht mehr das Gefühl in diesem Käfig der Angst zu sitzen. Leider hielt dieser Zustand nur einen Tag an.
Ich hatte oft das Bedürfnis einfach mal zu heulen um den ganzen Schmerz los zu werden, konnte aber irgendwie keine Träne vergießen. Gestern habe ich mich dann durch ein paar sehr traurige Youtube Videos selbst dazu gebracht um einfach mal heulen zu können, mit Erfolg. Auch das wirkte sehr erleichternd aber es hielt nur einen halben Tag. Wenn ich in diesem Angstfreien Gefühl bin, was bis jetzt nur zwei Mal vorkam, habe ich keinerlei Beschwerden, keinen Schmerz, kein Drücken, kein Stechen einfach keine Angst. Einfach frei!

Ich bin momentan permanent auf der Suche nach Informationen, lese Bücher und bilde mich fort. Einerseits sagt mir mein Gefühl das da etwas in meiner Kindheit war das verarbeitet werden möchte, anderer Seits habe ich durch meinen Beruf schon einige Situationen erlebt die wie ein Trauma wirken könnten.

Ich komme auf meiner Schatzsuche, auf der Suche nach Freiheit einfach nicht weiter, mir fehlt irgendwie der gewisse Hinweis. Ich bin am verzweifeln, verliere die Lust am leben möchte aber weiter Kämpfen.

Nun die Frage an Euch, hat jemand die gleichen Erfahrungen gemacht, könnt Ihr mir wertvolle Tipps mit auf den Weg geben? Ich wäre so dankbar!

Viele Grüße

05.04.2019 19:31 • 06.04.2019 x 1 #1


24 Antworten ↓


Ich hätte mal eine Frage, was geschieht in deiner Verhaltenstherapie? Im allgemeinen wird dort ja nicht nach tiefen Ursachen gesucht sondern geübt Dinge überstehen zu können, aber jede VT arbeitet etwas anders.

A


Suche hilfreiche Erfahrungen zum Umgang mit Angst

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Bis jetzt hatte ich eigentlich viel geredet und erzählt. Mir wurden Übungsblätter gegeben an denen ich die Angst und die dadurch folgenden Symptom verstehen und aufschreiben kann. Vermutlich auf die Art wenn ich die Ängste verstehen lerne verschwinden sie vielleicht. Das ist jedoch nicht der Fall. Nun habe ich noch Progressive Muskelrelaxation an die Hand bekommen.

Viele Grüße

Das hört sich ganz gut an, 10 Stunden sind nicht viel, bleibe dran.
Hast du deiner Therapeutin erzählt wie du dich nach dem Gespräch mit deiner Frau über deine Kindheit gefühlt hast?

Zitat von daniri86:
Nun die Frage an Euch, hat jemand die gleichen Erfahrungen gemacht, könnt Ihr mir wertvolle Tipps mit auf den Weg geben? Ich wäre so dankbar!

Für mich hört sich das nach einer beginnenden Depression an.
Man/Du selbst kommst nicht drauf, weil du mitten im Leben stehst und alles in Ordnung ist.

Aber so gehts/ging es vielen. Es macht nicht immer Sinn einen äußeren Anlass zu suchen, weil es nicht immer einen geben muss.

Nun, da uns alle eine Angst verbindet, die unser Leben zu gefährden droht, muss das dann doch daran liegen, mit welchen Augen wir unterwegs sind. Stecken wir noch in der hilflosen Kindheit fest oder können wir uns davon lösen?

Wenn die innere Sicherheit fehlt, bekommt man unweigerlich Angst. Man weiss irgendwie, dass das dicke Ende kommen könnte. Es keine echte Sicherheit gibt, man sich aber danach sehnt. Der Verstand begreift das, aber das Gefühl kennt das anders.

Zitat von daniri86:
meine nicht ganz so tolle Kindheit erzählt.
. Hierauf würde ich den Fokus drauf legen, denn hier wird einiges versteckt sein, das dich so unsicher gemacht hat.

Interessant ist auch, dass du auf das Herz und dein Gehirn somatisierst. Beide kann man stellvertretend für Denken und Fühlen nehmen, das angegriffen wird, wenn man mal , wie ich, um die Ecke denken möchte.

Als nächstes ist da deine Familie. Hat man Kinder, kommen automatisch Erinnerungen an die eigene Kindheit hoch. Man kann sich dann sehr schwer vorstellen, wie in aller Welt mit uns damals umgegangen wurde. Und man möchte das alles nur noch beschützen. Und fragt sich vielleicht, warum wurde das bei mir nicht getan? Und was passiert, wenn es mich hinwegrafft? STRESS ohne Ende.

Auch die berufliche Situation, die zwar wunderbar läuft, aber auch anstrengend ist. Und wenn du das mal alles betrachtest, dann ist das gerade ne Menge, die da verarbeitet werden muss.

Da kann man schon mal Angst entwickeln, wenn das Fundament eh instabil ist. Die gute Nachricht, du scheinst sehr strukturiert denken zu können. Insofern kriegst du das auch wieder auf die Reihe, wenn Herz und Verstand ihren Frieden machen können.

Zitat von kritisches_Auge:
Das hört sich ganz gut an, 10 Stunden sind nicht viel, bleibe dran.
Hast du deiner Therapeutin erzählt wie du dich nach dem Gespräch mit deiner Frau über deine Kindheit gefühlt hast?


Ja hatte ich erzählt...wobei das irgendwie keinen großen Stellenwert bekam.

Zitat von Icefalki:
Nun, da uns alle eine Angst verbindet, die unser Leben zu gefährden droht, muss das dann doch daran liegen, mit welchen Augen wir unterwegs sind. Stecken wir noch in der hilflosen Kindheit fest oder können wir uns davon lösen?

Wenn die innere Sicherheit fehlt, bekommt man unweigerlich Angst. Man weiss irgendwie, dass das dicke Ende kommen könnte. Es keine echte Sicherheit gibt, man sich aber danach sehnt. Der Verstand begreift das, aber das Gefühl kennt das anders.

. Hierauf würde ich den Fokus drauf legen, denn hier wird einiges versteckt sein, das dich so unsicher gemacht hat.

Interessant ist auch, dass du auf das Herz und dein Gehirn somatisierst. Beide kann man stellvertretend für Denken und Fühlen nehmen, das angegriffen wird, wenn man mal , wie ich, um die Ecke denken möchte.

Als nächstes ist da deine Familie. Hat man Kinder, kommen automatisch Erinnerungen an die eigene Kindheit hoch. Man kann sich dann sehr schwer vorstellen, wie in aller Welt mit uns damals umgegangen wurde. Und man möchte das alles nur noch beschützen. Und fragt sich vielleicht, warum wurde das bei mir nicht getan? Und was passiert, wenn es mich hinwegrafft? STRESS ohne Ende.

Auch die berufliche Situation, die zwar wunderbar läuft, aber auch anstrengend ist. Und wenn du das mal alles betrachtest, dann ist das gerade ne Menge, die da verarbeitet werden muss.

Da kann man schon mal Angst entwickeln, wenn das Fundament eh instabil ist. Die gute Nachricht, du scheinst sehr strukturiert denken zu können. Insofern kriegst du das auch wieder auf die Reihe, wenn Herz und Verstand ihren Frieden machen können.



Herzlichen Dank für deine Worte!

Ja das stimmt, seit dem mein Kleiner auf der Welt ist haben sich die Ängste noch etwas verstärkt. Könnte mir auch vorstellen das viel in der Kindheit liegt, mein Problem ist, dass ich mich kaum noch an diese erinnere. Und wenn doch dann so gut wie nur an negatives.

Leider habe ich noch nicht den richtigen Weg gefunden altes zu verarbeiten

Zitat von Glückspilz1:
Für mich hört sich das nach einer beginnenden Depression an.
Man/Du selbst kommst nicht drauf, weil du mitten im Leben stehst und alles in Ordnung ist.

Aber so gehts/ging es vielen. Es macht nicht immer Sinn einen äußeren Anlass zu suchen, weil es nicht immer einen geben muss.


Hi, wie kommst du auf eine Depression? Daran hatte ich nämlich überhaupt nicht gedacht.

Zitat von daniri86:
Leider habe ich noch nicht den richtigen Weg gefunden altes zu verarbeiten


Der kommt noch. Es gibt dazu unterschiedliche Wege, muss man einfach ausprobieren, welche Methode zu einem am besten passt.

Das Forum bietet dir hier sehr viele unterschiedliche Ansätze, von Usern, die den Weg gerade gehen, oder gegangen sind. Meiner Meinung nach ist es am wichtigsten, dass du offen und lösungsorientiert an die Sache ran gehst. Symtomenvergleiche bringen evtl. mal bissle Trost, aber keine Lösung.

Ängste erfordern sehr viel Selbstreflektion. Aber das ist auch nur meine Art und Herangehensweise, mit der ich Erfolg hatte. Das Wesen der Angst ist reiner Schutz des Individuums. Allerdings muss man diesen Schutz erstmals verstehen. Kapiert keiner auf die Schnelle, wofür diese Angst eigentlich gut sein sollte. Da sie jetzt aber da ist, sollte man sich nach dem Warum fragen.

Zitat von Icefalki:

Der kommt noch. Es gibt dazu unterschiedliche Wege, muss man einfach ausprobieren, welche Methode zu einem am besten passt.

Das Forum bietet dir hier sehr viele unterschiedliche Ansätze, von Usern, die den Weg gerade gehen, oder gegangen sind. Meiner Meinung nach ist es am wichtigsten, dass du offen und lösungsorientiert an die Sache ran gehst. Symtomenvergleiche bringen evtl. mal bissle Trost, aber keine Lösung.

Ängste erfordern sehr viel Selbstreflektion. Aber das ist auch nur meine Art und Herangehensweise, mit der ich Erfolg hatte. Das Wesen der Angst ist reiner Schutz des Individuums. Allerdings muss man diesen Schutz erstmals verstehen. Kapiert keiner auf die Schnelle, wofür diese Angst eigentlich gut sein sollte. Da sie jetzt aber da ist, sollte man sich nach dem Warum fragen.




Ja da magst du Recht haben! Ich werde auf jeden Fall weiter suchen und den Kopf nicht in den Sand stecken . Darf ich fragen wie du das angepackt hast?

Informier dich doch mal über dissoziative amnesie.

@Icefalki Klasse Beiträge. Ich liebe sie

Füller her, das unterschreibe ich sofort.
Und auf diese Suche zu gehen wäre Sache der Therapie.

Danke Euch bereits herzlich

Zitat von kritisches_Auge:
Und auf diese Suche zu gehen wäre Sache der Therapie.

Unbedingt

Zitat von Safira:
Unbedingt


Hmmmm irgendwie passiert nicht all zu viel...ich hoffe das ich an der richtigen Stelle gelandet bin

Meinst du jetzt deine Therapeutin?

Was sagt dir denn dein Bauchgefühl. Erzähl mal
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von daniri86:
Darf ich fragen wie du das angepackt hast?


Jetzt wird es peinlich . 17 Jahre eben gar nicht. Deshalb hab ich auch soviel Verständnis, wenn sich immer alles im Kreise dreht. Bin zum Psychiater, weil ich ineine Depri gerutscht bin. Da war die Panik deutlich besser.

Bekam dann ein Antidepressivum und erst dann konnte ich wieder ruhig denken. Und lange Rede kurzer Sinn: Bei mir war es mehr Schein als Sein. schei. Kindheit und gemeint, Härte wäre mein Thema und funktionieren müssen . Schwäche gibt es nicht. Haha, und dann eben Panik vom feinsten. Und weil man ja keine Schwäche zugeben kann, macht man 17 Jahre nix. Ausser Leiden, verstecken und durchmogeln.

Wenig Selbstbewusstsein im Inneren, aber nach aussen total taff. Und Selbstbewusstsein heißt, sich seiner selbst bewusst werden. Das ist harte Arbeit, wenn man mal das Mäntelchen lüften muss. Macht null Spass. Denn es reicht nicht aus, das Problem nur zu Erkennen, nee, richtige Arbeit kommt erst dann, die Erkenntnisse umzusetzen. Im Prinzip verändert man seine Wahrnehmung. Und versucht, der alten Prägung zu entkommen. Raus aus der empfunden Hilflosigkeit, und rein in aktives Handeln und Wahrung der eigenen Persönlichkeit.

Zitat von Safira:
Meinst du jetzt deine Therapeutin?

Was sagt dir denn dein Bauchgefühl. Erzähl mal


Hmmmm ja irgendwie habe ich das Gefühl. Außer es wird eine Taktik angewandt die ich so nicht durchschauen kann .
Das meiste habe ich mir irgendwie selbst angeeignet.

Vielleicht täusche ich mich aber auch....

Zitat von Icefalki:

Jetzt wird es peinlich . 17 Jahre eben gar nicht. Deshalb hab ich auch soviel Verständnis, wenn sich immer alles im Kreise dreht. Bin zum Psychiater, weil ich ineine Depri gerutscht bin. Da war die Panik deutlich besser.

Bekam dann ein Antidepressivum und erst dann konnte ich wieder ruhig denken. Und lange Rede kurzer Sinn: Bei mir war es mehr Schein als Sein. schei. Kindheit und gemeint, Härte wäre mein Thema und funktionieren müssen . Schwäche gibt es nicht. Haha, und dann eben Panik vom feinsten. Und weil man ja keine Schwäche zugeben kann, macht man 17 Jahre nix. Ausser Leiden, verstecken und durchmogeln.

Wenig Selbstbewusstsein im Inneren, aber nach aussen total taff. Und Selbstbewusstsein heißt, sich seiner selbst bewusst werden. Das ist harte Arbeit, wenn man mal das Mäntelchen lüften muss. Macht null Spass. Denn es reicht nicht aus, das Problem nur zu Erkennen, nee, richtige Arbeit kommt erst dann, die Erkenntnisse umzusetzen. Im Prinzip verändert man seine Wahrnehmung. Und versucht, der alten Prägung zu entkommen. Raus aus der empfunden Hilflosigkeit, und rein in aktives Handeln und Wahrung der eigenen Persönlichkeit.



Da muss dir doch nichts peinlich sein. Es gibt nichts peinliches...wir sind doch alle menschlich .
Hmmmm irgendwie erkenne ich mich da ein stück weit wieder. Ich habe in der Vergangenheit immer geschaut das ich mit jedem klar komme, habe da enorm viel kraft rein gesteckt ja mit keinem an zu ecken. Konnte/kann schlecht nein sagen, sprich ich bin eigentlich immer auf der Suche nach Harmonie.

Wie du siehst besitze ich schon einige Puzzleteile . Bringe es aber irgendwie noch nicht ganz zusammen

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