Hier habe ich eine, ich sage mal Anleitung gefunden und hoffe der Verfasser hat nichts dagegen das ich sie euch poste. War in einem anderen Forum und ich finde sie so gut das ich sie hier poste.
Bei mir sind Panikattacken aufgetreten - was nun?!?
1. Es ist ganz normal, dass jeder in dieser Situation sich hilflos und verwirrt fühlt und Informationen sucht, sei es bei einem Arzt, einem Therapeuten, im Internet etc. Meiner Erfahrung nach wird sich im Laufe des Weges, den man geht herausstellen, dass man selbst die wichtigsten Erkenntnisse sammelt und die innere Stimme wichtiger wird. Der folgende Text soll daher keine weitere Quelle von Behauptungen oder fachlichem Wissen / vorläufigem Wissen sein, sondern eine Beschreibung aus der eigenen Erfahrung. Jeder mag für sich feststellen, ob dies stimmig ist für seinen Fall oder ob es nicht zutrifft.
2. Die erste(n) Panikattacke(n) sind ein einschneidendes Erlebnis. Kaum ein Außenstehender kann sich vorstellen, wie dramatisch und grundlegend erschütternd diese Erfahrung ist. Sie betrifft alle Altersgruppen, alle Berufgruppen, Bildungsstände, Positionen und Charaktere. Auch mutige Menschen in adrenalin-gefüllten Berufen (Militärpiloten etc.) können Panikattacken bekommen - und finden sich plötzlich in einer Lage wieder, in der sie abhängig, hilflos, wie ein Kind Reaktionen und Gefühle entwickeln, die sie sich völlig fremd werden lassen
3. Damit in Kontrast steht die häufig wenig dramatische Reaktion der Umgebung. Erwartet man, dass sie die eigene Panik und Hektik, die Erschütterung und Dramatik teilen, wird man häufig erstaunt feststellen, dass Partner und andere Menschen häufig noch nicht mal bemerken, wenn man eine Attacke hat. Die Außenwirkung erscheint eher in sich gekehrt, evtl. schlecht gelaunt. Mehr nicht.
4. Panikerkrankungen gibt es in verschiedenen Intensitäten. Manche Menschen erleiden eine Attacke und erholen sich von ihr bzw. erleben nur in großen Abständen Attacken bzw. Attacken mit wiederkehrend gleicher Symptomatik und ohne Sensitivierung / Erwartungsangst. Es geht ihnen also zwischen den Attacken sehr gut oder zumindest nicht sehr schlecht. Manche Menschen entwickeln eine Dauerpanik, eine lang anhaltende Grunderregung, Sensitivierung und Erwartungsangst.
5. Die erste Panikattacke führt den Betroffenen unweigerlich zum Arzt. Ein anderer Weg ist nicht möglich. Paniksymptome sind völlig ungefährlich und für den Körper nicht mal belastend (der Unterschied zwischen wie sehr belastet mich das Symptom und wie sehr belastet mich das Ankämpfen gegen das Symptom wird weiter unten noch ausgeführt).
Dennoch sind sie so dramatisch, intensiv und für denjenigen neu und unbekannt, dass sie medizinisch abgeklärt werden müssen. Häufig zieht sich diese Abklärung eine ganze Weile hin bzw. wird durch das Neu-Auftreten von Symptomen oder das Verändern von Symptomen wieder aufgepusht. Je nach Qualität der ärztlichen Beratung und eigener Findigkeit findet der Betroffene früher oder später zu seiner Diagnose. Diese Zeit kann durchaus lang dauern und sehr hart sein.
6. Eine Panikattacke ist ein plötzlich und abrupt beginnender Anstieg von Angst oder Unbehagen. Häufig wird dieser Anstieg nicht als Angst wahrgenommen, sondern als körperliche Symptomatik, die sich dramatisch steigert. Sie geht mit einer intensiven Befürchtung, Überzeugung von Gefahr oder akuter Todesangst einher. Auch bei situationsunabhängigen Panikattacken gibt es immer einen Auslöser, der aber oft nicht als solcher wahrgenommen wird.
Manchmal kann man - wenn man mit den Symptomen vertrauter ist und gut beobachtet - klare oder auch leichte Auslöser finden und Zusammenhänge ziehen.
Ein Adrenalinschub aufgrund von Ärger, oder aber auch Freude (Aufregung), Schmerz, Scham etc. oder auch bei körperlicher Belastung (Treppensteigen) ist eher ein leicht zu findender Auslöser; verborgenere Zusammenhänge gibt es z.B. beim Bücken (Herzschlagunregelmäßigkeit), nach dem Essen (Kreislauf reagiert ganz leicht, wird aber überstark wahrgenommen, der volle Magen kann Herz oder Zwerchfell-Empfindungen machen, es kann auch zu verstärkten Nahrungsmittelunverträglichkeiten kommen (z.B. Glutamat, Lactose etc.), das Schlucken kann bei verkrampftem Hals die Angst auslösen zu ersticken.
Ein häufiger Auslöser ist das Stehen (z.B, vor der Kasse, vor der Fleischtheke, aber auch bei Rot an der Ampel etc.) , wobei bei Dissoziationen / Schwindel die Rückmeldung durch Bewegung wegfällt und damit der Schwindel zunächst verstärkt wird. Auch ein unregelmäßiger Boden (Waldboden oder welliger Boden, selbst, wenn er gefliest ist) kann das überempfindliche und durch Angst sensitivierte Gleichgewichtsorgan reizen. Augen schließen kann nach demselben Prinzip Schwindel auslösen (weil eine Rückmeldequelle wegfällt); ebenso kann es bei Aufregung zu Sakkaden kommen (die Augäpfel gehen unwillkürlich hin und her, der Blick ist also nicht ruhig), was kurzzeitig eine starke und völlig harmlose Schwindelattacke auslösen kann.
Sakkaden treten auch auf beim Lesen (auch vor dem Computer, wo das Herunterscrollen einer Seite den Effekt verstärkt) oder z.B. vor einem Regal im Kaufhaus, wenn ich viele Produkte scanne, wo ist die Butter etc. Weitere Auslöser können sein: Hormonelle Wechsel, z.B. vor allem die Zeit vor der Periode bei Frauen (Gestagenmangel), körperliche Empfindungen jeglicher auffälliger Art, z.B. wenn man erkältet ist oder andere Krankheitsbelastungen hat, Medikamente (z.B. Lokalanästhesie beim Zahnartz; dort ist oft Adrenalin enthalten), Wetter und Luftbeschaffenheit, z.B. Wärme (das Gefühl von Wärme im Körper, z.B. wenn man in einem warmen Raum ist), die Wahrnehmung fehlender schneller und unaufwändiger Fluchtmöglichkeit (sitze im Kino in der Mitte o.ä.), das Lesen oder Sehen oder Hören von Dingen, vor denen ich Angst habe (ich sehe einen Krankenwagen, lese über den Tod eines Menschen o.ä.) Vibrationen (z.B beim Zahnarzt oder wenn im Haus irgendwo gebaut oder gebohrt wird) können Attacken auslösen.
Häufig kommt es auch gerade denn zu Panikattacken, wenn man nach einer Phase des Stresses dann zur Ruhe kommt (und Zeit hat nachzudenken bzw. sich nicht mehr so sehr ablenkt)
Sehr oft beobachtbar ist eine Panikattacke (oder ihr Beginn) kurz nach dem Einschlafen (typischerweise: Hochschrecken und das Gefühl haben, ich bekomme keine Luft). Hier ist es meinem Empfinden nach so, dass durch das Loslassen in den Schlaf hinein die angestaute Energie endlich losgelassen wird, was mit einem Aufwallen des Symptoms einhergeht. Viele andere Auslöser sind noch aufzählbar.
Die Aufzählung dient keineswegs dem Vorschlag, all diese Auslöser zu meiden, sondern vielmehr zu erkennen, warum ich gerade wieder eine Attacke bekomme und so den Kreislauf möglichst früh zu stoppen.
Folgende Symptome werden als paniktypisch bzw. paniknah (somatoforme Störung) eingestuft. (Die meisten Listen in Büchern sind zu kurz. Sie umfassen nur die Symptome, die akut zu sehr starken Attacken und akuter Todesangst führen können. Genauso wichtig ist aber m.E. die Einordnung sensitivierter Symptome zwischen den Attacken, die einen immer wieder in Sorgen und Dauerangst versetzen und den Boden für neue Attacken bereiten.)
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ist keine Diagnosehilfe. Eine Diagnose wird medizinisch gestellt. Dieser Text ersetzt nicht den Gang zum Arzt Nicht jeder Panikkranke muss jedes dieser Symptome haben oder kennen.
Er sollte aber auf sie vorbereitet sein oder sie schnell einordnen können, denn oft kann nach einer Abklärung eines Symptoms dann das nächste erscheinen.
Viele dieser Symptome kommen auch bei anderen psychischen Erkrankungen vor, z.B. bei Depressionen. Dann allerdings selten so attackenhaft, außerdem- das ist der entscheidende Punkt - hat der Betroffene dort keine Angst vor diesem Symptom und pusht es dadurch nicht weiter hoch.
Auch gibt es viele Symptome, die bei körperlichen Erkrankungen ebenfalls vorkommen. Deshalb kann eine körperliche Erkrankung nicht ausgeschlossen werden, nur weil ein solches Symptom hier auf der Liste steht.
Manchmal gibt es auch Kombinationen aus beidem (eine schon anfällige Schilddrüse reagiert unter Einfuß der psychischen Anspannung noch intensiver o.ä.)
Es ist aber wichtig, wenn man sich hat untersuchen lassen, an einem bestimmten Punkt dann den Absprung zu finden von den ärztlichen Untersuchungen Abstand zu nehmen, sich auf die Behandlung der Angst einzulassen.
Dies wird typischerweise nicht erst dann möglich sein, wenn alles sicher ausgeschlossen ist, denn das gibt es nicht.
Man kann mit vertretbarem Aufwand / Risiko eine vernünftige und statistisch sehr zufriedenstellende Sicherheit herstellen, die aber selten perfekt ist.
Das Gefühl der Angst und Unsicherheit wird dennoch wiederkehren, auch sehr viel intensiver, als angemessen, dies gehört eben zum Krankheitsbild.
Hier ist das Spüren, das Zulassen, das Akzeptieren der Angst hilfreicher als das sofortige NIederschlagen dieses Gefühls mit ärztlicher Hilfe. Wenn sich die Angst dann eingependelt hat, kann man mithilfe des Verstandes entscheiden, welche Abklärungen wann gut für mich sind.
- Herzrasen, Herzklopfen, unregelmäßiger Herzschlag, Pause mit nachfolgendem Kanonenschlag, seltsame Gefühle am Herzen
- Druck auf dem Brustkorb, Stechen, Gefühl der Luftnot, Gefühl, nicht richtig durchatmen zu können
- Schwitzen
- Mundtrockenheit
- Schwindel / Benommenheit / Schwäche / Watte im Kopf / Boden scheint plötzlich nachzugeben / sichere Überzeugung umzukippen (Schwankschwindel), Gefühl, wie betrunken zu laufen, Gesichtsfeld scheint sich einzuengen (tut es aber tatsächlich nicht, ich kann alles sehen / ich habe das Gefühl, dass sich gleich alles um mich dreht (tut es aber tatsächlich nicht). Drehschwindel (Zimmer dreht sich wie Karussel) ist nicht typisch für Panik (mir ist kein Fall bekannt) und kommt eher beim sog. gutartigen Lagerungsschwindel vor
- Kribbeln, Taubheit, Brennen, Empfindungsstörungen, wie Stromblitze / Stromschläge (Überreaktion sensibler Nerven) - Zittern, Beben (äußerlich sichtbar oder nur innerlich spürbar)
- erhöhter Blutdruck während der Attacke (völlig normal und kein Problem. Blutdruckmessen während der Attacke ist sinnlos.)
- aufsteigende Hitze / Hitze- und Kälteschauder / Gesichtsflush (Röte im Gesicht)
- Gefühl der Unwirklichkeit, Gefühl, seinen Körper nicht zu spüren, weit weg zu sein, Entfremdung von der Umwelt oder von sich selbst, Gefühl, dass mein Körper nicht zu mir gehört, Angst vor dem eigenen Spiegelbild, vor der eigenen Stimme, stehe plötzlich wie neben mir (Depersonalisation und Derealisation)
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen (was wollte ich hier noch / was habe ich gerade gesagt / wie heißt der noch) Unfähigkeit, sich z.B. auf das Lesen von Texten zu konzentrieren. Kann Angst vor Demenz entstehen lassen, besonders, wenn der Betroffene älter ist
- Globusgefühl: Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben
- unwillkürliche Zuckungen einzelner Muskelfasern, sichtbar oder von außen nicht zu sehen, nur innen spürbar
- Gefühl, Teile des Körpers, besonders des Gesichts sind taub oder geschwollen (z.B. Zunge), Gefühl, nicht schlucken zu können, Gefühl zu ersticken
- (die Illusion von) Sehstörungen: Verschwommensehen, das Gefühl, nicht sehen zu können (selbstverständlich kann man es aber doch), Sehen von mouches volantes (schwarze Punkte) bzw. anderen Übererregungs-Phänomenen wie das Sehen von scheinbar durchsichtigen Fäden.
Plötzliches Ruckeln im Bild, Gegenstände und Personen scheinen sich ruckartig bewegt zu haben
- (die Illusion von) Sprachstörungen: Man hat das Gefühl, verwaschen zu sprechen (anderen Personen fällt das nicht auf oder kaum), Wortfindungsstörungen, es fallen einem Namen nicht ein
- (die Illusion von) Lähmung: plötzlich habe ich das Gefühl, ich kann nicht mehr weiterlaufen oder meinen Arm nicht heben (versuche ich es aber, ist es problemlos möglich.)
- (die Illusion von) Sensibilitätsstörung: ich fühle meinen Körper nicht, Taubheit im Körper, wie Watte (nehme ich aber einen Gegenstand, z.B. einen Stift und fahre über meine Haut, dann ist dieses zu spüren)
- Harndrang / Stuhldrang bis zu Durchfällen
- plötzlich aufgeblähter Bauch mit Windabgang, Schmerzen und Übelkeit
- Überempfindlichkeit der Sinne, Geräusche scheinen lauter, Blendungsempfindlichkeit, Blitzen von Lichtreflexen erschreckt einen, Überempfindlichkeit für Gerüche etc.
- Unruhegefühl im Magen, Übelkeit, Würgen, selten Erbrechen
- Druck auf dem Kopf, auf den Ohren, Rauschen im Ohr
- erhöhte Schreckanfälligkeit. Erschrecken phasenweise auch vor Dingen, vor denen man sonst nie erschrickt oder Unwohlsein bei Dingen, die man sonst als ganz normal ansieht (jemand auf einem Foto guckt böse und ich kann gar nicht gut dahingucken)
- Angst in allen Formen: Todesangst, Sorgen, Befürchtungen, Angst vor Dingen, vor denen man vorher keine Angst hatte, starkes Unheilgefühl, akute Attacken von Nervosität und massiver innerer Unruhe, Angst vor den beklopptesten Dingen, spontane Alptraumbilder, Katastrophenfantasien (ich komme nach Hause und plötzlich stelle ich mir vor, mein Kind liegt da in einer Blutlache), mißtrauische Ängste, Angst, sich etwas anzutun (wenn man an einem Messer vorbeigeht) etc.
- Angst zu sterben, Angst verrückt zu werden, Angst umzukippen, Angst die Kontrolle zu verlieren, Angst sich zu blamieren (Angst vor der körperlichen oder psychischen persönlichen Katastrophe)
- Gefühl der Grobmotorik - Finger steif, kalt
- Symptome bei Hyperventilation: Kribbeln um Mund und Hände, Hände werden steif (Pfötchenstellung), Lippen werden steifer - Verspannungen, besonders Nacken / Halswirbelsäule / Schultern (häufig aber auch am ganzen Körper). Kopf- und Muskelschmerzen. Gefühl, dass der Kopf nicht auf der Halswirbelsäule gehalten werden kann, das er schwer wird, zu einer Seite gezogen wird o.ä. oder umgekehrt, dass er nicht richtig Kontakt zum Hals hat, darauf schwebt, ab ist
- Zwischen den Attacken Unfähigkeit zu entspannen und sich fallen zu lassen.
- Appetitlosigkeit mit schnellem Gewichtsverlust
- Schlafstörungen / fragmentierter Schlaf (häufiges Aufwachen)
- viele Störungen im Halbschlaf möglich (besonders beim Einschlafen / Wegdämmern) und besonders dann, wenn Derealisation / Depersonalisation eine Rolle spielen: z.B. Gedankenrasen, Durcheinander-Denken (hört aber auf, wenn man wacher ist), Fragmente akustischer Halluzinationen (Stimme, Geräusch), Orientierungsstörung / Hochschrecken aus dem Fast-Eingeschlafen-Sein oder aus dem vollen Schlaf
- Klagen über vaginalen Ausfluß
- Klagen über schlechten Geschmack im Mund
- emotionale Taubheit / Gefühllosigkeit / Übererregung
- Haarausfall
- Reizbarkeit
- Mißempfindungen aller Art, sich komisch fühlen, anders als vorher - Verstärkung von Ängsten, die man sonst auch hat (z.B. soziale Ängste, Sorgen um die Familie, Sorge, dass meinen Kindern etwas passiert)
- alles, was das Nervensystem verarbeitet, wird intensiver, die Drehzahl geht schneller hoch, man ist getriebener, jemand, den ich vorher nicht mochte, mag ich jetzt ganz überhaupt nicht, bin überspannt, kenne mich selbst nicht wieder
- Verstärkung evtl. schon vorher vorhandener hypochondrischer Ängste (zwischen den Attacken), Checking behaviour, Körper wird untersucht, kontrolliert, man findet Dinge, die auffällig sind (die immer schon da waren, man aber nie bemerkt hat, weil man nie so sehr gesucht hatte), außerdem wird durch das dauernde Checken (Abtasten, Reiben, Knibbeln, Drücken) die Stelle noch auffälliger und die Symptome intensiviert / übermäßige Katastrophisierung von Dingen, die man früher gelassen gesehen hätte oder die einen nicht alarmiert hätten (Muttermal sieht irgendwie komisch aus / warum ist das da so rot / das sieht geschwollener aus als sonst
- eine Hypochondrie kann sich auch auf psychische Krankheiten beziehen (ich habe eine Psychose / andere Erkrankungen, die Kontrollverlust oder Unkontrollierbarkeit für denjenigen beinhalten)
- Erschöpfung und Angst vor Erschöpfung / Angst, dass die Anspannung dem Körper schadet und ihn krank macht - typische Auslöser / Verschlimmerung: vor der Menstruation / während einer Erkältung oder anderer körperlicher Schwäche / nach Dro.konsum, Schlaflosigkeit, Reisen und anderen Belastungen
- Auftreten der Attacken gerne auch mal nachts
- fester Bestandteil der Störung: Die fast zwanghafte Frage, warum einem das passiert und das Wüten dagegen, dass man plötzlich so komisch ist.
- zwanghaftes Runterhalten und Kontrollieren dieser Empfindungen, Ankämpfen dagegen, Vermeiden, Ablenken, Flucht
- Anlehnungen an Nachbar-Krankheitsgebiete, quasi Ausleihen einiger Symptome, in diesem Fall nur kurz und ohne, dass das Vollbild einer anderen Erkrankung erreicht wäre (was natürlich auch sein kann und dann entsprechend mitbehandelt werden muss)
Hier sind vor allem die Depression und die Zwangserkrankung zu nennen.
Zeitweise und einschießend also Antriebslosigkeit, komme kaum noch aus dem Bett, plötzliche Überzeugung, nicht mehr arbeiten zu können, nichts mehr leisten zu können, nie da rauszukommen, versagt zu haben (alle Themen angstgetränkt), Weinattacken, Zwangsvorstellungen (plötzlich denke ich, ich könnte meinen Mann töten / was ist, wenn ich meinem Kind etwas antue) (bestimmt habe ich noch was vergessen) Grundsätzlich könnte man sagen: Wunder dich über nix! All dies sind Symptome, die sich um die Sensitivierung / Überempfindlichkeit / (medizinisch unkorrekt, aber bildhaft hilfreich: Entzündung / Wundsein, Empfindsam-Sein, Sensibel-Sein) des Nervensystems entwickeln.
Hilfreiches in einer Panikattacke:
Möchte ich zulassen? Möchte ich versuchen zu akzeptieren, die Welle durchfließen zu lassen?
Oder möchte ich im Moment alles tun, um sie runterzuhalten? Traue ich sie mir im Moment nicht zu, möchte ich einen Rest Kontrolle darüber behalten und die Symptome möglichst lindern?
Tipps für Leute, die die Welle klein halten möchten:
- Bauchatmung. Bauch beim Einatmen raus, beim Ausatmen rein (Es sei denn, dies verschlechtert die Empfindung, z.B. weil der Bauch extrem verspannter ist als die Rippenseite). Singen, zählen oder sprechen, um Hyperventilieren zu vermeiden.
- Ablenken (z.B. durch Gespräche), Handlungen
- Äußere Reize lindern (in einen ruhigeren Raum, in einen Raum mit weniger Lichtstärke, mit weniger Lautstärke, Körperhaltung verändern, z.B Aufstehen oder Hinsetzen je nachdem was hilft, entweder Bewegung oder sich Hinlegen, man wird selbst spüren, was am besten ist
- Innere Reize lindern: Ansprüche in diesem Moment runterschrauben, sich erlauben, schlechter zu leisten was immer ich grad tu, evtl. sich eine Pause nehmen, sich zurückziehen
- so wenig wie möglich ankämpfen, so wenig wie möglich auf sich, die Welt und den Körper schimpfen. Mitgefühl mit sich selbst haben: Ich habe eine schwere Erfahrung.
- Aufmerksamkeit aus dem Körper heraus auf äußere Dinge legen, den Boden spüren, die Umgebung anschauen etc.
- nach Möglichkeit den eigenen Kontrollimpulsen nicht nachgeben (keinen Puls messen, keinen Blutdruck messen, nicht Googeln etc.)
Tipps zu speziellen Symptomen:
- Bei Schwindel: Sich kurz auf ein Bein stellen und sich damit beweisen, dass man kein Gleichgewichtsproblem hat (Schwanken ist erlaubt auf einem Bein). Sich bewegen, wenn der Schwindel dadurch besser wird. Augen auf einen Punkt fixieren. Die Beine nicht durchgedrückt halten. Mit den Fußsohlen den Boden erspüren. Kontakt zum Boden aufnehmen. Die Augenbewegungen nicht mehr in Sakkaden führen, das heißt, nicht mehr Lesen oder in einem Supermarkt die Reihen in Regalen visuell abscannen
- bei Herzrasen: moderat bewegen, hin und hergehen. Beim Stehenbleiben spürt man es intensiver - Hitzewallungen und aufsteigende Unruhe aus dem Bauch: Hand wenn es angenehm ist auf die Stelle im Körper legen, die darum bittet. Die Welle durchlassen. Nicht dagegen ankämpfen
- bei Fremdheitsgefühl / unwirklich-Sein / Depersonalisation: Auf andere Menschen konzentrieren, Dinge angucken, den Körper bewegen, Sinnesreize fokussieren (Riechen, die Haut berühren, streicheln)
- bei Derealisation (Fremdheitsgefühl der Umgebung, anderer Menschen): nichts erzwingen, auf den eigenen Körper spüren
- bei Übelkeit und Brechreiz: Das Zwerchfell entspannen. Den Bauch loslassen. Ihm Platz lassen
- bei Herzstolperern: Die Lage des Körpers ändern, dem Bauch Platz lassen (Luft im Bauch), Magnesium nehmen, Bauchatmung üben, nicht bücken, gucken, ob es in der akuten Situation gut ist, den linken Arm und die linke Schulter eher ruhen zu lassen, statt sie zu belasten, um ihnen bei der Entspannung zu helfen. Ausatem einladen, etwas länger zu werden. Noch ein bißchen was dranzuhängen, was eigentlich im Brustkorb bleiben wollte wegen der Verspannung (längerer Ausatem verstärkt den Entspannungsnerv)
- Handfläche auf die Stelle im Körper legen, die dir Angst macht, die andere Hand auf die Leiste legen (falls Situation es erlaubt). Hand liegenlassen, wenn hilfreich, dort hineinatmen und beim Ausatmen loslassen. Wärme entstehen lassen. - nicht googlen. Falls du es doch tust: Nicht einfach das Symptom eingeben, sondern das Symptom und Angst oder Panikattacke oder Stress - versuchen, die Gedanken nicht zu bekämpfen, aber ihnen auch nicht zu folgen.
03.07.2014 08:58 •
x 9 #137