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Hallo,
ich habe schon öfters nach meinen Problemen oder Symptomen in diesem Forum gesucht. Manche habe ich gefunden, andere leider nicht.
Ich habe seit Anfang Februar, sprich etwa 3 Monate eine Angsterkrankung/Panikstörung.
Das seltsame bei mir ist nur, dass es erst wie eine normale Angsterkrankung war (Panikattacken, Angst vor der Angst, etc). Seit ich dann aber Citalopram genommen habe, hatte ich richtige kranke Gedanken und Ängste. Aber dazu komme ich später noch
Ich hoffe, dass sich Leute, denen es ähnlich wie mir geht, sich in diesem Beitrag wiederfinden und beruhigter sind. Natürlich hoffe ich auch, dass es hier Leute gibt, welche das gleiche, oder vielleicht etwas in der Art durchgemacht haben und mir ein paar Tipps geben können.

Fangen wir erst einmal mit meiner Vorgeschichte an, da es bei mir leider mehrere Sachen gibt, die Grund für den ganzen Mist hier sind

Meine Kindheit war meistens alles andere als schön. Ich hatte einen schlechten Vater, der mit nichts in seinem Leben zufrieden war. Jemand der nach außen hin alles in Ordnung scheinen ließ, aber in der Familie sein wahres ICH offenbarte.
Er redete und unternahm selten etwas mit uns. Gegenüber meiner Mutter verhielt er sich nicht besser, war sehr eifersüchtig und wurde auch mal handgreiflich - natürlich so, dass wir es nicht mitbekommen sollten.
Nun ja, dieses Spiel ging so lange, bis er, ich glaube einen Tag nach meinem 13. Oder 14. Geburtstag in den Keller ging, Gas aufdrehte und mit einem Feuerzeug eine Explosion verursachte. Ich war zu diesem Zeitpunkt im Obergeschoss im Bad, als plötzlich die Türe rausflog.
Laut meiner Mutter hat er im Keller auf sie gewartet und wollte ihr nur Angst machen und selbst dachte er, dass es nie zu einer Explosion kommen würde^^
An diesem Abend, hatten wir Glück, da das Haus in sich zusammengefallen wäre, wenn sich das Dach nur weitere 3cm verschoben hätte.
Mein Vater erholte sich nach paar Wochen künstliches Koma.

Wir wurden in eine Wohnung umquartiert, dann kam auch verständlicherweise die Scheidung.
Danach kam es zu Streitereien zwischen Vater und uns (Unterhalt, manchmal platte Reifen am Auto, etc. (Wer war das nur?^^ ) und ähnlichem).

Dann war eigentlich alles wieder Normalität. Ich habe Abitur gemacht und wir haben eine schöne neue Wohnung.

Leider wollte ich nie über die Sachen reden, die passiert sind. Immer nur Ach passt schon oder Was soll denn sein.
Ich bemerkte eine Veränderung von mir in der Zeit zwischen dem Vorkommnis und der ersten Panikattacke. Ich habe mich immer mehr zurückgezogen, wurde sehr nachdenklich über alles, hatte Probleme beim Reden vor Menschen (Referat etc), es war immer eine Überwindung irg etwas zu machen was unter Menschen stattfand ( Einkaufen, Abschlussfeier, usw)


So nun bin ich 20 Jahre alt und hatte noch keine einzige Beziehung, was durch mein Verhalten auch kein Wunder ist. Ebenfalls fällt es mir wahnsinnig schwer den richtigen Beruf zu finden. Derzeit habe ich nur einen Nebenjob und schon mehrere Berufsberatungsgespräche, sowie Tests hinter mir. Auch ein Studium auf Glück hat natürlich nichts gebracht.


Ein weiterer Seltsamer Punkt an mir ist, dass ich totale Probleme habe mit meiner Mutter normal umzugehen. Ich kann nicht mit ihr reden, bin Abweisend und bei Nähe wie z.B. Umarmungen zieht sich bei mir alles zusammen. Das schlimme ist, dass ich es nicht anders kann, obwohl ich es nicht so will

Nun ja, jetzt kennt Ihr meine Vorgeschichte, dann erzähl ich euch jetzt wie es mir seit der ersten Panikattacke bis heute erging


*Ganz kurz muss ich noch einwerfen, dass ich meine erste Panikattacke eigentlich an Silvester hatte, als ich mit einem Freund Gras rauchte. Ich selber habe damit 0 Erfahrungen und werde es auch nicht mehr anfassen Nach dem 2. *beep* war eig. alles gut, doch ein wenig später bekam ich panische Angst: Ich dachte ich würde umkippen und wäre weg, hatte Atemnot und meinte ich muss zu einem Arzt. Das wurde nach ca. 1-2h wieder besser und da waren keine weiteren Folgen. Leider erinnerte ich mich erst vor kurzem daran.*


Eine Woche vor der Panikattacke im Februar ging es mir komisch. Ich fühlte mich als wenn ich eine Art Grippe hätte. (Schwindel, beschleunigter Herzschlag, starkes Herzklopfen, totale Appetitslosigkeit). Ich lies mich durchchecken, doch mein Arzt meinte, es sei wohl eine Angsterkrankung.

Meine erste Panikattacke hatte ich Anfang Februar. Ich ging duschen, bemerkte wie mein Puls schneller wurde, meine Brust tat komisch weh und war taub, meine Arme waren Taub, ich bekam keine Luft mehr, etc Somit brachte mich meine Mutter ins Krankenhaus. Natürlich war alles in Ordnung.

Am nächsten Tag schaffte ich es irg. wie in der Früh zu einem weiteren Berufsberatungsgespräch und habe dies überstanden. Später musste ich dann in die Arbeit. Schon auf dem hinweg ging es mir miserabel. Ich versuchte mich in der Arbeit abzulenken, was mit einer weiteren Panikattacke endete. (Ich wurde blass, mir war schwindlig, ich fühlte mich als würde ich umkippen)

Am nächsten Tag war ich bei meinem Hausarzt, der mir direkt 10 mg Citalopram verabreichte und meinte, ich sollte eine Verhaltenstherapie machen.

Nach der ersten Einnahme ging es mir anfangs nicht anders. Doch dann wurde ich depressiv (hoffnungslos, verzweifelt) und hatte auch mal richtig kranke Gedanken ( Meine Mutter brachte mir Chips, die ein wenig komisch schmeckten und ich dachte sie will mich vergiften..)

Als ich eine Woche später wieder beim Hausarzt war, konnte ich nur auf den Boden schauen, weil ich so hm kaputt war. Ich weiß nicht wie ich das sagen soll. Jedenfalls erhöhte er direkt auf 20 mg.
Seitdem gab es Schwankungen. Mir ging es eigentlich nicht schlecht, aber auch nicht gut. Als ich von der Apotheke einen anderen Hersteller bekam, fingen die einstigen Nebenwirkungen wie Durchfall und leichtes Nasenbluten erneut an. Diese gingen dann wieder weg. Doch ich hatte seitdem ein Gefühl als wäre ich in einem Traum und es könnte alles passieren!
Ich hatte mehr kranke Gedanken und Angst davor wie z.B. Was ist, wenn du jetzt ein Messer nimmst und es deiner Mutter oder Schwester reinrammst uvm., ich habe es alles schon bildlich vor mir gesehen, es war wirklich sehr hart. Auch hatte ich totale Paranoia als ich beim Einkaufen dabei war, dachte ich es könnte wer mit einem Messer um die Ecke kommen. Oder es reichte, wenn mich jemand ansah, dass ich dachte der will mir was tun. Oder eben Was ist, wenn ich mir etwas tue.
Irg. wie habe ich das mit den Gedanken ein wenig in den Griff bekommen und ging wieder zur Arbeit, doch dieses ständige Alles ist wie in einem Traum und es kann alles passieren machte mich fertig.

Ich erzählte dies alles meinen Psychologen, der meinte ich soll die Tabletten absetzen, da dies Nebenwirkungen sein können und ich sie nicht vertrage. (Mein Hausarzt wollte mir erst noch Escitalopram 20mg geben, was ich aber ablehnte, da ich diese Tabletten nicht mehr will).

Nun als ich auf 10 mg runter bin, ging es mit der Wahrnehmung wieder besser.
Eine Woche später habe ich sie dann ganz abgesetzt und bin jetzt ab heute (6.Mai) genau eine Woche ohne Tabletten.
Ich habe mehr Bezug zur Realität, die Angst ist weniger geworden, aber stattdessen ist nun eine komische Depression da. Es ist eine Mischung aus Depression und Angst. Ich denke mir dabei Sachen wie Was ist real, Wer bin ich, Sinn des Lebens usw, dazu eine Benommenheit, es fühlt sich so vernichtend an.
Alle schlimmen Gedanken sind eig. nicht mehr wirklich da, bis auf die Angst mir selber was zu tun. Ich kann dabei dann, wenn z.B. eine Schere neben mir liegt diese nicht mehr anschauen.

Ebenfalls fühlte ich mich mehr Müde, was aber besser wird. Ich habe ab und zu ein sehr komisches Gefühl im Kopf. Manchmal fühlt es sich wie Strom an, manchmal wie ein kribbeln und manchmal als wäre ich auf Dro. oder so etwas.

Aber ich habe jetzt manchmal, zwar nur selten und kurze Momente, in denen ich mich normal und wie früher fühle. Das gibt mir ein wenig Hoffnung.


Vor etwa 2 Tagen habe ich auch das erste Mal seit langer, sehr sehr langer Zeit wieder geweint, als ich an die Sache dachte, wie Abweisend und dumm ich gegenüber meiner Mutter bin und es doch gar nicht will, aber es nicht anders kann :/
Ob dieses weinen nun ein Schritt in die richtige Richtung ist oder nur ein Schritt in die Depression weiß ich auch nicht wirklich...


Nun gut, das wäre Alles von und über mich, das mir einfällt. Ich hoffe manche finden sich darin wieder und andere haben auch ein paar Tipps oder ähnliches


Schönen Tag euch noch

06.05.2018 16:04 • 06.05.2018 #1


4 Antworten ↓


Hallo Michi,

Citalopram ist ein SSRI, die ich zum Beispiel gar nicht vertrage. Bei mir wird die Angst schlimmer, und bekomme auch so kranke Gedanken. Und ich rannte wie ein Roboter durch die Gegend - ganz komisch!

Kannst du nicht zu einem Psychiater gehen? Die haben da oft ein besseres Händchen als Hausärzte.
Ich habe auch so viel an Medikamenten durch, und erst jetzt wurde das richtige gefunden..

A


Panikstörung, Angst, Depression, Alles Unreal

x 3


Hey Melanie,
Danke für die Antwort

Also ich bin derzeit bei einem Psychologen, der sich mit Medikamente eigentlich recht gut auszukennen scheint. Ich will mal sehen was die Zeit bringt mit der Verhaltenstherapie, auch wenn manchmal hart ist :/
Ich weiß auch gar nicht ob ich nach der Erfahrung überhaupt wieder Medikamente in der Art nehmen möchte. Ich denke mir dabei, falls ich es mal geschafft habe die Angsterkrankung zu besiegen und die dann irg. wann, vll nach Jahren mal wieder kommen sollte, will ich nicht direkt an Medikamente denken, sonder wissen, dass ich es auch so schon geschafft habe

Michi, das verstehe ich total! War sehr sehr skeptisch Medikamenten gegenüber, weil die bei mir nicht so wirken wie sie sollen. Ich bin jetzt endlich angekommen, was Medikamente betrifft.
Medikamente können aber auch sehr hilfreich sein, wenn man solche Probleme hat, wie wir!
Also nicht ganz zu machen, und denken es geht ohne. Da sind schon viele in ein Loch gefallen.

Berichte bitte weiter wie es dir geht, ja?

Zitat von Chila:
Michi, das verstehe ich total! War sehr sehr skeptisch Medikamenten gegenüber, weil die bei mir nicht so wirken wie sie sollen. Ich bin jetzt endlich angekommen, was Medikamente betrifft.
Medikamente können aber auch sehr hilfreich sein, wenn man solche Probleme hat, wie wir!
Also nicht ganz zu machen, und denken es geht ohne. Da sind schon viele in ein Loch gefallen.

Berichte bitte weiter wie es dir geht, ja?




Mach ich, danke




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