Ich leide zwar nicht an Panikattacken, aber das Tagebuchschreiben hat mir bei meiner Angststörung sehr geholfen.
Mir hat es vor allem dabei geholfen, dass ich auf diese Weise lernen konnte mein jeweiliges Verhalten vor, während und nach der Angstattacke nicht wertend zu beobachten. Für mich war die Frage Was passiert dabei eigentlich mit mir? sehr wichtig, weil ich auf diese Weise gewisse Denk- und Verhaltensmuster aufdecken konnte, die erst diese Angstreaktionen erzeugen und aufrechterhalten.
Für mich sehr wichtig war dabei, dass ich dies eher aus der Sicht eines neutralen und nicht wertenden Beobachters geschrieben habe, so dass die tatsächlich erlebte Angst eigentlich irrelevant war. Es geht eher nicht darum, dass man die Angstsymptome noch genauer beobachtet, die sollte man sogar eher bewusst ignorieren oder zumindest weniger beachten, es geht viel mehr darum das Drumherum besser wahrzunehmen.
Wirklich hilfreich ist so ein Tagebuch auch erst dann, wenn es nicht dazu dient durch eine noch genauere Beobachtung solche Angstreaktionen zu vermeiden. Es sollte eher dabei helfen Eindrücke, Beobachtungen, Erlebnisse usw. möglichst Zeitnah am Angsterlebnis zu sammeln bzw. zu dokumentieren, wobei innerer und äußerer Stress, Müdigkeit oder andere sich ständig wiederholende Auslöser interessant sind.
Sehr sinnvoll ist es auch, wenn man sich dies erst wieder durchliest, wenn es einem wieder besser geht, weil man möglichst nie aus einem schlechten bzw. leidvollen empfinden an sich arbeiten sollte, sondern nur aus einem guten - die Gedanken und Gefühle sind dann positiver und konstruktiver.
Zu den Ursachen kann dir dir schon mal sagen, dass diese nicht in den Symptomen liegen. Eigentlich sind bei Angststörungen die tatsächlich fühlbaren körperlichen Symptome völlig irrelevant, es kommt sehr viel mehr darauf an, wie man diese wahrnimmt, wie man damit umgeht und wie man sich da hinein steigert.
01.06.2013 20:12 •
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