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Hallo zusammen,

Ich wohne seit ca. 2 Jahren mit meiner besten Freundin zusammen. Vorher habe ich bei meinen Eltern gewohnt. Mein Problem ist, dass ich, wenn sie abends unterwegs ist, und ich weiß, dass sie noch wieder kommt, solange nicht einschlafen kann, bis sie zurück ist. Ich liege dann die ganze Zeit wach im Bett und bin innerlich total unruhig. Dieses Gefühl von Unruhe ist total schlimm und ich kann nichts richtiges dagegen tun, dass es aufhört. Also liege ich so lange wach, bis sie zurück ist. Es ist auch egal wie müde ich bin.
Vor ein paar Tagen, sagte mir jemand, dass dies eine Form von Angst vor Kontrollverlust ist. Habe vermehrt darüber nachgedacht und es ist mir aufgefallen, dass ich in meinem Alltag z.B. viele Dinge komplett durchplane um einfach die Kontrolle, bzw. den Überblick zu behalten.
Vielleicht ist dass was ich oben beschrieben habe auch eine Art Angst vor Kontrollverlust?! Hat damit jemand Erfahrung oder kann mir vielleicht ein paar Tipps geben wie ich an die ganze Sache ruhiger dran gehen kann?

10.08.2023 20:32 • 11.08.2023 x 1 #1


10 Antworten ↓


Hast du denn das Gefühl, dass du irgendwie für sie verantwortlich bist? Also so in der Art, wie sich Eltern verantwortlich fühlen? Oder ist es Angst, dass ihr was passiert?

Das Ganze ist für euch beide nicht gut, denke ich. Für dich sowieso nicht, denn es ist ja eine große Belastung, aber deine Freundin wird wahrscheinlich auch mit einem schlechten Gefühl weg gehen, wenn sie weiß dass du unruhig bist. Oder weiß sie davon gar nichts?

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Angst vor Kontrollverlust

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@Luna70
Weder noch würde ich sagen. Ich weiß dass sie gut auf sich selbst aufpassen kann.

Doch sie weiß davon. Und ja sie hat natürlich auch Stress und weiß ich liege die ganze Zeit wach, bis sie zurück ist und das schränkt sie natürlich auch ein. Und z.B. immer eine feste Uhrzeit ausmachen wann sie zurück ist, ist für sie auch mega blöd und das möchte ich auch gar nicht verlangen.
Sie schreibt mir aber immer eine Nachricht wenn sie sich auf den Weg nach Hause macht. Das hilft zumindest etwas. Richtig ruhig bin ich dann aber auch erst, wenn sie in ihrem Zimmer liegt

Du kannst wahrscheinlich nur üben, ihre Abwesenheit Stück für Stück besser auszuhalten. Das mit der Nachricht, wenn sie sich auf den Weg nach Hause macht, ist sicher gut gemeint, aber vielleicht auch kontraproduktiv. Womöglich hält dich das Warten auf diese Nachricht wach und macht dich unruhig. Du könntest versuchen, das Handy stumm zu schalten und es weg zu legen.

Vielleicht gelingt es dir, einzuschlafen, wenn du aus dem Warten-Modus raus kommst. So ist das für euch beide keine gute Situation.

@mauguin1640 vielleicht ist es eher eine Verlustangst, die Dich plagt und damit einher geht die Angst, eben diesen vermeintlichen Verlust nicht kontrollieren zu können?

@mauguin1640
Wir können da nur mutmaßen.

Bist du in sie verliebt?
Emotionale Abhängigkeit?
Macht dir das Alleisein Probleme?

Und vor allem: Woher kennst du das?
Kommt dir die Situation irgendwie bekannt vor?
Was für Gefühle kommen da hoch, wenn du auf sie wartest und nicht schlafen kannst?

Menschen brauchen oftmals Kontrolle um sich nicht verloren zu fühlen.

Das sind meine Gedanken dazu, es muss nichts auf dich zutreffen.

Alles Liebe

Sun

Meine Vermutung wäre auch Verlustangst und das du schon eine starke Abhängigkeit entwickelt hast.
Hast du in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht?
Wie würdest du damit umgehen wenn die Freundschaft mal zerbricht?

Sofern es logistisch machbar wäre, fände ich es sehr förderlich, wenn jeder junge Mensch zumindest einmal für eine längere Zeit alleine leben würde. Wer stets unter nahen Bezugspersonen lebt, entwickelt m. E. keine angemessene Perspektive über Abhängigkeit und Unabhängigkeit. Wer nur eine Seite kennt, tut sich schwer, sich irgendwann auf die andere Seite einzulassen.

Somit denke ich, geht es hier weniger um Kontrollverlust sondern eher um einen Mangel als Autonomie. Sich dafür zu schämen o. ä. bringt natürlich nichts. Das schiere Aushalten hat bislang offenbar nicht funktioniert. Deshalb könnte ich mir vorstellen, sich mit sich selber zu beschäftigen brächte mehr als über seine Beziehungen zu anderen nachzudenken. Erst wenn man damit beginnt, z. B. in Form von Therapie, SH-Gruppen, Literatur und/oder Meditation, merkt man, wie stark wir uns von anderen Menschen abhängig machen.

@Sun44

Verliebt in sie bin ich nicht. Und auch das Alleinsein macht mir keine Angst.
Diese Situation habe ich erst kennengelernt, als wir zusammen gezogen sind. Vorher hatte ich das nie. Was ich von mir kenne ist, dass ich sehr geräuschempfindlich bin und deshalb früher nicht (ein-)schlafen konnte. Das Problem haben Ohrstöpsel gelöst. Werde z.B. auch jedes Mal wach wenn sie nachts auf Toilette geht.

Wenn ich dann wach im Bett liege und „warte“ denke ich darüber nach, dass ich zu wenig Schlaf haben werde und ich am nächsten morgen müde bin. Besonders schlimm ist es, wenn ich morgens dann nicht ausschlafen kann. Aber hauptsächlich ist es dieses Gefühl von innerer Unruhe.

@ThE-Joker

Habe ich so noch nie drüber nachgedacht, würde ich aber ausschließen. Nein ich habe so etwas noch nie erlebt, bzw. keine schlechten Erfahrungen gemacht. Und dafür ist unsere Freundschaft viel zu stark

@moo

Ich habe auch schon darüber nachgedacht eine Weile alleine zu wohnen. Wäre auch in ein paar Monaten logistisch machbar.
Danke für den Aspekt mit der Autonomie. Damit werde ich mich näher beschäftigen!

A


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