Hallo,
ich lebe jetzt seit fast fünf Jahren mit dem Reizdarm-Syndrom. Es wurde zu Beginn eine Blinddarmentzündung diagnostiziert. Nach Bauchspiegelung wurde der Befund nicht bestätigt, mein Blinddarm wurde jedoch sicherheitshalber entfernt. Danach trat keine Besserung ein, im Gegenteil, die Symptome haben sich langsam verschlimmert. Nach etlichen Untersuchungen stand dann die Diagnose Reizdarm. Grade in den ersten zwei Jahren ist es mir sehr schwergefallen, damit umzugehen. Es gab kaum Hilfe von Ärzten etc, immer nur der Hinweis: Das ist psychosomatisch, da kann man nichts machen! Ich habe auch mit einem Ernährungstagebuch gearbeitet und jede Mahlzeit und ihre Folgen aufgeschrieben. Man kann sehr schnell erkennen, welche Nahrungsmittel gar nicht gehen. Man darf aber auch die psychische Komponenete nicht ausser Acht lassen! Bei Stress kann ich kaum etwas essen, dann kommen die Symptome ziemlich sicher, egal wie vorsichtig ich bin. Bei mir äussert sich das RDS ebenfalls mit einem sehr schmerzhaften Blähbauch, sieht dann echt aus wie 4. Monat Schwanger und tut wahnsinnig weh. Im schlimmsten Fall bleibt es zwei Wochen so. Neben der Ernährung musst du auf deine psychische Verfassung achten! Stress vermeiden ist ja meistens nicht so leicht, aber man sollte versuchen, geeignete Entspannungstechniken zu erlernen. Auch in meinem Umkreis kam der Verdacht einer Essstörung auf, ich war immer schon schlank, habe durch die Krankheit aber noch mehr abgenommen. Ich gehe mittlerweile offensiv damit um, damit mein Umfeld versteht, was mit mir los ist. Leider ist die Krankheit nicht vielen bekannt, es wird noch oft als Psychospinnerei abgetan. Mir hat der Austausch mit Betroffenen sehr geholfen, man fühlt sich nicht mehr so alleine.
Lieben Gruß
Andrea
22.05.2010 09:50 •
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