Hi Ihr!!
Also gleich vorweg: Nachdem was ich bisher darüber gelesen habe,
denke ich nicht, daß ich Fibromyalgie habe.
Trotzdem gesellen sich zu meinen übrigen Reizdarmbeschwerden
seit geraumer Zeit diverse andere Symptome, die schon etwas
in diese Richtung weisen und die mich langsam verzweifeln lassen.
Vor sechs Monaten hatte ich allmählich das Gefühl mein Leben
im Griff zu bekommen. Ich hatte es vor ein paar Jahren geschafft
endlich zuhause auszuziehen, die Psychotherapie, die ich wegen
meiner Sozialphobie und meinen Reizdarmbeschwerden angefangen
hatte, zeigte DEUTLICHE Erfolge. Abends wegzugehen fing
an mir Spaß zu machen, ich war oft Tanzen, Essen, lernte
nette Leute kennen.
Und just zu der Zeit begab es sich, daß ich eines Abends
Fieber bekam, fühlte mich unendlich müde und fertig. Ich hielt
es zunächst für eine Grippe. Nachdem dieser Zustand aber länger
und länger anhielt und ergebnislos diverse Ärzte konsultiert
waren, wurde mir langsam klar, daß das keine gewöhnliche
Grippe sein konnte. Nach einigen Monaten als ich das Gefühl
hatte, es wird doch langsam besser, stellten sich neurologische
Probleme ein. Taubheit in den Beinen, Brennen an diversen
Körperstellen, Schwindel, Nervosität, Benommenheit, Gelenkschmerzen,
taumelnder Gang und die geringste körperliche Anstrengung macht
mich entsetzlich müde.
Das ganze zieht sich jetzt sechs Monate hin. Ich habe seither
nichtmehr gearbeitet. Da ich nur einen Nebenjob neben dem Studium
hatte, ohne irgendwelche Absicherung, komme ich natürlich allmählich
in größere finanzielle Schwierigkeiten. Ich wohne seither wieder
bei meinen Eltern, weil ich's nichtmal mehr auf die Reihe
bekommen habe, mir was zum Essen zu besorgen. Wenn es so
weitergeht, werde ich meine Wohnung kündigen und mein Studium
geht natürlich auch langsam den Bach runter. Ich hasse es wieder
bei meinen Eltern wohnen zu müssen.
Ich hab' mein Leben lang dafür gekämpft mit meinen Problemen
klar zu kommen und mein Leben in den Griff zu bekommen. Und
ich hab' allmählich keine Lust mehr weiterzukämpfen.
In den letzten Wochen haben sich übelste Depressionen eingestellt
und ich hab' angefangen Antidepressiva einzuwerfen. Bislang
nur mit mäßigem Erfolg.
Ich halte mich mit 29 Jahren eigentlich noch etwas zu jung
für so eine schei.. Und das blöde Gewaffel von den Ärzten
bringt mich auch nicht weiter ("Bei ihren Blutwerten können
sie garnichts ernstes haben" usw...). Mir ist das inzwischen
auch völlig schnuppe ob das psychosomatisch ist (wie manche
Ärtze behaupten, obwohl ich vom Gegenteil überzeugt bin) oder
nicht. Ich weiß bloß, daß ich den schei. nichtmehr haben will.
Die Tatsache, daß es anderen noch viel viel schlechter geht
als mir, kann mich auch nicht so recht trösten.
Meine Großmutter hatte MS. Dieser Verdacht bestand auch bei
mir im Rahmen der vorangegangenen Diagnostik mal, ist aber
mitlerweile vom Tisch. Aber ich hab' mir bei meiner Oma
immer gedacht, wenn mir sowas mal passiert, kauf' ich mir
ne Waffe und erschieß' mich. Und so langsam frage ich mich,
ob der Zeitpunkt dafür nicht langsam gekommen ist.
Das einzige was mich bei dem Gedanken traurig macht, ist
die Tatsache, daß ich in meinem Leben nie eine Frau
kennengelernt habe, mit der ich wirklich eine gute
Beziehung hätte haben können. Und eigentlich war das das
einzige was mir etwas bedeutet hätte.
Und derzeit sieht's wohl auch nicht so aus als ob da noch
was drauß werden würde.
Wie? Ich sehe das zu schwarz? Naja, so ist das halt, wenn
man depressiv ist.
Na, mal sehen, ob die Meds vom Psychiater was bringen und
andernfalls besorge ich mir halt was richtig heftiges
zum anständig zudröhnen. Hauptsache ich komme nichtmehr
zum Nachdenken.
Bis die Tage.....
01.11.2002 00:00 •
#25