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Hey Leidenskumpanen
Ich wollte mal ein Frage in die Runde schmeißen: Habt ihr trotz Reizdarm und Magen-Darm-Probleme keine Schwierigkeiten feste Partner zu finden?
Ich persönlich hatte meine letzte feste Beziehung vor 5 Jahren. Das war kurz vor dem Beginn meiner ganzen Magen-Darm-Migräne Geschichten (da hat's so richtig angefangen, und die Lebensqualität is' deutlich in den Keller gegangen), die ich bis jetzt durchgemacht habe. Ich mein ich sehe nicht schlecht aus, bin eigentlich ein netter, cooler Typ (eben manchmal nicht ganz so cool, wie man gerne wäre), aber ich tue mir echt schwer eine Frau zu finden, die mich wirklich versteht. Die damit klar kommt, dass es mir häufiger miserabel geht. Mit der ich lässig abhängen kann, in die ich verliebt bin ohne Angst vor Zurückweisung zu haben, mit der ich jederzeit Zeit verbringen kann, entspannt Sex haben kann, usw. Eine Person, die versteht was es eigentlich bedeutet jeden Tag Bauchweh/Migräne zu haben, und wie das einen täglich so beinflusst. Habt ihr so jemanden gefunden? Ich nicht.....

13.01.2015 02:21 • 10.02.2016 x 1 #1


25 Antworten ↓


Hey, das kommt mir sehr bekannt vor und ich habe auch schon die ganze Zeit überlegt, selbst einen Beitrag in dieser Richtung zu eröffnen. Was du geschrieben hast, könnte aus meiner Feder kommen...

Zitat von DerEineDudeHalt:
Ich wollte mal ein Frage in die Runde schmeißen: Habt ihr trotz Reizdarm und Magen-Darm-Probleme keine Schwierigkeiten feste Partner zu finden?


Also an sich hätte ich keine Probleme einen festen Partner zu finden. Ich bin zwar auch kein Topmodel, aber auch Niemand der sich nur im Dunkeln aufhalten muss, um bloß keinen zu erschrecken Das Problem sehe ich auch in meiner Magen/Darmerkrankung. Ich blockiere mich da eher selber, weil ich immer denke, dass es kein Außenstehender versteht. Ähnliche Erfahrungen habe ich auch schon gemacht und so hat sich dieses Bild Ich schere alle über einen Kamm natürlich gefestigt und tief eingebrannt. Meine langjährige Beziehung ist mehr oder weniger daran zerbrochen, weil ich mich persönlich sehr verändert hatte. Die Krankheit stande immer im Vordergrund und daran gab es nichts zu rütteln. Danach hatte ich auch wieder zwei kurze Beziehungen. Bevor es ernst wurde, habe ich jedoch immer einen Rückzieher gemacht. Ich hatte Angst mich zu öffnen und es war total anstrengend immer alles zu überspielen und so zu tun als wäre alles easy. Viele verstehen es einfach nicht und das ist Fakt. Jemand der nicht betroffen ist, der versteht es nicht! Ich kann die dummen Sprüche und Gelächter schon gar nicht mehr zählen... Und letztlich ist es sch**** egal. Du sehnst dich so sehr nach Jemanden, aber du kommst in diese Beziehungsspirale gar nicht erst rein, weil du immer wieder einen Rückzieher machst. Aus Angst und weil du dich selbst irgendwo schützen willst. Ich meine, wer will schon gleich mit der Türe ins Haus fallen und alles preisgeben. Für mich ist es etwas, was zu mir gehört. Ich muss wohl damit leben. Aber ich will es nicht jedem auf die Nase binden, weil mir dieser Teil von mir nicht gefällt. Er belastet mich und mein Leben, auch wenn schon vieles besser geworden ist. Ein Partner müsste dies tragen oder zumindest akzeptieren können. Ich will mich fallen lassen.... aber bis dahin komme ich nie, weil ich schon vorher einen Rückzieher mache. Was ist, wenn es nämlich nicht passt? Ich schäme mich halt dafür und will hinterher nicht noch mehr Sorgen und Ängste haben. Deswegen versuche ich nach Außen hin locker und cool zu wirken. Gelingt mir auch relativ gut die meiste Zeit. Mein Leben wirkt normal. Aber wie gesagt, sobald jemand zu nahe kommt, dann werde ich komisch und ekel jeden weg. Nur damit Niemand hinter mein Geheimnis kommt. Nur damit ich nicht wieder tausend Ausreden erfinden muss, warum ich heute kein Date haben kann.... Und das ist eben total anstrengend. Zumal ich gerne was unternehmen würde, aber es mir aus Angst vor Ausfällen selbst verbiete.

Du bist nicht allein, DerEineDudeHalt

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Reizdarm/Migräne und feste Beziehungen

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Wow! Ich glaube du hast mir gerade von Herz und Seele gesprochen . Ja es ist unter anderem einfach Tatsache, dass die meisten Leute es nicht verstehen. Ich nehm das auch niemanden übel, aber Schei** ist's trotzdem. Es beeinflusst einen einfach zu jeder Sekunde. Aber jemanden zu finden, der weiß wie es ist, bzw. vor Allem damit leben und umgehen kann, ist nahezu unmöglich. Mann bin gerade echt froh, dass ich nicht der einzige Mensch bin. Wie lange wirst du schon von der ganzen Sache geknechtet, wenn ich fragen darf? XD Kommst du sonst so in deinem Leben ganz gut klar oder? Würde mich freuen mehr von deiner Story zu erfahren. Das mit dem Geheimnis was du beschrieben hast, trifft den Nagel auf den Kopf. Die meiste Zeit überspiele Ich meine Gefühle einfach und ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Aber niemand weiß wie es mir wirklich geht. Das es mir in Wirklichkeit hundeelend geht ignoriere ich so gut es geht.....ist auch momentan noch die beste Lösung
Danke für die Antwort your_sista

Hi,

ich bin auch von Reizdarm betroffen, allerdings verstehe ich nicht so ganz, wieso ihr das mit Beziehung verknüpft. Man geht doch auch in einer Beziehung allein auf Toilette, oder? Wenn mich eine Frau fragt, warum mein Bauch so Geräusche macht, sag ich einfach, dass mir Stress auf den Magen schlägt. Das ist ja auch nicht gelogen. Das kennen doch die meisten Leute irgendwo her.
Ich kenne jedenfalls auch mehrere Nicht-Ängstler, denen Stress auch Bauchschmerzen macht. Und eine Beziehung ist doch anfangs auch Stress, selbst wenns positiver Stress ist.

Grüße, sub

Jo stimmt das ist nicht gelogen wenn du sagst, dass der Stress auf den Magen schlägt. Jedoch ist das (zumindest bei mir) bei weitem nicht die ganze Wahrheit. Ich kann selbst wenn ich Urlaub habe und super drauf bin und null Stress hab extrem Bauchschmerzen und Krämpfe haben. Jedoch gehen die mir in diesem Moment am Ars** vorbei. Also ist nicht nur der Stress bei mir. Ich bin tatsächlich körperlich eingeschränkt. Die Funktionalität eines Körperteils (somit des ganzen Körpers) ist eingeschränkt.
Worauf Ich (und you_sista wahrscheinlich auch) hinauswollen ist, dass es schwer ist einen Partner zu finden bei dem man sich komplett fallenlassen kann. Der mit allen Einschränkung die es im Leben und in der Beziehung gibt gut leben kann und auch versteht warum es mich einschränkt. Warum Ich so drauf bin.
Wie ist es bei dir sub? Also wenn ich in der Disko oder 'ner Bar unterwegs bin und mir ein Mädchen gefällt und ich sie anspreche, so verheimliche ich ihr natürlich meinen Reizdarm obwohl ich gerade in diesem Moment tierische Schmerzen habe. Ich versuche mir das nicht anmerken zu lassen. Nichts desto trotz beinflusst es mich, und ich bin nicht so drauf wie ich gerne hätte. Verstehst du unseren Standpunkt oder wie gehst du das an? Grüßle

Dass es einschränkend ist, steht völlig außer Frage. Ich hab es eigentlich auch fast immer, weil ich halt durch die Angst auch fast immer im Stress bin. Bei mir äußert es sich auch nicht so stark in Schmerzen, sondern eher durch Übelkeit und ...
Du schreibst, dass es dich im Urlaub nicht so stört, aber in der Disko, wenn du jemand ansprechen möchtest schon. Klingt sehr nach Scham, die aber meiner Meinung nach nicht nötig ist. Andere Menschen haben auch Einschränkungen, psychsomatische Sachen sind sowas von auf dem Vormarsch.

Ich gehe es immer so an, dass ich je mehr ich jemandem vertraue, auch mit den heißen Infos rausrücke. Aber das braucht Zeit und bei manchen Menschen merkt man mit der Zeit auch, dass sie wohl nicht achtsam mit diesen Informationen umgehen könnten, dann erfahren sies auch nicht.

Einen Partner zu finden bei dem man sich komplett fallen lassen kann, ist für alle Menschen schwierig. Dazu braucht es allerdings nicht einen soo verständnisvollen Menschen, sondern viel mehr Zeit und Kraft, die beide in die Beziehung investieren wollen, damit Vertrauen entstehen kann.

Verstehen hängt ja auch immer damit zusammen, wie gut sich der andere verständlich machen kann und will. Ich erwarte von einem anderen Menschen nicht, dass er mich komplett versteht, zumal der Reizdarm bei mir eher die kleinere Einschränkung ist, wenn er die Art wie ich bin akzeptieren kann, reicht mir das schon.

Grüße

Ok sub1. Ja sehr interessant wie das bei dir ist. Natürlich habe ich häufiger Scham. Liegt daran dass es einfach noch ein Tabu Thema ist. Und das ich mich einfach geschwächt und anfällig fühle. Ich teile deine Meinung nicht, dass es auschließlich psychosomatisch ist. Weder Migräne noch die Magen/Darmprobleme bei mir (und ich würde behaupten bei den meißten anderen auch). Ich bekomme bei Sonne und Sport und Hitze Migräne (klassische Migräne), sowie habe ich schulmedizinisch verifiziert diverse Allergien sowie Malabsorptionen udn Intoleranzen. Letztere Dinge sind verstärkt auf dem Vormarsch. Ich glaube psychosomatische Dinge können auch häufig mit Somatopsychosen vertauscht werden. Der Weg über den Nervus Vagus ist beidseitig Vergiss das nicht. Vergiss dein Bauchhirn nicht. Geht es deinem Bauch schlecht geht es auch dir schlecht (zu pauschal gesagt, aber es ist was Wahres dran). Sei froh das du nur Übelkeit hast sub1. Ich würde liebend gerne mit dir tauschen. Das Stress bei dir (wie Ich das jetz lese) der einzige Auslöser ist. Ja du hast recht. Es ist immer schwer sich in die Hände eines anderen fallenzulassen. Jedoch sind wir beide der Meinung, dass es nochmal 'en Tick schwieriger is' mit Krankheiten die man von außen nicht sieht. Man erscheint wie ein normaler Mensch mit dem alles in Ordnung sein müsste...jedoch hat man eben genau dieses Geheimniss. Wie auch immer....Grüße

Zitat von DerEineDudeHalt:
Man erscheint wie ein normaler Mensch mit dem alles in Ordnung sein müsste...jedoch hat man eben genau dieses Geheimniss.


Genau da liegt auch bei mir der Punkt. Durch den heutigen Gesellschaftswandel hat sich einiges an Verständnis gebessert. Jedoch steht bei den meisten Menschen das altmodische Denken noch an der Tagesordnung. Hinzu kommt auch die Gegend wo man vielleicht wohnt. Im ländlichen Bereich ist alles noch etwas intoleranter, wie ich finde. Jeder kennt jeden und alle müssen über einen Bescheid wissen. Das macht es eben auch nicht einfach, jemanden unvoreingenommen kennenzulernen oder das Geheimnis länger zu verbergen. Deshalb muss man ja so tun, als ob immer alles easy und toll ist. Dabei geht einem selbst echt nicht gut. Der Mensch wird im Allgemeinen nicht mehr als Individuum gesehen, sondern als etwas, dass stets und ständig Leistung erbringen muss. Und genau hier liegt das Problem. Sicherlich haben viele Leute ihre Probleme und Krankheiten. ABER Reizdarm wird nunmal nicht als Krankheit angesehen. Und so leidet man vor sich hin und erträgt sich mehr oder weniger selber. Das macht es mit der Partnerwahl nicht besser, da man wählerischer wird und letztlich versinkt man im Selbstmitleid. Ich hatte vor 4 Monaten jemanden kennengelernt. Mir ging es gesundheitlich besser und ich habe mich insgesamt lebensfroher gefühlt. Und gerade bin ich mal wieder dabei, alles vor die Wand zu hauen, bevor es überhaupt einen Anfang finden konnte. Ich habe persönlich ein schlechtes Gefühl, weil es einfach nicht passt und weil es mir seitdem auch wieder gesundheitlich schlechter geht. Es harmoniert nicht und ich rede mir ständig ein, dass der Bauch daran schuld ist. Das dies keine wirklich realen Gedankengänge sind, ist mir bewusst. Aber wie schon erwähnt wurde, möchte man dieses Geheimnis auch nicht sofort preisgeben. Aufgrund der zahlreichen negativen Erfahrungen in meinem Umfeld, habe ich halt einfach Angst davor. Und so kommt gerade wieder mein Schutzinstinkt auf der sagt WEGLAUFEN, bevor es zu einer Katastrophe kommt. Kein Wunder wenn man ewig alleine seine Wege gehen muss, weil man es nicht wagt. Doch zwischen Fiktion und Realität liegen nunmal Welten. Und ich habe halt auch keine Lust mich ständig mit Tabletten vollzustopfen, nur damit ich normal rüberkomme. Mein Bauch ist nunmal schon viele viele Jahre meine Schwachstelle und das brennt sich halt irgendwann auch im Denken ein. Man gewöhnt sich seltsame Verhaltensweisen an. Die Suche nach Lösungen wird zu einen Spießrutenlauf. Man will irgendwo dazugehören und halt einfach nur nicht mehr alleine vor sich hinleben. Und das deprimiert mich gerade etwas, weil ich es einfach nicht hinbekomme. Das schier einfachste auf der Welt - so erscheint es mir bei anderen - funktioniert einfach nicht: Jemanden an meiner Seite zu haben, der einen so nimmt wie man ist und vor dem man keine Geheimnisse haben muss.

Die Migräne hat meiner damaligen Beziehung auch sehr zugesetzt. Soll nicht heißen, dass sie die einzige Ursache gewesen ist, das wäre wohl etwas oberflächlich, aber sie war ein wesentlicher Faktor. Da ich meistens am Wochenende unter starken Migräneanfällen gelitten und in der Woche viel gearbeitet habe, hatte ich kaum die Möglichkeit, mich wirklich entspannt mit meiner Beziehung zu beschäftigen. Wenn, war ich immer angespannt und dachte, dass ich in der kurzen Zeit, die ich beschwerdefrei bin Höchstleistungen vollbringen und alles auf einmal machen muss. Das ging natürlich nicht gut. Das Verständnis für meine Situation schwand dann zusehends, irgendwann hieß es, ich wolle mich wohl drücken, ich hätte nur keine Lust mehr etc.
Naja.

@sevens

Wie lange ist das her mit deiner Beziehung? Ich hatte bisher nur einmal in meinem Leben einen Migräneanfall. Das war echt heftig. Ich wusste von jetzt auf gleich nicht mehr, was hier gerade geschieht. Ibu hat überhaupt nicht geholfen und nach einer Stunde bin ich ins Bett gegangen - obwohl es noch früher Abend war. Die Vorstellung, ständig davon attackiert zu werden... Ich heule ja schon immer bei normalen stressbedingten Kopfschmerzen rum. Sind die Attacken immernoch so schlimm oder hat es sich etwas gebessert?

Ich habe die Migräne ungefähr seit ich 7 oder 8 Jahre alt bin. Als Kind waren die Anfälle sehr heftig, mit Übelkeit und Erbrechen, das ganze Programm, mindestens 3 Mal im Monat. Später habe ich damit umzugehen gelernt. Es ist ja erstaunlich, an was man sich alles gewöhnen kann. Irgendwann war es halt normal. Tabletten helfen nicht oder nur sehr bedingt. Aber ich kann die Schmerzen reduzieren, wenn ich mich an gewisse Regeln halte. Das ist schon viel wert.

Die Beziehung ist jetzt knapp 10 Jahre her. Die Migräne ist etwas seltener geworden, etwa 2 Anfälle pro Monat, manchmal kürzere (nur 1 Nacht), manchmal längere (bis zu 3 Tage). Trotzdem ist es schon eine Minderung der Lebensqualität, und es wäre gelogen zu behaupten, dass die Migräne mich nicht bei der Suche nach einer neuen Partnerin behindern würde. Allein am Wochenende abends wegzugehen ist so eine Sache. Manchmal hält mich die beginnende Migräne oder nur die Vermutung, dass ich eine Migräne-Attacke bekommen könnte davon ab, überhaupt aus dem Haus zu gehen.

Das ist ja heftig! Also tauschen möchte ich echt nicht. Kannst du Arbeiten gehen, wenn du so einen Migräneanfall hast? Ich stelle mir das schwierig vor. Weisst du, wenn ich Magen-Darm habe, dann kann ich auf Toilette gehen. Die Schmerzen sind nicht schön, aber meist auszuhalten. Und ich habe auch immer Tabletten bei mir. Wenn es ganz schlimm ist, bleibe ich mal einen Tag z.H. oder gehe früher. Aber du sagtest ja, dass dir Tabletten nicht helfen.

Was das Weggehen betrifft ist es ähnlich. Alleine gehe ich schon mal gar nicht weg. In Begleitung auch nur sehr ungerne. Immer diese Gedanken, was wäre wenn/hätte/könnte...? Und das beeinflusst meinen Bauch doch schon ganz schön, sodass das Weggehen sich dann meist von selbst erledigt und ich frustriert daheim rumsitze. Und wenn ich doch mal weggehe, dann meist nur mit vorheriger Einnahme von Immodium. Sonst ist mir die Sache zu heiß. Man isst und trinkt ja auch noch was und das ist schwierig, wenn man nicht weiss, was die da so alles untermischen. Habe schon so ziemlich alles erlebt und bin da sehr voreingenommen. Können solche Selbstprophezeiungen - ähnlich wie beim Magen-Darm-Trakt - Migräne auslösen oder kommt die immer recht spontan vorbei?

Diese Magen-Darm-Geschichte stelle ich mir, ehrlich gesagt, als das schlimmere Übel im Vergleich zur Migräne vor. Denn die Migräne führt auch nicht dazu, dass man dringend wohin muss und in Nöte gerät, wenn man nicht dorthin kann. Insofern kann ich es gut verstehen, wenn Du ungerne ausgehst. Ich würde da auch lieber zu Hause bleiben. Hochachtung, dass Du das aushältst.

Zum Thema Arbeiten: Ich bin selbstständig und kann mir aussuchen, wann ich arbeite. Das ist ein großer Vorteil bei Migräne. Wenn es mir Dienstags morgens nicht gut geht, bleibe ich halt im Bett. Das ist nicht dramatisch. Liegengebliebenes kann ich auch später machen, wenn die Schmerzen nicht da sind. Allerdings kommt die Migräne typischerweise am Wochenende, so dass sie meine Arbeit kaum beeinflusst - dafür mein Privatleben um so mehr.
Wie machst Du das eigentlich mit der Arbeit?

Ich bin mir nicht sicher, ob es da eine Somatisierung gibt. Manchmal war ich versucht zu glauben, dass ich mit einer bewussten Nein!-Haltung einen Migräneanfall vermieden habe - aber sicher bin ich mir da nie, weil es eben nicht klar ist, ob er überhaupt eingetreten wäre. Ganz sicher hervorrufen kann ich die Migräne auf jeden Fall mit bestimmten Triggern, insbesondere Alk., aber auch übermäßig Schokolade oder Käse. Manchmal kommt die Migräne aber auch ganz spontan vorbei, das ist sehr unterschiedlich.

Naja, wenn ich Schübe habe, gehe ich gar nicht weg und hocke das ganze We zu Hause rum. Schön ist das nicht und es macht einen auch ein wenig depressiv und nicht selten auch melancholisch. Weggehen geht meistens nur mit Immos. Nehme ich auch vorbeugend. Man weiss ja nicht. Aber das macht mich halt auch nicht wirklich frei. Die Angst läuft trotzdem nebenher. Ich trinke dann Alk. - wenn ich nicht der Fahrer bin - um locker zu werden. Aber Alk. reizt (wie bei dir wahrscheinlich auch) und das findet der Bauch nicht gut. Damit habe ich dann einen Kreislauf ausgelöst, der mich die ganzen nächsten Tage auf Trapp hält. Ohne bin ich aber meistens verkrampft und nicht so gut drauf. Auch das trägt nicht unbedingt zum wohlfühlen bei. Deswegen bleibe ich sehr oft zu Hause.

ok, das mit der Selbständigkeit ist dann natürlich ein guter Pluspunkt. Ich brauche Struktur und teils auch Vorgaben, deswegen wäre das freie selbsteinteilen für meine Lebensumstände eher negativ zu sehen. Bei dir bringt es aber klar den Vorteil mit sich. Ach, wenn ich an der Arbeit mal Magen-Darm habe (also ich meine so richtig heftig) gehe ich entweder nach Hause oder guck wie ich es auf die Reihe kriege. Ich arbeite in einem KiGa und da wundert sich auch Niemand darüber. Es kusieren dort sowieso sämtliche Krankheiten umher. Und so ist es auch wie bei dir: es beeinflusst mich kaum in meiner Arbeit. Ich gehe ganz normal arbeiten wie jeder andere auch und bin auch nicht mehr und nicht weniger krank geschrieben.

Privat ist das eben schon so eine Sache. Das kann man mit dem beruflichen auch absolut nicht vergleichen. In einer Partnerschaft geht es ja auch irgendwo um zwischenmenschliche Dinge; Nähe und Vertrauen, Rückhalt und Zweisamkeiten aller Art. Und wenn dann so Dinge wie Weggehen schon zu unüberwindbaren Situationen werden können, obwohl ja viele Menschen um einen herum sind, die sich nicht die Bohne für einen interessieren, man selbst es aber ganz anders interepretiert, ist es halt schwierig es überhaupt erst einmal zu einer Zweierkonstellation kommen zu lassen. Sry, für den Ausdruck. Ich hatte einen anstrengenden Tag und das Denken zeigt eine leichte Unwucht Hmm... Wie gehen deine Freunde damit um?

Zweierkonstellation - der Ausdruck trifft es ja ganz gut. Ich habe nichts gegen eine eher pragmatische Ausdrucksweise. Je älter man wird und je mehr Zipperlein man hat, desto schwerer lässt sich eine solche wirklich herstellen, fürchte ich (und hoffe, dass ich falsch liege).

Von meinen Freunden wissen gar nicht viele von meiner Migräne. Ich binde das nicht jedem auf die Nase, schon deswegen, weil ich ungerne herumjammere. Ich möchte meinen Freunden nicht mit meinen Wehwehchen auf den Wecker fallen. Erstens ist die Migräne kein Weltuntergang, und zweitens wäre es mir furchtbar unangenehm, wenn die Leute irgendwie ständig auf mich Rücksicht nehmen müssten oder mich dauernd fragen würden, ob es mir heute nicht gut geht oder so. Die wenigen, denen ich wirklich davon erzählt habe, sind erfreulicherweise eher zurückhaltend mit sowas.

Das mit dem Alk. kenne ich. Die wenigen Gelegenheiten, zu denen ich was trinke (vielleicht 4 bis 5 Mal im Jahr), führen bei mir auch zu diesem Effekt. Erst geht's mir gut, ich bin locker und in Plauderlaune. Und dann kommt der Hammer, und ich habe tagelang mit Kopfschmerzen zutun. Also versuche ich Alk. gleich ganz zu vermeiden und bin halt immer freiwillig der Fahrer.

Wie gehst Du mit der Melancholie um? Hast Du das Gefühl, dass sie Dich belastet?

Ja sry, wegen des Wortes „Zweierkonstellation“. Ich kann diese Sache mittlerweile aufgrund der Erfahrungen, nur noch pragmatisch sehen. Und ich stimme dem zu, dass es mit jedem Zipperlein mehr, wohl auch schwieriger wird. Das mit dem Alter kann ich (noch) nicht beurteilen. Ich habe wie schon zu Beginn des Threads erwähnt, dass es für mich an sich kein großes Problem darstellen würde, einen Partner zu finden. Jedoch stehe ich mir selbst am meisten im Wege und beschwöre wohl manches Mal Probleme herauf, die gar nicht da sind oder sein müssten. Aber das Herz verschließt sich halt allmählich bei all den negativen Erfahrungen. Und der Kopf muss dies mit seiner pragmatischen Denkweise aufrechterhalten bzw. begründen. Und alles nur, weil so eine „Krankheit“ die Zügel in die Hand genommen hat….

Am We hatte ich wiedermal so ein tolles Erlebnis, wo ich mir in Nachhinein wünsche, dass ich lieber z.H. geblieben wäre.

Meine Freunde wissen schon darüber Bescheid. Aber sie können das nur schlecht nachvollziehen. Gerade wenn wieder ein wochenlanger Schub da ist, dann fühle ich mich so allein. Wie du schon sagst, will man damit auch keinem auf die Nerven gehen und alles tausendmal erklären. Je mehr ich darüber spreche, desto schlimmer ist es manchmal. Deswegen muss ich in diesem Forum immermal eine kleine Pause einlegen, da ich mich sonst tagtäglich damit beschäftigen müsste.

Oh ja, die Melancholie stört mich sehr. Da sie so plötzlich kommt und dann immer eine gefühlte Ewigkeit bleibt. Kennst du das Spiel auch?

Ich weiß nicht, ob ich das bei mir wirklich Melancholie nennen kann. Mittlerweile treten diese Episoden nicht mehr auf. Schwer zu beschreiben, was da mit mir passiert ist. So ein Gefühl, als würde plötzlich alle Farbe aus der Welt gewichen und aller Wert von den Dingen abgefallen sein. Ich hatte diese Phasen nach Ende des Studiums, wo ich eigentlich hätte erfüllt und froh sein können, weil ich es geschafft habe. Vielleicht war es auch der Erschöpfung geschuldet nach einem halben Jahr Stress mit der Diplomarbeit, Prüfungen etc.

Es war schon eine starke Einschränkung der Lebensqualität, weil ich praktisch an gar nichts mehr Freude empfinden konnte und total auf mich selbst fixiert war. Am schlimmsten war dieses Gefühl des das wird nie wieder besser! (gefühlte Ewigkeit) - eine Angst vor dem Ausgeliefertsein an das eigene Schicksal. Eigentlich war ich den ganzen Tag nur mit Grübeln beschäftigt, völlig sinnlosem Grübeln, das sich am Ende nur noch um sich selbst drehte.

Die Episoden haben aber irgendwann wieder aufgehört und sind bisher nicht zurückgekehrt. Auch wenn es nur eine subjektive Erfahrung ist: Versuch Dir zu verdeutlichen, dass es wieder vorbeigehen wird und dass das keine Macht über Dich hat.
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Ich suche auch schon sehr lange nach einer festen Bezihung nur glaube ich das es wenige Frauen gibt die mein RDS akzeptieren

Hallo zusammen,

ich kann da sehr mit euch mitfühlen.
Mir geht es ähnlich/genauso.

Hier mal meine Erfahrungen zu diesem Thema.

Ich kämpfe mich mehr oder weniger mit Reizdarm seit 2002 herum.
Entweder war es ein Virus, den ich in der Schulzeit verschleppte
oder ein traumatisches Erlebnis, als ich mit meiner damaligen Freundin
und ihrer Schwester im Urlaub war und mit deren Eltern abends gegessen hatte.
Danach hatte ich zum erstenmal diese kolikartigen Schmerzen im Unterbauch und
ich bin gerannt.
Seitdem war mein Leben nicht mehr so wie es vorher war.
Zumindest denke ich das.

Ich denke aber auch, dass mein Darm immer schon irgendwie meine Achillesferse war.
Zwar nicht in der heftigen Form, aber doch schon irgendwie.

Jeder verarbeitet Dinge auf eine andere Art.
Manche haben Magenschmerzen. Andere schwitzen viel oder schlafen kaum.
Der Darm ist viel Psyche. An ihm kann man viel ablesen.

Es war bei mir viel Unzufriedenheit. Angst. Bindungsangst, weiß der Kuckuck damals warum usw.
Ich war überfordert.
Danach kam ein sehr sehr stressiges Studium (Architektur) und viel schlechte Ernährung und Alk..
Sprich, dass sich das bei mir eingenistet hat, war ich auch mit selbst dran schuld.
Gepaart mit einer fast hoffnungslosen Prognose, was nach dem Studium wird und wie und was man für einen Job bekommt.

Ich habe in all der Zeit keine vernünftige Beziehung geführt. Immer nur kurzfristige Affären haben - das war in der Zeit mein Ding.
Und ich redete mir ein auf die richtige zu warten. Schöne Ausrede. Wobei ich im Nachhinein sagen muss,
dass da auch nicht die richtige insgesamt dabei war in der Zeit.

Nach dem Studium fiel ich in ein hoffnungsloses Loch und war natürlich erst einmal eine ganze Weile arbeitslos.
Da war viel Zeit zum Nachdenken und sinnlos und völlig unstrukturiert in den Tag leben.
Für mich und das fand ich damals heraus, ist das der Horror.
Ich bin so nicht. Ich funktioniere so nicht. Ich muss mich, trotz der Belastung Herausforderungen stellen.
Eine jetzt erst Recht Haltung. Ich hasse manchmal die ganze Menschheit, dass sie mit ihrem in meinen Augen freien Kopf
und ohne eine solche Belastung wie der Reizdarm so schlecht gelaunt ihr Leben führen oder rumgammeln.
Wenn man ab und zu mal durch Schmerzen hat und durch den Kopf selbst in die Isolation gebracht wird,
versteht man das garnicht.

Ich fand dann einen Job mit 29 (!) in einer Kleinstadt (meine Heimat wieder) und lebte mich deprimiert ein.
Fand aber heraus, wenn man das Umfeld gewöhnt ist, der Tag struktiert, wird man mutiger und die Darmprobleme gehen langsam zurück.
Ich machte viele Tests, probierte viel aus, Dinge wegzulassen, damit sich der Zustand verbessert,
merkte aber, dass es fast egal war, was ich unternahm.
Letztlich handhabte ich es dann wie beim Heuschnupfen. Anstatt zuhause im abgedunkelten Zimmer zu hocken
und dennoch rumzuniesen, ging ich raus in die Natur und gab mir die volle Dröhnung.
So verhielt ich mich auch mit dem Reizdarm.
Wenn ich mich sicher fühlte, trank und Ar. ich alles. Nicht in Übermaßen, aber doch normal wie jeder andere auch.
Und dabei fand ich was erstaunliches heraus...
Im alltäglichen Leben, hatten alle um mich herum auf einmal dauernd viel mehr Darmprobleme als ich.
Entweder fielen mir meine eigene Probleme nicht mehr so auf, oder andere Menschen haben eben auch nicht immer einen abgestimmten Darmhaushalt. Sowas beruhigt irgendwie ungemein.

Blieben noch die sonstigen Beeinschränkungen wie Reisen usw.
Ich meide manches Essen, von dem ich vermute, dass es mir nicht gut tut oder ich schon mal eine schlechte Erfahrung damit gemacht hatte.
Ich setze mich auf längeren Strecken in keine Busse mehr.
Ich fahre Bahn oder selbst Auto. Fliegen tu ich eh nicht gerne - das mache ich nur selten.
Ich mache aus der Not eine Tugend. Dh., dass ich herausfand, dass es auch einige Dinge sind, bei denen ich dachte, dass ich sie wegen dem Reizdarm nicht mache oder machen kann, aber eigentlich auch in Wirklichkeit nicht machen will oder garnicht gut finde und selbst wenn ich gesund wäre, wohl nicht tun würde.
Damit wird man innerlich ruhiger, weil man sich irgendwie als Mensch immer einredet, nur weil andere dauernd irgendwelche Dinge tun,
heisst das ja für einen selbst nicht, dass man das auch tun muss. Abwägen. Was ist einem wichtig. Was brauche ich. Was TUT mir vor allem GUT.

Zuguterletzt hatte ich aber nun, was Beziehungen angeht, und das geht mir sehr ans Herz, auch nicht wirklich Glück.
Ich lernte dann eine erfrischende jüngere Dame kenne, als ich hier den Job anfing, vor 5 Jahren.
Die entpuppte sich aber als ziemliches Psycho Weib, was mich sehr verletzte und fertig machte. Ich brauchte lange, um über sie hinwegzukommen. Zumal sie irgendwie meine erste richtige Freundin war (mit 29) und ihr könnt euch denken, dass ich sie sehr distanziert hatte aufgrund meiner Probleme und meines nicht fallen Lassen könnens.
Da wurde mir bewusst, dass kaum eine Frau das so mitmacht. Dachte ich damals. Die wollen Menschen, die immer bei ihnen sind..bzw was starten. Was erleben. Alles abklappern, was man halt so macht. Als pärchen. Damit man auch überall was erzählen kann und bei facebook posten.
Laufend einladungen bei freunden, fettem essen, urlaube, urlaube planen usw.
Essen spielt laufend und immer eine Rolle. Kochen hier und Kochen da.
Die Frau, die ich danach kennenlernte und mit der ich, bis vor 1 Monat noch eine Beziehung führte, übte einen immensen Druck auf mich aus.
Aber ich hielt Stand. Ich zog mir aus ihr, was mir gut tat, wusste aber gleichzeitig, dass auch sie nicht die Frau für mich ist.

Es ist, neben der Reizdarmsymptomatik aber auch einfach nicht mein Ding, dauernd bei Verwandten der Freundin herumzuhängen, oder 100 Freunde laufend zu haben. Ich höre das Gras anders wachsen..langsamer. ich bin viel sensibler und brauche auch so einen Menschen. Das habe ich herausgefunden. Man muss sich auch in Ruhe lassen können und nicht aufeinander kleben.
Man muss die guten Momente, und die werden sich mehren, wenn Sicherheit da ist, nutzen und sammeln.
Und man muss endlich endlich mal den Druck von sich selbst nehmen und Menschen kennenlernen, die keinen verursachen.
Wozu? Man hat doch aber auch eigentlich Glück mit uns. Wir sind wohl treu. Hören zu. Sind sensibel.
Nerven nicht herum und können auch für uns sein. Das einzige was wir brauchen ist die Sicherheit und Geduld.
Mit Geduld und Sicherheit kommt jeder am Reizdarm leidender Mensch, egal wie schwer oder leicht, in eine gut funktionierende und erfüllte Beziehung herein.

Andere Menschen schleppen 100 Psychosen mit eine Beziehung. Diktieren so wie die Beziehung laufen muss.
Z.b. Verlustängste, nicht verarbeitetes. Borderliner. Intoleranzen. Diabetes. Was weiss ich noch.
Würde da jemand gereizt die Augen verdrehen, wenn der Freund oder Freundin sich im Klo 10 min eine Insulin in den Bauch setzt?
Ich denke nein.
Wo ist das Problem relativ früh darüber zu reden und zu sagen, mach mir keinen Druck, ich werde dir der beste Partner sein,
man ist eben so. Man plant innerlich, neue Situationen machen einem erstmal Angst. Aber ist man was gewöhnt,
dann wird man lockerer. Toilettennähe. Sind die da, wird man auch entspannter. Meist ist es eher die Angst vor der Angst.
Oder eben die 3-? Tage, an denen man eine Art Schub hat.
Es gibt aber auch Menschen, die 7 mal im Jahr mit Schnupfen und Husten im Bett liegen oder Grippe haben.
Anfällig sind ohne Ende.

Natürlich ist das am Anfang einer Beziehung nicht einfach.
Ich leide z.B. auch an Blähungen. Die findet keiner schön.
Es ist eine Schwäche an mir, die ich hasse. Ich werde ihr nicht Herr.
Reisse mich oft zusammen. Ich hab das irgendwie im Griff, macht mich aber sehr müde,
das immer alles durchzuhalten. Durchzustehen.
Manchmal denke ich, ich wäre der glücklichste Mensch, wenn ich das alles nicht mehr hätte.
Aber manchmal denke ich mir, dass man eben weiterkämpfen muss und das einen trotz allem
zu einer wahnsinnig vielschichtigen und interessanten Persönlichkeit macht,
deren Sensibilität manchmal schwierig ist, aber manchmal auch wunderbar.

@Eraserhead
Hi, habe deinen Beitrag vor einigen Minuten gelesen und mich deshalb in diesem Forum angemeldet, damit ich dir schreiben kann. Schade, dass du nicht aus dem Raum München kommst.

Mein RDS wurde mir nach einem sehr schweren Autounfall diagnostiziert, den ich mit Anfang 20 erleben durfte. Seitdem bin ich zu 30 % behindert wg. RDS + Wirbelsäule.

Mit den Jahren bekam ich immer mehr Probleme mit Magen und Darm, hatte jahrelang mehrmals täglich Durchfall, Bauchschmerzen und seit ein paar Jahren kam jetzt auch noch der Blähbauch hinzu. Natürlich war das nicht die einzigste Problematik, ich bekam ganzjährigen Heuschnupfen, allergisches Asthma und zahlreiche Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten (Sesam - Soja - Mais - Schwein - Haselnuss).

Die Ernährung hatte schon immer einen besonderen Stellenwert bei mir, als Teenager meinten einige, dass ich wie ein Brauross aussehe, dh. ich habe mich in dieser Zeit zur Frau entwickelt und konnte den sehr schlanken Körper eines großen Kindes nicht mehr vorweisen. Ständig habe ich ungesundes Zeugs in mich reingeschaufelt (du darfst, Diät Coke, ....), irgendwann den Süßstoff und die du darfst Produkte weggelassen und extrem viel Sport (schwimmen und Rad fahren) betrieben. Dadurch fiel mein Gewicht sehr schnell und ich bekam endlich diesen Wohlfühlkörper. Die Crux dabei war nur - ich durfte fast nichts essen, denn auch damals hat sich bei jedem Essen mein Bauch ungewöhnlich dick und voll angefühlt. Damals wusste ich noch nicht, dass dies wahrscheinlich schon die Anfänge des RDS waren; ich habe diese natürlich mit Anfang 20 völlig ignoriert und dachte nur Essen ist grundsätzlich schlecht für mich.

Naja, du siehst, dass ich seit über 20 Jahren mich sehr mit der Ernährung rumgeschlagen habe und jetzt habe ich in meinem Körper den Meister gefunden. Es ist mittlerweile egal was ich esse, der Bauch ist immer da und die Blähungen lassen nicht lange auf sich warten. Und mit den zahlreichen Allergien bin ich ständig auf Diät, dh. ich ernähre mich extrem einseitig. Genuss ist meist nicht vorhanden und wenn, dann muss ich sündigen und die Allergien wirken sich noch mehr auf den Stuhlgang oder mit schlechter Haut aus.

Die Blutwerte sind nahezu normal, ich habe ein gesundes Herz und bin für ein Alter zu 85 % fit (Untersuchung eines Gutachters für die Dt. Rente). Bei mir sind sicherlich noch zahlreiche psychische Komponenten mit eingeschlossen, ich wuchs gänzlich ohne Vater auf, meine Mutter verstarb als ich 8 war, danach Verwandtschaft, Internat, Heim. Liebe war Mangelware, Zuneigung und Verständnis ebenso - ich bekam gerade mal das Minimum an Zuwendung, damit ich zu einer starken aber mit den Jahren immer einsameren und chronisch kranken Frau wurde. Bekanntschaften schloss ich sehr schnell, da ich Anfangs viel unterwegs war, gut aussah und einen starken Kommunikationsdrang hatte, dh. ich konnte schnattern was das Zeugs hielt. Allerdings blieb es dabei - Freundschaft ja - mehr nein. Mit den Jahren hatte ich mal ein paar Affären, die jedoch für mich unbedeutend waren. Jetzt bin ich mit einen Mann zusammen, den ich seit fast 2 Jahrzehnten kenne. Eine wohlwollende Wirtschaftsbeziehung, wir schätzen uns sehr und er ist für mich mehr Bruder als Freund. Seit einigen Jahren merke ich jedoch, dass mir etwas ganz massiv fehlt - ein Partner, der mich so nimmt wie ich bin - mit all meinen Schwächen und Stärken, wobei die Schwächen gesundheitlicher Seite wohl überwiegen. Bei dem ich mich fallen lassen kann, den ich anziehend finde (und hoffentlich auch umgekehrt) und der mir Geborgenheit gibt. Existiert dieser Mann gerade in der heutigen Zeit überhaupt - was meinst du - hast du mittlerweile dein Glück gefunden?

Dein Beitrag hat mich so angesprochen, ich sitze hier noch um 24 Uhr und tippe und tippe. Ja, gerade mit einem Blähbauch ist es nicht einfach einen Partner zu finden, der nicht nur freundschaftlich sondern auch sexuell sich mit dir beschäftigen möchte. Wer macht so was freiwillig mit? Tja!

Da sich wegen den gesundheitlichen Gründen auch meine beruflichen Ziele immer mehr ins Abseits geschossen haben stehe ich mit Anfang 40 vor einem großen Scherbenhaufen - 3 Berufe ausgeübt - der letzte und erfüllendste war Hundetrainer, der jedoch wg. all den Allergien, dem Asthma nach ein paar Monaten ganz aufgegeben wurde.

Jetzt wird geklärt, ob und wie lange ich überhaupt noch fähig bin zu arbeiten und wenn dann mit großen Einschränkungen. Du siehst, es gibt immer noch was zu toppen, hm?

So, jetzt muss ich auch mal etwas schlafen - würde mich freuen von dir zu hören - hoffe, dass ich nicht all zuviel Mist in dieser späten Stunde geschrieben habe. Machs gut - gute Nacht.

A


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