Reizdarm? Oder doch was Anderes?
Hallo allerseits!
Vielleicht könnt ihr mir hier weiterhelfen... Ich bin mir nicht sicher, ob meine Darmflora einfach durch Medikamente total kaputt ist, ob es eine Allergie oder Intoleranz ist, oder ob ich eventuell wirklich Reizdarm habe?
Ich bin 31 Jahre alt, und hatte eigentlich schon von Kind auf immer mal wieder mit Magen- und Darmproblemen zu tun, meist in Form von starken, schmerzhaften Blähungen. Meistens war das aber nur phasenweise, und nach ein paar Tagen hatte ich wieder Ruhe für ein paar Wochen oder Monate. Ich habe das deswegen nie als so große Belastung empfunden.
Vor ein paar Jahren wurde es dann richtig übel, so dass ich mich aus Scham kaum noch unter Leute getraut habe. Dann bin ich irgendwann dahinter gekommen, dass ich Milch nicht vertrage, und habe Milchprodukte komplett aus dem Speiseplan gestrichen. Wo ich schonmal dabei war, stellte ich meine Ernährung komplett um -- kaum Süßigkeiten, viel Gemüse, nur helles Fleisch etc. Danach war erstmal alles fantastisch, und ich dachte, damit sei es erledigt.
Dazu muss man sagen, dass ich in der Zeit, in der es so schlimm war, auch extremen emotionalen Stress hatte, da ich andere, ungeklärte Gesundheitsprobleme hatte (Taubheit in Armen und Beinen, Krampfanfälle etc.) und immer als Hypochonder abgestempelt wurde, meinen Job und mein Studium aufgeben musste etc... Das spielte also dabei eventuell genau so eine Rolle, wie die Milch. Zu der Zeit, als es besser wurde, nahm auch der Stress ab.
Vor zweieinhalb Jahren wurde bei mir dann MS diagnostiziert (nach fünf oder sechs Jahren Wanderung von Arzt zu Arzt), und da die Krankheit bei mir recht aktiv ist, bekomme ich ziemlich regelmäßig große Dosen Kortison (1000mg pro Tag intravenös). Nach der Kortisontherapie habe ich manchmal eine Zeitlang mit Darmproblemen zu tun, das gibt sich aber normal immer nach zwei, drei Wochen wieder. Ich nehme durch die Krankheit auch relativ häufig Schmerzmittel, obwohl ich schon versuche, dass auf das Nötigste einzuschränken.
Nun geht die MS bei mir auch mit Depressionen und kognitiven Störungen einher; ich fühle mich leicht überfordert und gestresst, und das hilft sicher auch nicht.
Vor drei Monaten hatte ich eine Lymphangitis, die mit Antibiotika behandelt wurde, und danach wieder einen MS-Schub, wegen dem ich sechs Tage lang Kortison bekommen habe. Zur gleichen Zeit hatte ich ziemlichen Stress mit meinem Ex-Freund (obwohl ich mit dem schon fast drei Jahre nicht mehr zusammen bin) und meiner besten Freundin, die eifersüchtig auf meinen neuen Freund war...
Seitdem habe ich eigentlich ständig starke, übelriechende Blähungen, Tag und Nacht. Mein Stuhl stinkt auch oft ganz entsetzlich (riecht ja nie gut, aber das hier...) und ist manchmal hart und manchmal total breiig. Mein Bauch ist ganz aufgebläht und alle Hosen drücken, obwohl ich vom Gewicht her nicht zugenommen habe. Mir ist dauernd übel. Und es geht einfach nicht mehr weg. Nichts hilft. Magentees und Kautablette wie Lefax bringen höchstens kurzfristig ein bisschen was.
Ich habe den Eindruck, dass Frucht und bestimmte Gemüse mir im Moment überhaupt nicht bekommen, aber eigentlich wird mir auch nach dem allerverträglichsten Essen schon schlecht und ich vergifte meine Umwelt... Ich esse kaum noch was Gesundes und bin jetzt total erkältet, traue mich aber nicht, wieder mehr Gemüse und Obst zu essen oder Vitamintabletten zu nehmen, weil ich mich sonst kaum mehr aus dem Haus wage.
Meine Hausärztin hat mich beim ersten Mal mit Magentabletten nachhause geschickt, ohne mich groß zu untersuchen. Laut Packungsbeilage werden die bei Magen- und Darmgeschwüren und Reflux gegeben, und sie hatten bei mir keine erkennbare Wirkung.
Beim zweiten Mal hat sie mir drei Röhrchen für Stuhlproben in die Hand gedrückt, und dann wurde erstmal auf Pilze untersucht. Fehlanzeige.
Dann hat sie mehr oder weniger mit den Achseln gezuckt und gemeint, es sei wohl Reizdarm.
Ich habe gefragt, ob man eventuell mal auf Fruktose-Unverträglichkeit testen könnte, aber das sei zu kompliziert. Auf Darmkrebs zu testen fand sie unnötig. Das es DAS ist, denke ich ja auch nicht wirklich, aber da in meiner Familie ein paar Leute an Darmkrebs gestorben sind, hätte ich das schon gerne abgeklärt gehabt, zur Sicherheit.
Zum Thema Magen- oder Darmspiegelung meinte sie nur: Naja, wenn sie sich dann besser fühlen..., als sei das komplette Zeitverschwendung.
Eine Darmsanierung sei schlecht möglich, weil die Medikamente alle Laktose enthalten würden.
Fühle mich gerade komplett hilflos. Wie war das bei auch? Was ist da Alles untersucht worden? Was mache ich jetzt? Soll ich es weiter mit sowas wie Heilerde versuchen, oder bei einem anderen Arzt auf genauere Untersuchung drängen?
Ich fühle mich einfach nur noch rundum besch...eiden. Ich bin gerade erst vor ein paar Wochen mit meinem Freund zusammen gekommen, und das Letzte, was ich im Moment brauche, sind stinkende Blähungen. Ich fühl mich doch eh schon furchtbar, weil er ständig Rücksicht auf mich nehmen muss, weil ich durch die MS oft schlecht laufen kann und sehr müde bin...
Tut mir leid, dass es so lang geworden ist, aber das belastet mich im Moment doch sehr.
Danke schonmal,
Mikka