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Hallo alle zusammen!

Bin neu im Forum hab aber ebenfalls seit Jahren die gleichen Probleme wie Ihr.
Angefangen hat alles schon ganz früh in der Realschule, wo ich bei Prüfungen und Proben immer Bauchweh bekam. In der Berufsschule beispielsweise nahm ich zur Abschlussprüfung einen kräftigen Schluck Klosterfrau Melissengeist zu mir um meine Nervosität und das Bauchweh bzw. damals dann schon gurgeln in den Griff zu bekommen. Hat auch ganz gut funktioniert war allerdings halb betrunken. Hab die Prüfung trotzdem mit sehr gut abgeschlossen.
Im Jahre 2001 habe ich mich dann entschlossen die Berufsoberschule und damit mein Fachabitur zu machen. Und ab da wurde alles viel viel schlimmer. Ich hatte dann während des ganzen Jahres über Durchfall und extremes Bauchgurgeln bzw. Blähungen. Ich war jedesmal bevor wir in die Schule gefahren sind mindestens 2 Mal auf der Toilette dann direkt vor Unterrichtsbeginn nochmals und während dem Unterricht ebenfalls nochmal 3 bis 4 Mal. Hab extra nix gegessen damit mein Darm leer war aber das half nicht wirklich. Außerdem hatte ich immer schon Probleme in ruhiger Umgebung wie z.B. Klassenzimmer oder Wartezimmer bei Ärzten zu sein, denn dort fingen die Probleme automatisch an. Man denkt dann hoffentlich fängt es nicht zum Brummeln an und schon gehts los!
Die BOS konnte ich noch mit einer sehr guten Benotung abschließen und entschloss mich ein Studium zu beginnen und hoffte das da meine Beschwerden endlich aufhörten da ich da ja keinen Druck vom Ausfragen bzw. vom Exen schreiben hatte. Ich habs dann ganze zwei Mal geschafft hin zu gehen und da die Beschwerden anhielten habe ich abgebrochen und eine Therapie beim Psychotherapeuten angefangen.
Ach ja Magen- und Darmspiegelung, sämtliche homöopatische Mittel und Besuche beim Heilpraktiker hatte ich schon hinter mir.
Nach einem Jahr Behandlung ging es mir dann wirklich ein bischen besser und konnte sogar wieder ins Kino gehen was ich bis dahin gemieden habe.
Dann Anfang diesen Jahres im April fing ich eine Weiterbildung zum Techniker an. Nachdem ich zweimal am Samstagsunterricht teilgenommen habe bin meine Freundin (jetzige Frau) und ich mit vier Freunden zusammen in Urlaub gefahren und da wurde alles noch viel schlimmer. Eines Abends wollte ich in lockerer Runde einen Witz erzählen und musste plötzlich aufhören da ich wie einen Klos im Hals sitzen hatte und das Gefühl bekam gleich losheulen zu müssen. Den restlichen Urlaub hielt ich mich mit Erzählungen sehr zurück. Als wir wieder zu Hause waren hatte ich dieses Gefühl ständig und hab mich schon fast nicht mehr zur Arbeit getraut.
Desweiteren mussten wir unsere Hochzeit vorbereiten was mir sehr schwer fiel, da ich bei jedem Gespräch, sei es beim Ringe aussuchen, mit dem Pfarrer oder dem Fotograf, dieses Gefühl von unendlicher Traurigkeit hatte. Das hatte ich noch nie zuvor da dass eigentlich auch garnicht zu mir passt. Ich bin eigentlich ein sehr lustiger humorvoller lebenslustiger Mensch.
Dieses traurige Gefühl hat sich zwar mittlerweile gebessert ich kann sogar wieder mit Freunden weggehen ohne Probleme zu bekommen, doch in manchen Situationen wo ich leicht nervös bin bzw. mich aufrege kommt es auf einen Schlag wieder.
Bei mir wurde RDS und eine soziale Phobie prognostiziert. Nun bin ich seit Anfang November wieder in Psychotherapeutischer Behandlung und hoffe es in den Griff zu bekommen.

Denn so kanns ja nicht weitergehen. Ich möchte einfach ohne dieses schei. Gefühl weiterleben dann soll lieber mein Bauch wieder gurgeln das war noch erträglicher als kein Wort sagen zu können ohne das einem die Tränen in die Augen schiessen.

Danke an all diejenigen die diesen ellenlangen Beitrag gelesen haben.

P.S.: Verheimlicht die Krankheit nicht vor euren Freunden und Mitmenschen, ich habe es nie verheimlicht und bin ganz offen damit umgegangen und keiner hat sich darüber lustig gemacht im Gegenteil so weiß dein Kopf das die Leute Bescheid wissen und dann kommen die Beschwerden erst garnicht.

Gruß Patrick

13.11.2006 15:51 • 13.11.2006 #1



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