P
Perdita
Ich sitze im Unterricht. Es wird mit Inbrunst das Neueste vom Wochenende kundgetan, der neueste Tratsch, oder es wird eifrig über eine gestellte Hausaufgabe gesprochen. Meine Mitstudenten strotzen nur so vor Energie. Um mich herum das blühende Leben.
Und ich bin gerade einmal froh, es bis hierher geschafft zu haben. Ich fühle mich mindestens als sei ich 80 Jahre alt und mich hier äußerst fehl am Platz. Aufstehen, duschen, frühstücken und der lange Weg bis zur Uni haben mich angestrengt und ich bin bereits fix und fertig. Zuhause hatte ich schon dreimal Durchfall und auf der einstündigen Fahrt kann ich es nur mit Mühe und Not noch bis zur Uni aushalten. Hier stürme ich auch zuerst einmal aufs Klo.
Dem Unterricht kann ich nur halbherzig folgen. Ich bin ziemlich unkonzentriert. Entweder weil es mich schon wieder zur Toilette treibt, oder weil meine Energiereserven schon recht ausgereizt sind.
Den Tag an der Uni habe ich mehr schlecht als recht überstanden.
Jetzt kommt die Rückfahrt, die der Hinfahrt in nichts nachstehen wird.
Denn zu diesem Zeitpunkt hat sich mein Bauch schon ansehnlich aufgebläht und das lange Sitzen im Auto ist keine angenehme Sache. Dazu kommt der Hunger. Wenn ich nicht gleich etwas zu Essen bekomme drehe ich durch. Ich will nur noch nach Hause, essen und dann aufs Sofa entspannen.
Ausgehen kommt natürlich erst recht nicht in Frage.
Abends ist der aufgeblähte Bauch am schlimmsten und ich bin total ko.
Zu einer Party muss man mich schon regelrecht hinprügeln, obwohl ich früher sehr gern feiern gegangen bin. Jetzt finde ich es anstrengend.
Wenn ich mich für einen Anlass zurecht machen möchte ist das mehr als frustrierend.
Meine schönsten Klamotten von früher verstauben im Schrank. Mit meiner „Wampe“ pass ich da nicht mehr rein. Weiblich kleiden ist nicht mehr. Weite T-Shirts sind angesagt.
Andere jammern über 2 Gramm zuviel oder einen Pickel im Gesicht.
Was soll unsereins da sagen?
Zu dumm auch, dass ich meine Beschwerden ( außer den engsten Bekannten) niemandem erzählen kann.
Ein solcher Dialog würde wohl mein gegenüber und mich selbst äußerst peinlich berühren.
„Ich bin krank“
„Was hast denn Du?“
„Ach weißt Du, ich habe einen aufgeblähten Bauch, der aussieht als sei ich im siebten Monat schwanger und ständig Durchfall.“
Nein danke. Es ist halt kein gebrochener Arm mit dem man womöglich noch angeben kann.
RDS ist eine nicht gesellschaftsfähige Krankheit. Man spricht nicht darüber.
Zumal man dann wohl nicht mehr vor Blicken auf seinen unter dem T-shirt hervorgewölbten Bauch geschützt ist.
So war das mit der Uni vor ca. einem Jahr bei mir täglich. Man kann sich denken, das ich dieser Situation nicht lange stand gehalten habe. Der Alltag war für mich eine Qual. Ich entschied mich das Studium abzubrechen, und mich erst einmal um mich selbst zu kümmern.
Auch das ist nun fast ein Jahr her, aber mir geht es immer noch nicht besser.
Ich war schon bei vielen Ärzten, nichts hat genützt.
Mein Körper will nicht wie ich will.
Es ist so frustrierend, wenn alles was man anfängt, sei es eine Diät oder ein neues Medikament oder sonst etwas, nichts nützt.
So, das musste ich mir mal von der Seele schreiben.
Quasi als eine Art der Eigentherapie.
Für alle, denen es ähnlich ergeht und sich ein Stück weit in meiner Geschichte wiederfinden können.
Und ich bin gerade einmal froh, es bis hierher geschafft zu haben. Ich fühle mich mindestens als sei ich 80 Jahre alt und mich hier äußerst fehl am Platz. Aufstehen, duschen, frühstücken und der lange Weg bis zur Uni haben mich angestrengt und ich bin bereits fix und fertig. Zuhause hatte ich schon dreimal Durchfall und auf der einstündigen Fahrt kann ich es nur mit Mühe und Not noch bis zur Uni aushalten. Hier stürme ich auch zuerst einmal aufs Klo.
Dem Unterricht kann ich nur halbherzig folgen. Ich bin ziemlich unkonzentriert. Entweder weil es mich schon wieder zur Toilette treibt, oder weil meine Energiereserven schon recht ausgereizt sind.
Den Tag an der Uni habe ich mehr schlecht als recht überstanden.
Jetzt kommt die Rückfahrt, die der Hinfahrt in nichts nachstehen wird.
Denn zu diesem Zeitpunkt hat sich mein Bauch schon ansehnlich aufgebläht und das lange Sitzen im Auto ist keine angenehme Sache. Dazu kommt der Hunger. Wenn ich nicht gleich etwas zu Essen bekomme drehe ich durch. Ich will nur noch nach Hause, essen und dann aufs Sofa entspannen.
Ausgehen kommt natürlich erst recht nicht in Frage.
Abends ist der aufgeblähte Bauch am schlimmsten und ich bin total ko.
Zu einer Party muss man mich schon regelrecht hinprügeln, obwohl ich früher sehr gern feiern gegangen bin. Jetzt finde ich es anstrengend.
Wenn ich mich für einen Anlass zurecht machen möchte ist das mehr als frustrierend.
Meine schönsten Klamotten von früher verstauben im Schrank. Mit meiner „Wampe“ pass ich da nicht mehr rein. Weiblich kleiden ist nicht mehr. Weite T-Shirts sind angesagt.
Andere jammern über 2 Gramm zuviel oder einen Pickel im Gesicht.
Was soll unsereins da sagen?
Zu dumm auch, dass ich meine Beschwerden ( außer den engsten Bekannten) niemandem erzählen kann.
Ein solcher Dialog würde wohl mein gegenüber und mich selbst äußerst peinlich berühren.
„Ich bin krank“
„Was hast denn Du?“
„Ach weißt Du, ich habe einen aufgeblähten Bauch, der aussieht als sei ich im siebten Monat schwanger und ständig Durchfall.“
Nein danke. Es ist halt kein gebrochener Arm mit dem man womöglich noch angeben kann.
RDS ist eine nicht gesellschaftsfähige Krankheit. Man spricht nicht darüber.
Zumal man dann wohl nicht mehr vor Blicken auf seinen unter dem T-shirt hervorgewölbten Bauch geschützt ist.
So war das mit der Uni vor ca. einem Jahr bei mir täglich. Man kann sich denken, das ich dieser Situation nicht lange stand gehalten habe. Der Alltag war für mich eine Qual. Ich entschied mich das Studium abzubrechen, und mich erst einmal um mich selbst zu kümmern.
Auch das ist nun fast ein Jahr her, aber mir geht es immer noch nicht besser.
Ich war schon bei vielen Ärzten, nichts hat genützt.
Mein Körper will nicht wie ich will.
Es ist so frustrierend, wenn alles was man anfängt, sei es eine Diät oder ein neues Medikament oder sonst etwas, nichts nützt.
So, das musste ich mir mal von der Seele schreiben.
Quasi als eine Art der Eigentherapie.
Für alle, denen es ähnlich ergeht und sich ein Stück weit in meiner Geschichte wiederfinden können.
13.12.2004 19:15 • • 19.12.2004 #1
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