Hallo zusammen,
lange ist es her, dass ich hier geschrieben habe. Aktuell stecke ich nach längerer Zeit wieder in einer akuten Krise fest und dachte der Austausch könnte vielleicht helfen und Mut machen.
Kurz nur zu meiner Vorgeschichte bevor ich loslege: Ich leide seit meiner Jugend unter generalisierter Angststörung, Panikattacken, Emetophobie und Sozialphobie.
Ich konnte viele Jahre überhaupt nicht das Haus verlassen. Habe jetzt über 2 Jahre VT hinter mir, bzw. bin ich gerade noch in der Rückfallprophylaxe, und habe in der Zeit gelernt meinen Radius um die Wohnung deutlich zu erweitern. Ich mache jeden Abend einen großen Spaziergang, habe wieder angefangen Geschäfte zu besuchen und habe regelmäßige Termine bei meinem Hausarzt wahrgenommen. Das sind enorme Fortschritte für mich, jedoch gibt es nach wie vor noch Unmengen an Baustellen.
Ich nehme seit 15 Jahren Venlafaxin in verschiedenen Dosen. Seit meiner akuten Krise Anfang 2022 nehme ich Pregabalin, was ich seit einem knappem Jahr ganz langsam versuche auszuschleichen. Die letzte Reduzierung liegt allerdings schon Monate zurück und solange es mir nicht gut geht, bleibe ich vorerst auf der Dosis.
Ein Klinikaufenthalt kommt nicht in Frage, wegen panischer Angst vor Krankenhäusern und fremden Ärzten. Ich lasse mich momentan nur von meinem Vertrauensarzt behandeln. Das macht eine weiterführende Diagnostik bei vielen Dingen natürlich schwer. Vor ca. 15 Jahren wurde bei einer Darmspiegelung ein Morbus Crohn festgestellt, der aber bis heute eher mild verläuft. Dennoch wäre nach so langer Zeit eine erneute Spiegelung längst überfällig, vor allem da ich im Magen-Darm Bereich eigentlich nie ganz beschwerdefrei bin. Daran ist aber gerade überhaupt nicht zu denken.
Nun zur aktuellen Situation. Angefangen hat es Anfang letzten Monats mit den typischen Gastritis Symptomen Sodbrennen, Magenschmerzen und Übelkeit. Die Wochen zuvor waren privat sehr anstrengend und nervenaufreibend, sodass ich von einer Stressgastritis ausgehe.
Mit den Symptomen kam aber auch gleich die Angst mit voller Breitseite. Da ich unter Emetophobie leide, sind Symptome wie Übelkeit und Bauchschmerzen schon immer Trigger für mich gewesen. Sowas wie Magen-Darm Infekte oder Gastritis sind also der absolute Horror und dementsprechend heftig hat sich dann auch die Angstspirale in Gang gesetzt. Seitdem komme ich nicht mehr aus diesem Kreislauf heraus.
Sobald ich aufwache muss ich zwangsläufig aufstehen und mich irgendwie beschäftigen, da ich Ruhe einfach nicht ertragen kann. Mein Körper ist 24h wie im Alarmmodus. Es fühlt sich an als wäre ich die Protagonistin in einem Horrorfilm und jeden Moment passiert etwas schreckliches. Das schlimmste sind die Gedanken, die sich einfach ständig um Magen-Darm Symptome drehen und das ich womöglich bald im Krankenhaus deswegen lande.
Ich hatte immer mal wieder ein paar Tage, die etwas entspannter waren und ich wieder neue Hoffnung geschöpft habe. Bis mich dann irgendeine stärkere Symptomatik wieder völlig umgehauen hat. Meist kommt es dann als Reaktion auf das Symptom zu einer sehr heftigen Panikattacke und daraufhin folgt wieder tagelang Dauerangst.
Ich hab mit den Gastritis Symptomen Anfang des letzten Monats eigenständig angefangen Pantoprazol zu nehmen und die starken Magenschmerzen und die Übelkeit wurde nach ein paar Tagen merklich besser. Vor 4 Tagen habe ich sie nach nun 3 Wochen abgesetzt und hab jetzt ordentlich mit dem Rebound-Effekt zutun, also Sodbrennen / Magenbrennen. Gestern Abend hatte ich dann Krämpfe und Durchfall, was mich wieder komplett ausgeknockt hat angsttechnisch. Ich weiß schon wieder nicht wohin mit mir.
Es ist so unfassbar belastend, dass alle Magen-Darm Symptome mittlerweile so starke Trigger für mich sind, das es mich jedes Mal so aus den Schuhen haut. Da ich auch ein Mensch bin, dem Stress und Angst schon immer auf die Verdauung geschlagen sind, ist das nunmal auch etwas, womit ich mich vermutlich mein gesamtes Leben auseinandersetzen muss. Auch mein MC wird zwangsläufig immer wieder Beschwerden bereiten. Gerade weiß ich echt nicht wie das funktionieren soll.
Am meisten belastet mich allerdings, dass ich seit meiner letzten Krise Anfang 2022 relativ gut klargekommen bin, viele Fortschritte gemacht habe und auch mal wieder positiv in die Zukunft schauen konnte. Das fühlt sich nun vollkommen wertlos an. Ich habe kaum mehr einen Bezug zu diesen positiven Gedanken, ich kann es mir schlichtweg nicht mehr vorstellen.
Vielleicht gibt es hier den einen oder anderen Menschen, der sich wiedererkennt, oder ähnliche Erfahrungen macht? Manchmal hilft es ja bereits zu sehen, dass man nicht alleine ist.
Danke an alle, die meine Wall Of Text gelesen haben und Grüße in die Runde.
lange ist es her, dass ich hier geschrieben habe. Aktuell stecke ich nach längerer Zeit wieder in einer akuten Krise fest und dachte der Austausch könnte vielleicht helfen und Mut machen.
Kurz nur zu meiner Vorgeschichte bevor ich loslege: Ich leide seit meiner Jugend unter generalisierter Angststörung, Panikattacken, Emetophobie und Sozialphobie.
Ich konnte viele Jahre überhaupt nicht das Haus verlassen. Habe jetzt über 2 Jahre VT hinter mir, bzw. bin ich gerade noch in der Rückfallprophylaxe, und habe in der Zeit gelernt meinen Radius um die Wohnung deutlich zu erweitern. Ich mache jeden Abend einen großen Spaziergang, habe wieder angefangen Geschäfte zu besuchen und habe regelmäßige Termine bei meinem Hausarzt wahrgenommen. Das sind enorme Fortschritte für mich, jedoch gibt es nach wie vor noch Unmengen an Baustellen.
Ich nehme seit 15 Jahren Venlafaxin in verschiedenen Dosen. Seit meiner akuten Krise Anfang 2022 nehme ich Pregabalin, was ich seit einem knappem Jahr ganz langsam versuche auszuschleichen. Die letzte Reduzierung liegt allerdings schon Monate zurück und solange es mir nicht gut geht, bleibe ich vorerst auf der Dosis.
Ein Klinikaufenthalt kommt nicht in Frage, wegen panischer Angst vor Krankenhäusern und fremden Ärzten. Ich lasse mich momentan nur von meinem Vertrauensarzt behandeln. Das macht eine weiterführende Diagnostik bei vielen Dingen natürlich schwer. Vor ca. 15 Jahren wurde bei einer Darmspiegelung ein Morbus Crohn festgestellt, der aber bis heute eher mild verläuft. Dennoch wäre nach so langer Zeit eine erneute Spiegelung längst überfällig, vor allem da ich im Magen-Darm Bereich eigentlich nie ganz beschwerdefrei bin. Daran ist aber gerade überhaupt nicht zu denken.
Nun zur aktuellen Situation. Angefangen hat es Anfang letzten Monats mit den typischen Gastritis Symptomen Sodbrennen, Magenschmerzen und Übelkeit. Die Wochen zuvor waren privat sehr anstrengend und nervenaufreibend, sodass ich von einer Stressgastritis ausgehe.
Mit den Symptomen kam aber auch gleich die Angst mit voller Breitseite. Da ich unter Emetophobie leide, sind Symptome wie Übelkeit und Bauchschmerzen schon immer Trigger für mich gewesen. Sowas wie Magen-Darm Infekte oder Gastritis sind also der absolute Horror und dementsprechend heftig hat sich dann auch die Angstspirale in Gang gesetzt. Seitdem komme ich nicht mehr aus diesem Kreislauf heraus.
Sobald ich aufwache muss ich zwangsläufig aufstehen und mich irgendwie beschäftigen, da ich Ruhe einfach nicht ertragen kann. Mein Körper ist 24h wie im Alarmmodus. Es fühlt sich an als wäre ich die Protagonistin in einem Horrorfilm und jeden Moment passiert etwas schreckliches. Das schlimmste sind die Gedanken, die sich einfach ständig um Magen-Darm Symptome drehen und das ich womöglich bald im Krankenhaus deswegen lande.
Ich hatte immer mal wieder ein paar Tage, die etwas entspannter waren und ich wieder neue Hoffnung geschöpft habe. Bis mich dann irgendeine stärkere Symptomatik wieder völlig umgehauen hat. Meist kommt es dann als Reaktion auf das Symptom zu einer sehr heftigen Panikattacke und daraufhin folgt wieder tagelang Dauerangst.
Ich hab mit den Gastritis Symptomen Anfang des letzten Monats eigenständig angefangen Pantoprazol zu nehmen und die starken Magenschmerzen und die Übelkeit wurde nach ein paar Tagen merklich besser. Vor 4 Tagen habe ich sie nach nun 3 Wochen abgesetzt und hab jetzt ordentlich mit dem Rebound-Effekt zutun, also Sodbrennen / Magenbrennen. Gestern Abend hatte ich dann Krämpfe und Durchfall, was mich wieder komplett ausgeknockt hat angsttechnisch. Ich weiß schon wieder nicht wohin mit mir.
Es ist so unfassbar belastend, dass alle Magen-Darm Symptome mittlerweile so starke Trigger für mich sind, das es mich jedes Mal so aus den Schuhen haut. Da ich auch ein Mensch bin, dem Stress und Angst schon immer auf die Verdauung geschlagen sind, ist das nunmal auch etwas, womit ich mich vermutlich mein gesamtes Leben auseinandersetzen muss. Auch mein MC wird zwangsläufig immer wieder Beschwerden bereiten. Gerade weiß ich echt nicht wie das funktionieren soll.
Am meisten belastet mich allerdings, dass ich seit meiner letzten Krise Anfang 2022 relativ gut klargekommen bin, viele Fortschritte gemacht habe und auch mal wieder positiv in die Zukunft schauen konnte. Das fühlt sich nun vollkommen wertlos an. Ich habe kaum mehr einen Bezug zu diesen positiven Gedanken, ich kann es mir schlichtweg nicht mehr vorstellen.
Vielleicht gibt es hier den einen oder anderen Menschen, der sich wiedererkennt, oder ähnliche Erfahrungen macht? Manchmal hilft es ja bereits zu sehen, dass man nicht alleine ist.
Danke an alle, die meine Wall Of Text gelesen haben und Grüße in die Runde.
Gestern 15:43 • • 12.04.2025 x 1 #1
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