Bastiane
Hallo Leidensgenossen!
Ich bin weiblich, jetzt 27 und plage mich seit 1 1/2 Jahren akut mit dieser 'Reizdarmgeschichte' herum. Ich kann mir selbst echt nicht mehr helfen, da ich bereits alles tue, was in meiner Macht steht: Ich lebe sehr gesund, habe Idealgewicht, trinke viel Wasser und Tee, esse sehr ausgewogen und überlegt, treibe regelmäßig Sport, habe an sich ein vollkommen sorgenloses und glückliches Leben... wenn da nicht diese Befindlichkeitsprobleme wären...
*** SYMPTOME ***
- Besonders abends bekomme ich ca. 1h nach dem Essen regelmäßig einen mega dicken und festen Blähbauch (sieht original wie 5. Schwangerschaftsmonat aus). Damit verbunden sind schlimmst riechende, kaum zurückzuhaltende Blähungen (Flatulenz).
- Dieser Blähbauch entwickelt sich auch, wenn ich längere Zeit sitze, wiederum schlimmer abends als tags. Dann kommt oft noch ein sehr stechender Schmerz im rechten Unterbauch oberhalb des Blinddarms hinzu.
- Zudem habe ich zwar regelmäßigen, aber in der Konsistenz wechselnden Stuhlgang (mal dunkle Ziegenknüddelchen, mal ganz dunkel und weich, mal hell), dementsprechend dann jeweils verbunden mit Durchfallgefühl oder Verstopfung.
- Ich bin extrem leistungsunfähig, da ich ständig müde bin, das Gefühl habe, nie richtig ausgeschlafen zu haben, habe Konzentrationsprobleme sowie Stimmungsschwankungen und eine Infektanfälligkeit. Eben das Gefühl total träge, matt, kraftlos, angreifbar und nutzlos zu sein. Selbst extreme Chill-out-Phasen, wie verlängerte Wochenenden, tragen nicht zu einer Besserung bei.
Das habe ich nun akut schon seit ca. 1,5 Jahren. Doch wenn ich recht überlege, plagt mich das schon solange ich denken kann. Mein Bauch wölbte sich nach dem Essen schon immer ziemlich gebläht nach außen (allerdings nicht in dem Maße und ohne Blähungen). Daher sah ich auch ich immer viel dicker aus, als ich eigentlich war. So kann ich mich erinnern, als Teenager mittags nichts gegessen zu haben, wenn ich nachmittags ins Schwimmbad wollte und abends nichts, wenn ich in die Disko wollte. Alles nur um den aufgeblasenen Bauch zu vermeiden!
*** WAS ICH DAGEGEN TUE ***
- Momentan stecke ich noch mitten in dem Ärztemarathon, Ihr kennt das sicher: Man schildert seine Probleme, die Ärzte machen ihre Standard-Tests und die Diagnose ist immer: "Was wollen Sie hier, Sie sind kerngesund". So fängt man an, obwohl die Symptome weiterhin deutlich da sind, an sich selbst zu zweifeln und fühlt sich alsbald als Simulant und Hypochonder.
- Vor ca. einem halben Jahr hatte ich mir im Urlaub eine Bakterieninfektion (Campylobakter Jejeuni) eingefangen und mußte mit einer schweren Colitis im Krankenhaus mit Antibiotika behandelt werden. Dabei wurden auch eine Unmenge von Untersuchungen gemacht, die nur zeigten, daß alles - bis auf das Bakterium - vollkommen normal ist (Koloskopie, Ultraschall, Darmgas-Röntgen...). Nach dem Entlassen aus dem Krankenhaus waren die oben beschriebenen Beschwerden für einige Wochen auch weg, doch sie kamen wieder und mittlerweile ist es so schlimm wie lange nicht
Nun endlich habe ich einen Arzt gefunden (Internist & Hausarzt), der den Blähbauch nicht als überempfindliche Bagatelle abtut, sondern mit Nachdruck eine Ursache sucht. Bisherige Untersuchungen haben ergeben:
Das große Blutbild ist optimal, auch der dabei gemessene Schilddrüsenwert
Es liegt auf keinen Fall ein Pilz- (Candida) oder ein Bakterienbefall vor.
Nun stehen noch an (mehr also in ein paar Tagen...):
Nahrungsmitteltunverträglichkeitstests (also Lactose- , Fructose- und Sorbit-Intoleranz). Das wird aber wahrscheinlich nichts bringen, da ich selbst schon versucht habe, auf bestimmte Lebensmittelgruppen zu achten und eigentlich alles gleich gut/schlecht vertrage.
Antepan-Test (genauerer Schilddrüsentest)
Koloskopie und Gastroskopie.
Aber ich vermute schon, da wird wieder nix bei rauskommen...
Ich leide extrem darunter, daß ich permanent nicht unbeschwert leben kann (und auch nicht unbeschwert arbeiten. Zumal ich Akademikerin bin und das ganze mich derart umhaut und belastet, daß ich in Sachen Forschung kaum etwas auf die Reihe bekomme...). Doch ich habe den Kampf nun aufgenommen und will wenigstens handfeste körperliche Ursachen ausschließen können!
Habt Ihr ähnliche Leiden, was habt Ihr unternommen und wie wurde Euch geholfen? Bitte tauscht Euch mit mir aus.
Danke,
Bastiane
________________________________________________________________________________________________________________________
29.01.2004 13:44 • • 28.12.2004 #1