Entstehung und Zusammensetzung
In der Eiszeit bedeckten riesige Gletscher die nördliche Erdhalbkugel und zerrieben bei ihrer Wanderung Felsen und Steine zu feinem Staub. Als die Eismassen vor rund 10.000 Jahren schmolzen, trugen Wind und Wasser den Staub in seine heutigen Lagerstätten: An die Ausläufer der Mittelgebirge.
Löß heißt diese feste Staubschicht. Löss oder Heilerde ist meist ockerfarben, kann aber auch blau oder grünlich sein, je nachdem wie hoch der Anteil von Eisen- oder Magnesiumoxiden ist.
Der Löß ist bereits ein sehr feines Pulver, das durch den Verarbeitungsprozeß noch feiner vermahlen und gesiebt wird. So entstehen Teilchen, die einen Durchmesser von einem tausendstel Millimeter aufweisen. Die spezifische Oberfläche (Oberfläche bezogen auf eine Gewichtseinheit) wird somit vergrößert. Je größer die Oberfläche, desto ausgeprägter ist die Fähigkeit der Heilerde, Substanzen zu binden.
Sauerstoff 44,0 %
Silizium 31,3 %
Kalzium 6,0 %
Aluminium 4,1 %
Eisen 2,0 %
Kalium 1,4 %
Magnesium 0,9 %
Natrium 0,7 %
Titan 0,4 %
Wasserstoff 0,1 %
Quelle
Wirkung und Anwendungsgebiete
Im 19. Jhd wurde die Heilerde durch den aufkommenden Boom der Naturmediziner neu entdeckt. Für eine klassische Ganzkörper-Lehmpackung im Rahmen wird reiner Löss mit Wasser zu einem Brei vermengt. Der Lehm auf der Haut fördert die Durchblutung und bringt den gesamten Stoffwechsel in Schwung.
Wie oben erwähnt führt die feine Zermahlung zu einer zusätzlichen Vergrößerung der inneren Oberfläche der Heilerdeteilchen. Dies ist wichtig für die therapeutische Wirkung der Heilerde: Je größer die Oberfläche, desto intensiver tritt die Heilerde in Wechselwirkung mit anderen Stoffen.
Bei der äußerlichen Behandlung von Hautbeschwerden entfaltet sich die Wirkung im Wesentlichen während des Trockenvorgangs: Der Heilerdebrei trocknet von außen nach innen ab. Dabei entwickelt sich eine erhebliche Saugwirkung. Es entsteht ein von innen nach außen gerichteter Flüssigkeitsstrom. Am Trocknungsvorgang kann man auch erkennen, wie gut ein Gewebe durchblutet ist. Dort wo es gut durchblutet ist trocknet es gleichmäßig und 'schnell'. Nicht gut durchblutete Gewebspartien trockenen seeehr langsam, da der Flüssigkeitsstrom gestört ist.
Bei der innerlichen Anwendung können (Schad-)Stoffe und Stoffwechselprodukte an die Heilerde gebunden und aus dem Körper ausgeschieden werden. Die säureneutralisierende Wirkung lindert säurebedingte Magenbeschwerden. Die Behandlung von Durchfallerkrankungen wird günstig beeinflusst. Man kann Heilerde in Wasser auflösen und trinken oder sie als Kapseln nehmen. Vor allem für Leute mit Magen-Darm-Trakt-Problemen [RDS, RMS, LI...] ist es ein schonendes Ergänzungsmittel, um den Säure-Base-Haushalt wieder in Einklang zu bringen.
Die Kapseln kann man im Reformhaus oder in der Dro. bekommen. Damit schmeckt es nicht zu eklig
Man kann Heilerdepackungen auch auf Wunden oder Gelenke auftragen, da Heilerde auf schmerzende und entzündete Körperbereiche durchblutungsfördernd, krampflösend und schmerzlindernd wirkt. Wundsekrete, Stoffwechselprodukte, Zellpartikel, Bakteriengifte können von der Wunde oder dem Geschwür weggeführt („ausgeleitet“) und an die Heilerde gebunden werden. Auch wasserunlösliche Stoffe, wie Talg aus den Poren, können entfernt werden, was bei Pickeln, Pusteln und Mitessern vorteilhaft ist. Außerdem wird die Durchblutung der Haut gefördert und damit die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen verbessert.
[Es ersetzt aber nicht den ARZT!]
Heilerdemaske:
3 EL Heilerde
mit warmen Wasser oder Kamillentee aufgießen
bis ein streichfähiger Brei entsteht
Die Maske ca. 15min trocknen lassen und dann abspülen.
Am besten unter der Dusche, denn es gibt Matsch
[!!] Während die Maske auf dem Gesicht ist, keinen Muskel anspannen oder Lachen...dann bröckelt es ab
Heilerdepackung:
Je nachdem welche Körperstelle eingewickelt werden soll, sollte man sich einen Pott voll Heilerde zusammenrühren. Die zu behandelnde Stelle gut mit dem Brei einpacken, Frischhaltefolien drum rum und ein Küchenhandtuch, oder normales Handtuch drum. Die Wärme fördert den Flüssigkeitsstrom.
Je kleiner der Körperbereich, desto dicker darf die Schicht sein.
P.S.: Um auf längere Sicht Deinen Säure-Base-Haushalt, v.a. im Magen zu normalisieren, kann man mit Heilerde nichts verkehrt machen, aber sie wirkt halt nich knallend bombastisch, is nun mal ein pflanzlisches Mittel. Morgens nach dem Aufstehen und Abends vor dem Zu Bett gehen, sollte es förderlich für die Säureproduktion im Magen sein