Hallo Pit, hallo Robin
Ich bin durch Zufall auf diese Diskussion gestoßen und habe hier wirklich einige interessante Anregungen gefunden. Ich habe seit drei Jahren ein ähnliches Problem und habe mich auch ein Jahr fast komplett zurückgezogen. Bin, wenn überhaupt nur noch vormittags aus dem Haus gegangen, weil ich da weniger Beschwerden hatte. Ich war vorher ein ziemlich aktiver Mensch und habe es genossen abends mit Freunden zusammen zu sitzen. Das war dann alles vorbei. Wenn ich mich doch mal zu einem Treffen überreden habe lassen, dann war es meistens furchtbar. Da meine Winde meist lautstark entfleuchen, hab ich sie halt zurückgehalten bis ich fast am Platzen war. Irgendwann bin ich dann aufs Klo um mich etwas zu erleichtern. Ich hatte aber nicht lange Ruhe. Kaum saß ich wieder an meinem Platz gings wieder los. Tja, ich konnte den Abend nie richtig genießen und war froh, wenn ich wieder zuhause in meiner privaten Abgeschiedenheit war. Ich war dann auch arbeitslos und mußte mich regelrecht zwingen, eine neue Stelle anzutreten.
In der neuen Firma habe ich es meist geschafft, so lala durch den Arbeitstag zu kommen. Mir hat dabei geholfen, dass ich relativ viel Freiraum hatte und auch mal für einige Zeit auf die Toilette verschwinden konnte, ohne dass mich gleich jemand vermisst hat. Problematisch wurde es nur, wenn Besprechungen angesetzt waren.
Dauerten die länger, war es echt eine Qual. Am Schlimmsten war ein Meeting, dass den ganzen Tag gedauert hat. Wir hatten nicht mal eine richtige Mittagspause und haben hastig eine halberkaltete fettige Pizza reingeschlungen. Das war tödlich. Ich habe den ganzen Nachmittag nur so vor mich hin gegoren und Pausen waren zu kurz und zu selten, um mir Erleichterung verschaffen zu können. Zum Schluß habe ich echt gebetet, die Veranstaltung möge doch endlich zu Ende sein, damit ich nach Hause kann.
Warum erzähle ich euch das Alles.
Ich habe im Laufe der Zeit bemerkt, dass sich meine Beschwerden bessern. Es gab auch Tage, an denen ich weniger Beschwerden hatte. Der positive Höhepunkt bis vor einem halben Jahr war der Betriebsausflug unserer Firma.
Was hatte ich Bammel vor diesem Tag! Ich wollte schon zuhause bleiben und mich krank melden. Doch der Tag verlief super und selbst als wir abends in gemütlicher Runde auf einem Fest saßen hatte ich keine Probleme! Das war der tollste Abend seit langem, den ich auch so richtig genossen habe. Am nächsten Tag in der Firma war der Traum dann wieder vorbei und ich hatte einen normalen Beschwerdetag.
Ich habe versucht, das irgendwie an Faktoren zu koppeln. z.B. ob es mit bestimmten Speisen zusammenhängt oder mit den Essgewohnheiten oder mit unterschiedlichen Mittelchen. Ich habe in den letzten drei Jahren schon so einiges ausprobiert. Von Lefax (was mir überhaupt nicht geholfen hat) bis hin zu Luvos Heilerde. Aber ich konnte keinen deutlichen Zusammenhang mit einem bestimmten Faktor festmachen. Auch alle möglichen Tests, die ich den Ärzten teilweise mühsam aus der Nase ziehen musste (Lactose, Fruchtzucker, etc.) haben keinen deutlichen Hinweis erbracht.
Im letzten halben Jahr sind die guten Tage immer häufiger geworden. Inzwischen überstehe ich einen normalen Arbeitstag ohne große Probleme und meist erst am Abend, mit Beginn des Abendessens, fangen die Blähungen an. Da ich da ja zuhause bin, ist das meist kein Problem. Nur kann ich halt abends noch immer nicht so frei und unbeschwert ausgehen (z.B. zum Essen oder einfach auf ein Bierchen). Aber ich treffe mich jetzt wenigstens nachmittags wieder mit Freunden und das tut mir richtig gut!
Robin, ich will Dir damit Hoffnung machen.
Bei mir haben kleine Besserungen der psychischen Verfassung Schritt für Schritt zu der jetzigen Situation geführt. Zu Beginn war es die neue Stelle, die mir sehr viel Spass gemacht hat. Ich hatte Erfolg und meine Arbeit wurde geschätzt. Und mit meinen KollegenInnen kam ich super klar und habe mich akzeptiert gefühlt. Das war Balsam für mein angeschlagenes Selbstbewußtsein und meine Psyche konnte sich erholen.
Und so langsam nehme ich meine Beschwerden nicht mehr so tragisch. Mit jedem guten Tag gelingt mir das besser. Es wird wohl noch ein wenig dauern, bis ich wieder so unbeschwert wie früher sein kann. Aber was man jahrelang an Stress, psychischen Belastungen und falscher Ernährung seinem Körper so zugemutet hat, das läßt sich nicht mal eben so mit ein paar Behandlungen wieder einrenken. Das braucht seine Zeit und Ausdauer.
Was WillhelmTell da so geschrieben hat, klingt sehr interessant. Vielleicht werde ich so ein Röhrchen mal probieren. Es könnte mir helfen, mir mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen, bis meine Darmsanierung Wirkung zeigt.
@Pit: Was sagt denn Deine Freundin dazu. Hilft das von Dir genannte Mittelchen allen mit ähnlichen Beschwerden, oder sollte man sich vom Fachmann/frau ein speziell auf seinen eigenen Fall abgestimmtes Mittel empfehlen lassen.
03.12.2004 23:40 •
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