Gast
also ich werde mein problem gleich schildern.
Obwohl ich keine Darmspiegelung (möcht ich auch nicht machen lassen) hatte, bin ich mir zu 100% sicher, dass ich einen Reizdarm habe, da alle Symptome die hier im Forum beschrieben wurden, bei mir auch auftauchen.
Warum ich keine Darmspiegelung machen lasse?
Ich hab keine Ahnung warum, aber es ist bestimmt nicht deswegen, weil ich Angst vor den möglichen Schmerzen habe.
Es liegt wahrscheinlich eher daran, das ich richtig Schüchtern bin (höchstwahrscheinlich hab ich auch noch ne Sozialphobie, aber das gehört hier nicht rein) und mich auf gar keinen Fall vor jemandem *beep* zeigen würde und erst recht nicht an der bestimmten Stelle rumfuchteln lassen würde.
So jetzt zu meinem Problem und meiner Leidensgeschichte:
Soweit ich mich erinnern kann hat alles vor ungefähr 5 jahren angefangen.
Es war der letzte Abschlussprüfungstag auf der Realschule und ich war mitten drin in meiner Physikprüfung. Plötzlich spürte ich einen sehr starken Druck in der Bauchgegend und musste aufs WC. Also bin ich auch aufs Klo und hab mich erleichtert. Ich dachte es wäre vorbei, aber dann wurde es schlimmer ich saß grad mal 5 min wieder drin, schon kam wieder dieser Druck und ich musste nochmals aufs Klo. Danach musste ich dann noch ein paar mal mitten in der Prüfung aufs WC. Die Lehrer dachten wahrscheinlich, ich geh aufs Klo um zu spicken oder sowas ähnliches. Aber was schlimmer war, waren die anderen Schüler, die mich so komisch angeglotzt haben und ich denke ihr wisst schon, dass es nicht grad schön ist, wenn alle einen komisch anschauen.
Das Ergebnis des Tages war halt eine wortwörtlich verkackte Prüfung (bin nicht mal fertiggeworden) und ich fühlte mich sehr schlecht danach (psychisch), aber zum Glück musste ich ja nicht mehr zum Unterricht, da die Prüfungen zu Ende waren und somit ist mir der Anblick der anderen Schüler soweit wie möglich erspart geblieben.
Ich hab das ganze aber dann als Einzelfall abgetan und gedacht, dass ich was schlechtes gegessen hätte.
Nach bestandenen Prüfungen ging ich auf die Fachoberschule, doch dort hatte ich dann das gleiche Problem, aber dann fast jeden Tag.
Ich bin dann fast jeden Tag extra früher aufgestanden und bin aufs Klo, damit mir sowas nicht mehr passiert, seitdem ist es zur Routine geworden.
An Tagen, an denen ich Prüfungen/Schulaufgaben/Referate usw. hatte, war es schlimmer, da musste ich mich des öfteren erleichtern.
Zum Glück konnte ich aber das ganze meistens unterdrücken.
Als ich dann die FOS mit 2 Jahren der Unterdrückung überstanden hatte, war es eine große Erleichterung.
Die Schönsten Tage an der FOS waren die Abschlussprüfungen, denn da hatten sich mein bauch und mein magen nicht bemerkbar gemacht, da ich ein paar tage vor den prüfungen aufgehört hatte etwas zu essen, bis die Prüfungen zu Ende waren.
Folglich hatte ich Kurz nach der letzten Prüfung einen schwächeanfall, da ich ja nichts zu mir genommen hatte und als ich dann etwas gegessen hatte, gings mir dann wieder besser.
(Also nicht nachmachen, denn das ist keine Lösung!)
Nach der FOS begann ich ein Studium ( eins der schlimmsten erfahrungen die ich hatte). Meine soziale Phobie und meine Probleme mit dem Darm waren hauptsächlich daran beteiligt, dass ich das Studium aufgegeben habe.
Danach kam eine Zeit, in der ich mit nichts da stand und von Kurs zu Kurs geschickt wurde.
Ich hab mich so um die 2 Jahre bewerben müssen, bis ich endlich jemand eingestellt hat.
(in dem Zeitraum hatte ich nicht mehr so oft probleme mit meinem Magen/Darm)
Als ich dann mit meiner Ausbildung begann (Sept. 03) wurde es jedoch richtig schlimm. Ich musste wieder täglich auf die Toilette und mich erleichtern. Schlimm ist es vor allem, wenn ich auf die Berufsschule muss. Ich muss irgendwelche ausreden finden, wenn ich mal auf die Toilette muss. Z.B. geh ich an besonders schlimmen tagen (fast immer) kurz vor Unterrichtbeginn aufs WC, und komme deshalb auch später zum Unterricht.(Manchmal bis zu 20 min) und dann muss ich notlügen und sagen, dass mein Zug immer so spät kommt.
Wenn die dahinter kommen würden, dann wüsste ich nicht was ich tun sollte.
Die Zugfahrt zur Schule ist der Horror. Wenn ich den Druck in der Bauchgegend verspüre, dann bin ich sozusagen geistig tod, ich kann an nichts anderes mehr denken und kriege voll die Panik und mach mir die irrsten gedanken:Wenn das WC im Zug besetzt ist, was mach ich dann? Die ganzen Leute schauen nur noch auf mich und warten, das ich Platze Diese Gedanken sind nicht grad hilfreich.
Oft tu ich mir extra weh, um mich von meinen Bauch-/Darmproblemen und Gedanken abzulenken. Also z.B. zerquetsch ich meine Finger zwischen irgendetwas, in der hoffnung, dass ich dann die anderen schmerzen vergesse, aber das nützt auch irgendwie nicht.
(Auch dies nicht nachmachen!)
Da ich ja meine Ausbildungsstelle erst seit kurzem habe, krieg ich auch noch Angst und Panik, sie wieder zu verlieren, weil ich mich jetzt schon sehr oft gefehlt habe (Zahnarzttermine, Grippe und jetzt wieder diese Darmprobleme)
An den Weihnachtsfeiertagen war es wieder richtig schlimm, dann hatte es sich gebessert und jetzt ist es wieder schlimmer geworden.
Wie ihr leider schon am eigenen Leib erfahren habt oder erfahrt, ist durch einen Reizmagen/Reizdarm das Leben nicht als Leben zu bezeichnen.
Oder liegt der Sinn des Lebens darin mehrmals tagtäglich zu schei.... und diese Schmerzen und Probleme zu haben?
P.S. Ich bin fast 95 Prozent meiner Freizeit zu Hause und unternehme nichts und Freunde sind da natürlich Fehlanzeige. (Falls es euch interessiert)
Ich wollt nur mal ausschreiben, was mir auf der Seele liegt.
Danke euch allen.
Ciao
(wer rechtschreibfehler findet, der darf sie behalten )
08.03.2004 11:15 • • 23.10.2004 #1