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Der Termin beim Hausarzt hat nicht viel gebracht. Er tippt auf rein psychosomatische Beschwerden. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sei zwar möglich, aber die Tests werden von der Krankenkasse nicht bezahlt. Bevor ich die teuren Tests machen lasse, soll ich herumprobieren und mich beobachten, z.B. nur Obst essen und sehen, ob der Durchfall dadurch stärker wird. Oder ich soll einfach das Colofac (Mebeverinhydrochlorid) aufdosieren und sehen, ob es besser wird.
Ich glaube mittlerweile eh auch nicht mehr an eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Bei mir geht es ja schon morgens vor dem Frühstück los mit den Beschwerden, unabhängig davon, ob ich am Abend davor etwas gegessen habe und was.
Aber rein psychosomatisch? Kann's irgendwie auch nicht sein. Momentan geht es mir psychisch ganz gut, aber der Darm spielt verrückt. Umgekehrt werden die Bauchbeschwerden manchmal spontan besser, obwohl es mir psychisch schlecht geht.
Ich bin ziemlich ratlos und werde wohl mit den Beschwerden leben müssen.

Gib nicht so schnell auf.

Bei mir war das angeblich auch alles 'stressbedingt'..mhh.. bis ich dann die Tests habe machen lassen. Wie gesagt, es muss ja keine Nahrungsmittelunverträglichkeit bei dir sein. Aber wenn du dir gegenüber ehrlich sein kannst (also zugeben kannst, wann du Stress hast/dich in etwas reinsteigerst und wann nicht), dann ist es auch wichtig und richtig, auf seine Körpersignale zu hören. Wenn du den EIndruck hast, im Moment psychisch stabil und relativ ungestresst zu sein, dann kann es schon gut sein, dass die Ursache eben doch ne rein physische ist.

Ich finde es bedenklich, wenn ein Arzt auf irgendwas 'tippt', ohne all seine medizinischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen (Darmspiegelung z.B., das wär auch noch ne Möglichkeit). Psychosomatische Beschwerden sind für nen Hausarzt ja auch super einfach und schnell abgehakt. Er ist aber nicht Wahrsager, sondern Arzt, der mit Hilfe von Tests eben Diagnosen stellen und von seiner Seite aus zumindest Dinge ausschließen könnte.

Komisch, dass bei dir die Kasse die Tests nicht übernimmt. Bist du dir sicher? Hast du ggf. mal nachgefragt?
Wenn der Eindruck weiter besteht, dass du ggf. irgendwas nicht verträgst und das ggf. ne Unverträglichkeit sein könnte, dann würde ich auf jeden Fall auf ne Überweisung bestehen.


Wenn du testen möchtest.. bei Laktase natürlich Milch, is ja klar

Und bei ner Fruktoseintoleranz wären z.B. Äpfel, Honig oder getrocknetes Obst wie Pflaumen oder Aprikosen ganz übel. Damit könntest du mal testen. Bei den Intoleranzen ist es im Übrigen auch normal, dass sich Symptome ggf. erst am nächsten Tag oder so zeigen. (Sprich entweder du rennst sofort aufs Klo, oder ggf. eben erst am nächsten Tag, je nach dem, was du so zu dir nimmst und wie das dein Körper noch verarbeiten kann).

Andersherum könntest du natürlich auch einfach mal ne Auslassdiät versuchen, also auf Laktose oder Fruktose (oder Histamin usw.) eine Zeit lang komplett verzichten und ein Ernährungstagebuch führen.

Aber wie gesagt, wenn die Beschwerden weiter bestehen, kommst du eigentlich an ner ordentlichen 'Spurensuche' nicht vorbei. Ich an deiner Stelle würde versuchen, dran zu bleiben. Die Lebensqualität kann enorm sinken, wenn man den Durchfall in Kauf nimmt und versucht, damit zu leben. Das muss man sich ja eigentlich nicht antun.

Halte uns mal weiter auf dem Laufenden! Und Kopf hoch!



*edit* - noch ne Anmerkung zu den Kosten:
Du bist aus Österreich, wenn ich mich recht erinnere?
Also was hier in Dtld. von der Kasse übernommen wird, sind ATEMTESTS. Man trinkt beim Gastroenterologen eine Flüssigkeit (Laktose/Fruktose usw., was man eben testen will), und pustet dann im bestimmten Abständen in ein Gerät, das die Konzentration im Atem misst. Wenn man die Unverträglichkeit hat, braucht man die Atem-Ergebnisse aber eigentlich auch gar nicht mehr wirklich, weil man vor Ort schon zig mal aufs Klo rennt.

Was ist Dtld. auch nicht bezahlt wird (und schweineteuer ist), dass ist ein Bluttest (IgG4-Bluttest). Der ist aber vollkommen unbrauchbar wenn es um Unverträglichkeiten geht und mein Facharzt hat nur den Kopfgeschüttelt, als ich ihm erzählt habe, dass mein Hausarzt den mit mir gemacht hat (da waren 250 Euro futsch). Also, das nur nochmal zur Erklärung, falls dich dein Hausarzt irgendwann in diesen IgG4-Test hineinmanövrieren will

A


Buchtipp Ernährung bei Reizdarm?

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Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Beitrag!
Ja, der Hausarzt sprach vom Bluttest. Bei der Kasse nachgefragt habe ich nicht. Den Atemtest traute ich mich beim Arzt gar nicht mehr anzusprechen. Ich kam mir nämlich irgendwie doof vor, dass ich schon zum dritten Mal wegen Durchfall und Blähungen in seine Sprechstunde kam. Er meinte ja auch so: Aber Durchfall ist immerhin angenehmer als ständig verstopft zu sein, nicht?
Darmspiegelung wurde ja schon gemacht, letzten Sommer. Dabei kam nichts raus bzw. nur die Vermutung, dass es sich um einen Reizdarm handeln könnte. Auch eine Stuhluntersuchung auf eine bakterielle Ursache meiner Beschwerden ergab nichts.
Die Ausschlussdiät probiere ich mal aus. Obst wegzulassen, wird mir schwer fallen. Was frühstücke ich denn da (schnipple meist einen Apfel ins Müsli), was esse ich als Zwischenmahlzeit? Wird schwierig. Aber da muss ich wohl durch. Milchprodukte zu vermeiden ist einfach - Sojajoghurt ins Müsli und Sojamilch in den Kaffee, fertig. Käse esse ich sowieso kaum, weil ich ihn nicht mag. Histamin wird auch recht einfach - außer Erdbeeren (auch nur im Sommer) und Fertiggerichte (in letzter Zeit weniger) nehme ich nichts aus der Liste der Lebensmittel, die histaminbedingte Symptome auslösen können, zu mir.
Okay, ich werde Bericht erstatten, wenn ich schlauer geworden bin

Zitat:
Er meinte ja auch so: Aber Durchfall ist immerhin angenehmer als ständig verstopft zu sein, nicht?

Ähm.. willst du nicht ggf. den Arzt wechseln?
Jetzt mal im ernst.. hat der das echt so gesagt? Abgesehen davon, dass es sein Job ist, sich darum zu kümmern, dass es seinen Patienten möglichst gut geht.. mich wundert es immer wieder, wie sch**egal den Ärzten anscheinend neue Forschungsergebnisse bzw. generell neue Erkenntnisse sind. Es ist ja nicht schlimm, wenn ein Arzt nicht alles weiß, aber mich würde das total fuchsig machen, wenn ein Patient zu mir käme und ich nicht weiß, wie ich ihm helfen kann.

Und diese Satz ist ja wohl sowas von arrogant! Ich an deiner Stelle würde mir das nicht gefallen lassen! Gehe doch zur Not mal in eine Gastroenterologische Praxis, schildere dein Problem, vielleicht können die dir helfen, wie du an eine Überweisung kommst. Oder du wechselst eben wirklich den Arzt. Wenn man so nen KOmmentar um die Ohren geschmissen bekommt, fühlt man sich ja auch nicht wirklich verstanden und ernst genommen..

Zitat:
Ja, der Hausarzt sprach vom Bluttest.

Der wird dir nur leider nichts bringen, außer dass du ne Menge Euronen los bist..


Zitat:
Was frühstücke ich denn da

Du könntest dich wie gesagt mal auf libase.de umschauen, da gibt es auch viele Tipps zur Ernährung während der Karenzzeit.
Soja ist nicht so ne gute Idee, da Menschen mit Fruktoseintoleranz oft auch kein Soja vertragen. Kaffee ist schlecht für den Darm.

Aber wie gesagt, ich weiß nicht, ob es ratsam ist, dass du dich jetzt durch ne Auslassdiät quälst, wenn du nicht weißt, was dir fehlt.
Ich würde alles daran setzen, einen Termin beim Facharzt zu bekommen.

Zitat von juwi:
Bei der Kasse nachgefragt habe ich nicht. Den Atemtest traute ich mich beim Arzt gar nicht mehr anzusprechen.

doch gerade die drei Atemtests wären als Erstes SEHR WICHTIG, um zu wissen, welcher Stoff Dir nun Probleme macht von Lactose, Fructose oder Sorbit
ODER ob überhaupt einer von den dreien Dir Probleme macht
aber das weißt Du ja inzwischen selbst
Ich würde an Deiner Stelle bei Praxen, die in Frage kommen, anrufen und mich nach den Tests erkundigen ... bei uns werden diese Tests bei einigen Internisten angeboten, wie das bei Euch ist, kann ich Dir nicht sagen,
Du findest es sicherlich heraus
Zitat von juwi:
Ich kam mir nämlich irgendwie doof vor, dass ich schon zum dritten Mal wegen Durchfall und Blähungen in seine Sprechstunde kam. Er meinte ja auch so: Aber Durchfall ist immerhin angenehmer als ständig verstopft zu sein, nicht?
naja, zu einem Arzt, bei dem ich mir doof vorkomme und deswegen meine Fragen nicht zu stelle wage, würde ich auch nicht mehr gehen, das sehe ich ähnlich wie London
oder wenn Du ansonsten mit ihm zufrieden bist und nicht wechseln willst, dann könntest Du anrufen und Dich nach Fructoseintoleranz etc, also nach den drei Intoleranzen erkundigen, vielleicht wissen die in der Praxis, ich meine die Sprechstundenhilfen bescheid darüber, wenn nicht, in einer Facharztpraxis anrufen, irgendjemand muss Dir diese Auskunft ja geben können, wo die Tests gemacht werden
Alles Gute
cichysp

Hallo London und Cichysp,

Danke für eure Kommentare!
Ja, der Arzt hat das wortwörtlich so gesagt! Als ich ihn entgeistert ansah, wirkte er aber eh leicht zerknirscht. Und er hat ja Lösungsvorschläge gegeben: Colofac aufdosieren oder beobachten, auf welche Nahrungsmittel ich mit Beschwerden reagiere. Ich habe mich für Letzteres entschieden bzw. für Londons Tipp mit der Auslassdiät. Seit Samstag lasse ich sämtliches Obst weg, gebessert hat sich nichts, im Gegenteil. Ich habe starken Durchfall, stechende Schmerzen im Unterbauch und bin aufgebläht wie selten zuvor. Wie ich das jetzt deuten soll, weiß ich nicht. Facharztbesuch wird schwierig, weil ich dafür eine Überweisung vom Hausarzt brauche und der mein Problem nicht so recht ernst zu nehmen scheint bzw. davon ausgeht, dass meine Beschwerden psychosomatischer Natur sind. Aber ihr habt recht, ich muss mich auf die Füße stellen und eine Überweisung zu verlangen, wenn es nicht besser wird. Es geht ja nicht nur darum, dass die Beschwerden im Alltag lästig sind (damit könnte ich ja noch leben): Wegen des Durchfalls wirkt wohl das Antidepressivum nicht richtig. Zur Not gehe ich zu einem Wahlarzt, für den brauche ich keine Überweisung. Ich habe schon eine Wahlarztpraxis in meiner Stadt im Auge, die einen recht guten Ruf hat.




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