Hallo liebe Forengemeinde,
ich habe lange überlegt ob ich hier meinen Fall reinschreibe da es das Thema ja nun schon gab aber ich glaube ich brauch doch ein paar aufmunterndene Worte kurz vor meiner Darmspiegelung am 3. Dezember. Ich hatte in der ersten Novemberwoche bemerkt dass ich hellrotes Blut während des Stuhlgangs hatte. Der Mittwoch müsste der erste Tag gewesen sein aber da bin ich mir nicht sicher weil ich zu dem Zeitpunkt die Periode hatte aber am Donnerstag war ich mir dann sicher dass das aus dem After kam weil die Periode wirklich nicht mehr stark war. Ich hatte einen großen hellroten Fleck auf dem Toilettenpapier und das Toilettenwasser war auch rot verfärbt. Da ich im Krankenhaus arbeite, bin ich in unsere Notaufnahme gegangen und hab mich dort untersuchen lassen. Es wurde rektal abgetastet, da war alles in Ordnung. Blut wurde abgenommen um den Hämoglobinwert und seine dazugehörigen Werte zu bestimmen, da war auch alles in Ordnung. Der Arzt meinte dass das innenliegende Hämorrhoiden sind und falls die Blutung weiter läuft und mehr Beschwerden dazukommen, soll ich nochmal in die Ambulanz kommen. Da war ich erstmal beruhigt. An dem Freitag am Morgen hatte ich wieder Stuhlgang und hab eine rote streifenförmige Blutauflagerung gefunden und am Toilettenpapier auch wieder. Ab da ging es psychisch bergab. Ich hatte an dem Tag bestimmt vor lauter Angst nochmal 2-3 mal weichen breiigen Stuhlgang gehabt und ab da auch kein Blut mehr - bis heute ist es nicht mehr vorgekommen. Leider musste ich mich krankschreiben lassen da meine Ängste ins unermessliche wuchsen. Meinem Psychiater habe ich die ganze Sache erklärt, der meinte auch dass er viele ähnliche Fälle kennt und er selbst das auch schon gehabt hatte und das es Hämorrhoiden sind. Beim Hausarzt war ich auch, der mir dann die Darmspiegelung verschreiben wollte (ich hatte mich da aber selbst schon um einen Termin gekümmert). Er hat nach der Farbe des Blutes gefragt und als ich ihm mitteilte dass es hellrot war und ich Angst habe das es Darmkrebs ist, meinte er das man es zwar nie zu 100% ausschließen kann, die Wahrscheinlichkeit aber das es Darmkrebs ist äußerst gering ist und das wir da gar nicht weiter sprechen brauchen. 3 Ärzte und trotzdem hab ich bis jetzt jeden Tag unfassbare Angst und ja natürlich hab auch ich gegoogelt wie ein absoluter Weltmeister und mich so sehr in die Angstspirale schubsen lassen dass ich kaum noch an etwas anderes denken kann, die schlimmsten Gedanken hege, einen Brechreiz entwickelt habe, ich zwar Hunger wie verrückt habe aber trotzdem kaum was essen konnte, was sich aber bis heute ein wenig gebessert hat. Durchfall habe ich seitdem natürlich auch bzw ist der Stuhlgang eher breiig und ich sehe immer auch unverdautes Essen.
Die Fakten, das es wirklich nur Hämorrhoiden sind und nix anderes und an die ich mich versuche zu halten sind:
- Hämorrhoiden liegen bei uns in der Familie. Mutti hatte sie ganz schlimm (Grad 4), Papa hatte innenliegende und bei ihm sah das genauso aus in der Toilettenschüssel und am Papier wie bei mir - als hätte er die Periode Er hatte vor 2 Jahren Darmspiegelung, es wurde nix gefunden.
- wir haben allesamt ein schlechtes Bindegewebe
- ich bin Weltmeister im pressen...aus Zeitgründen muss es immer schnell gehen
- ich bewege mich nicht viel, trinke wenig hab aber eigentlich immer relativ normalen weichen Stuhlgang
- allerdings halte ich mir, seitdem ich 40h arbeite seit über einem Jahr, den Stuhlgang immer ein. Ich habe morgens bemerkt dass ich muss, bin aber erst nach den 8 Stunden Arbeit zum Feierabend gegangen, was eine regelrechte Qual war das so lange auszuhalten...ob dadurch auch Hämorrhoiden entstehen können? Durch diesen ständig Druck und der Zurückhaltung? Ich weiß es nicht.
- letzte Darmspiegelung war im Mai 2018 ohne Befund...keine Polypen, gar nix
- hab einen Test für okkultes Blut im Internet bestellt, der war negativ...ist aber eigentlich egal denn der sagt nicht viel aus und man muss glaub ich auch 3 Tests hintereinander durchführen lassen
Was mich verunsichert und mich denken lässt das es Darmkrebs sein könnte ist meine leider sehr ungesunde Ernährungsweise aufgrund einer Esstörung (Binge Eating) und das daraus resultierende Übergewicht. Ich wäre also auch selber Schuld wenn es jetzt Darmkrebs ist. Zu guter letzt ist mir natürlich noch mein Check Up eingefallen, was ich im August beim Hausarzt machen lassen hab mit samt großen Blutbild. Alle Werte waren in Ordnung außer ein Leberwert (GPT oder ALT oder ALAT). Der war leicht erhöht, laut dem Hausarzt kommt das vom ungesunden Essen und dem Gewicht. Ich war aber mal so frei und hab natürlich gegoogelt und da steht dass ein leicht erhöhter GPT-Wert unter anderem auch von Lebermetastasen kommen kann - Darmkrebs streut bevorzugt in die Leber.
Leute, ich bin so fertig und negativ eingestellt. Ich hab eigentlich zu tun, ziehe bald um und ich komm nicht voran weil ich alles von dem Ergebnis der Darmspiegelung abhängig mache ob es da überhaupt noch für mich weitergeht oder nicht. Könnt ihr meine Angst nachvollziehen? So schlimm wie jetzt war das mit den Krankheitsängsten schon länger nicht mehr.
28.11.2024 19:11 •
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