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Ich find eure Diskussion gut und es hilft

Im Grunde ist der Zwang da um die Angst nicht aushalten zu müssen auch wenn das der einzige Weg da raus ist. Und trotzdem ist es nicht leicht.

A


Blut im Stuhl Angst

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Zitat von Abendschein:


Nein, das glaube ich auch nicht. Ich glaube dass die Ängste aus der Kindheit kommen und das denke ich wirklich, dass sie anerzogen werden, wenn nicht, sogar schon im Mutterleib übertragen wurden.


Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und stelle als Hypothese meine (inzwischen gereifte) Überzeugung in den Raum, dass wir uns durch unser(e) vorherige(n) Existenz(en) den diesmaligen Landeplatz entsprechend mitbedingt haben. Auch diese Behauptung mag - zumindest in unserer Kultur - befremdlich klingen, sie birgt nichts destoweniger eine (mir) einleuchtende Logik: dem sogenannten Konditionalnexus. Dieser besagt, dass ort- und zeitunabhängig jegliche durch geistige Willensabsicht gelegte Ursache irgendwann eine entsprechende Wirkung zeitigt. Eine Geburt bei diesen oder jenen Eltern erscheint mir eine bedeutsame Möglichkeit zur Manifestation elementarer karmischer Sprünge.

Das Karmaprinzip ist nicht einfach zu verstehen, jedoch ist es aus meiner Erfahrung einen Versuch wert - besonders in Hinsicht auf (vermeintlich) ausschließlich von Eltern vermittelter Ursachen für psychische Probleme der unterschiedlichsten Art.

Ich kann mich noch gut erinnern, als meine Freudianerin mich davon überzeugen wollte, sämtliche Problemursachen meinen Eltern in die Schuhe zu schieben. Wäre ich damals ihrer Hypothese gefolgt (so verlockend sie war...), hätte ich mich vom Schuldigen zum Opfer uminterpretiert, was mir zum Glück noch weitaus unsympathischer, war. Zum Glück akzeptierte ich zwar den Einfluss meines Elternhauses, berücksichtigte allerdings gleichzeitig meine persönliche Neigung zu meinen an den Tag gelegten Verhaltens und damit meine Möglichkeit zur Veränderung und Heilung.

Mit der persönlichen Neigung meine ich dieses mitgebrachte Paket, mein Charakterbündel das mich in vielen Bereichen völlig anders artete als das Vorbild meiner Eltern. Die Eltern haben ihren Anteil, aber deren Einfluss wird m. E. weit überschätzt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Wenn ich im Erwachsenenalter - und wann fängt das denn an? - nach Jahren der Therapie immer noch mein inneres Kind hätschle und zum x-ten Male die elternseits implementierten Glaubenssätze rekapituliere, muss ich mich schon mal fragen, ob diese Variante der tiefenpsychologischen Herangehensweise - unabhängig von ihrer Verbreitung - die für mich richtige ist.

Zitat von Sonnenblume1234:
Im Grunde ist der Zwang da um die Angst nicht aushalten zu müssen, auch wenn das der einzige Weg da raus ist. Und trotzdem ist es nicht leicht.


Eine Möglichkeit wäre, Dir mal zu notieren, welche Vorteile die von Dir vollzogenen Praktiken generieren. Ich sehe hier nicht viele zu vermerkende Punkte - von der (kurzfristigen) Angstberuhigung abgesehen.

Eine zusätzliche Liste über die Vorteile des künftigen Unterlassens der Praktiken dürfte mit Sicherheit mehrere und vor allem bedeutsamere Punkte auflisten. Mit der Zeit wirst Du immer mehr heilsame Aspekte des Unterlassens erkennen.

Solch einfache Übungen führen Schritt für Schritt Vernunft und Verhältnismäßigkeit zurück in die jeweilige Situation.

Zitat von Alex1979:
Aber ihren Einfluss auf mich, den spüre ich selbst jetzt noch, teils durch meine Träume und in diversen Zwangsgedanken. ....


Ja, weil man konditioniert wurde in der Zeit, als man eben abhängig war. Mir persönlich hat das geholfen, dass ich verstehen konnte, dass alles mit allem zusammenhängt. Der Grund warum, war mir wichtig.

Der Weg zur Änderung natürlich nicht einfach, aber nimmer im Thema wer ist nun Schuld, sondern, war Sch.eisse, aber Kindheit ist rum.

Was fehlt ist die innere Sicherheit, die man aufgrund traumatisch empfunder Situationen nicht entwickeln konnte. Meiner Meinung nach das Urübel von vielem.

Gut, in Zwängen kenne ich mich nicht aus, aber Zwänge sind doch auch nix anderes als die Suche nach Sicherheit.

Zitat von Icefalki:
Ja, weil man konditioniert wurde in der Zeit, als man eben abhängig war. Mir persönlich hat das geholfen, dass ich verstehen konnte, dass alles mit allem zusammenhängt. Der Grund warum, war mir wichtig.

Ja gut, wenn Dir das Wissen um den Grund geholfen hat, ist das natürlich schon viel wert.
Mir persönlich half das nie, denn das milderte ja nicht die Umstände.

Zitat von Icefalki:
Der Weg zur Änderung natürlich nicht einfach, aber nimmer im Thema wer ist nun Schuld, sondern, war Sch.eisse, aber Kindheit ist rum.

Wenn ich das verinnerlichen könnte, mich innerlich sozusagen von meine Vergangenheit freisprechen könnte und Abstand gewinne, wäre das für mich schon ein enormer Schritt nach vorne. Aber ich fürchte, ich kann das erst angehen wenn ich meinen Plan umgesetzt habe und umgezogen bin. Wenn ich alles hinter mir lasse, inklusive meiner Vergangenheit und in einer neuen Stadt vollkommen neu anfange. ...

Zitat von Icefalki:
Was fehlt ist die innere Sicherheit, die man aufgrund traumatisch empfunder Situationen nicht entwickeln konnte. Meiner Meinung nach das Urübel von vielem.

Ich weiß nicht wie das bei Dir war bzw. ist und sich das verhält. Bezüglich meiner Person hat sich außer Wut und schwelenden Hass nichts weiter entwickeln können. Was mir Zeitlebens fehlte war Beständigkeit.

Zitat von Icefalki:
Gut, in Zwängen kenne ich mich nicht aus, aber Zwänge sind doch auch nix anderes als die Suche nach Sicherheit.

Für mich sind manche Zwänge einfach nur anstrengend, während ich mit anderen ganz gut klar komme. Sicherheit hätte ich, wenn mich das nicht mehr quälen würde. Daher vermeide ich es so gut es geht, den Triggern ausgesetzt zu sein.

Zitat von Alex1979:
Ich weiß nicht wie das bei Dir war bzw. ist und sich das verhält. Bezüglich meiner Person hat sich außer Wut und schwelenden Hass nichts weiter entwickeln können. Was mir Zeitlebens fehlte war Beständigkeit.

Auf wen oder was warst Du denn so wütend?

Kein Wunder, das sich da nichts anderes entwickeln kann, das ist Üblich.

Zitat von Abendschein:
Auf wen oder was warst Du denn so wütend?

Auf meine Mutter. Keine Ahnung, wo ich das jetzt geschrieben habe, aber sie war und ist schon immer mein größtes und schwierigstes Problem gewesen.

Ganz nebenbei, ich glaube wir haben hier gerade den eigentlichen Kontext dieses Threads vollkommen außer Acht gelassen.

Zitat von Alex1979:
Ganz nebenbei, ich glaube wir haben hier gerade den eigentlichen Kontext dieses Threads vollkommen außer Acht gelassen.


Oft führen ungeplante Exkurse zur langgesuchten Quelle - das ist ja das Fruchtbare an einem Forum.

Zitat von Alex1979:
Mir persönlich half das nie, denn das milderte ja nicht die Umstände.


Weisst du, unser Problem ist die Tatsache, vom Gefühl her auf die Welt gebracht worden zu sein, und ab da gab es dann nur noch Enttäuschungen, von mir aus auf beiden Seiten: Zu dumm, zu doof, zu blöd, zu verrückt, zu undankbar, schwer erziehbar, eine Enttäuschung, nur blamabel, sprich: Aus dir kann nix werden.

Das Prügeleien mit dem Stock, das Einsperren in den Kohlenkeller, war nicht das Schlimmste, es war diese Herabwürdigung. Gut, ich hab das mit Leistung quittiert, dann war nämlich Ruhe.

Du steckst noch im Zorn, in der Wut und das hindert dich, dich zu befreien. Intelligent bist du doch, spürst du nicht, dass dein ganzes Aufbegehren, das Festhalten an deinem ganzen Mist, dich mehr zerstört, als dir etwas nützt?

Glaube mir, verstehen kann ich dich gut, ich habe das auch durchgemacht, bis ich kapiert habe, nützt null. Geholfen hat mir die Kündigung aus dieser Familie.

Das Bewusstsein, dass ich nie das bekomme, was ich möchte, und von daher ist der ganze Stress, die Wut, der Zorn und die Trauer für die Katz.

Verzeihen muss ich nicht, dazu bin ich nicht bereit. Aber innerlich verabschieden, egal werden lassen, das funktioniert. Und damit ist deren Macht über mich gebrochen worden.

Und da habe ich gelernt, dass ich mich nur zu entscheiden habe, wer zukünftig in mein Leben passt.

Zitat von moo:
Oft führen ungeplante Exkurse zur langgesuchten Quelle - das ist ja das Fruchtbare an einem Forum.

Öhm ... o.k.

Zitat von Icefalki:
Weisst du, unser Problem ist die Tatsache, vom Gefühl her auf die Welt gebracht worden zu sein, und ab da gab es dann nur noch Enttäuschungen, von mir aus auf beiden Seiten: Zu dumm, zu doof, zu blöd, zu verrückt, zu undankbar, schwer erziehbar, eine Enttäuschung, nur blamabel, sprich: Aus dir kann nix werden.

So sieht es aus. Du erzählst mir hier gerade mein Leben.

Zitat von Icefalki:
Das Prügeleien mit dem Stock, das Einsperren in den Kohlenkeller, war nicht das Schlimmste, es war diese Herabwürdigung. Gut, ich hab das mit Leistung quittiert, dann war nämlich Ruhe.

Gut, das klingt ... dezent übel. Wobei ich gerade das Gefühl habe, dass Du noch nach den uralten Methoden erzogen wurdest. Keine so tolle Sache, auch wenn ich trotz allem die Ansicht vertrete, dass Autoritäre Erziehung keinem schadet, wenn man es nicht übertreibt. Denn auch ich gehöre noch zur alten Generation. Jene, die gelernt haben Erwachsene zu respektieren, ihnen zu gehorchen und niemals diesen Respekt zu verlieren. Was dagegen die Heutige Jugend teils macht ... na ja, egal.
Wobei ich aber wohl bei Deiner Lehrmethode erst recht versagt hätte. Mit Stress und unter Zwang geht bei mir gar nichts! Da kann ich keine Leistung bringen.

Zitat von Icefalki:
Du steckst noch im Zorn, in der Wut und das hindert dich, dich zu befreien. Intelligent bist du doch, spürst du nicht, dass dein ganzes Aufbegehren, das Festhalten an deinem ganzen Mist, dich mehr zerstört, als dir etwas nützt?

Zunächst einmal: Danke. Ich bin mir dessen durchaus bewusst. Allerdings muss ich dafür erst umziehen. Mein Plan ist, Geld zu sparen (wobei ich hier gerade kräftig bei bin), dann in Ruhe eine Wohnung in einer anderen Stadt zu suchen und dann alle Zelte abzubrechen, wegzuziehen und nie, nie wieder zurück zu blicken. Den Kontakt zu meiner Mutter habe ich schon letztes Jahr abgebrochen.
Plan B ist, dass, sollte es das Schicksal zulassen, ich eine Frau für's Leben finde und zu ihr in die Stadt ziehe, um somit mein altes Leben symbolisch hinter mir zu lassen und mich einem völlig neuen Leben zuwenden zu können. Noch einmal von vorne anfangen, aber dann nicht alleine.

Zitat von Icefalki:
Verzeihen muss ich nicht, dazu bin ich nicht bereit. Aber innerlich verabschieden, egal werden lassen, das funktioniert. Und damit ist deren Macht über mich gebrochen worden. Und da habe ich gelernt, dass ich mich nur zu entscheiden habe, wer zukünftig in mein Leben passt.


Zitat von Alex1979:
Autoritäre Erziehung keinem schadet, wenn man es nicht übertreibt.


Weisst du, egal welche Erziehung favoritisiert wird, unterm Strich geht es um Elternliebe. Liebevolle Strenge, oder Nachsicht, Fakt bleibt, wer keine Liebe spürt, der hat echt die A. rschkarte gezogen.

Dass Eltern Fehler machen ist normal. Wenn man aber wirklich bemerkt, dass nix mit Liebe ist, weil, frag mich nicht nach dem Grund, dann wird es eng. Sich selbst lieben zu lernen wird dann schon zur Herausforderung, aber machbar. Dauert eben seine Zeit.

Zitat von Icefalki:
Weisst du, egal welche Erziehung favoritisiert wird, unterm Strich geht es um Elternliebe. Liebevolle Strenge, oder Nachsicht, Fakt bleibt, wer keine Liebe spürt, der hat echt die A. rschkarte gezogen.

Das sowieso. Eltern sollten Vorbild sein, Ansprechpartner, im günstigsten Fall so etwas wie ein Freund, im richtigen Moment, aber eben nie ihre Autorität verlieren.
In meinem Fall war die Liebe nur vorgetäuscht. Sie hat vielleicht geglaubt es sei Liebe. Und vielleicht empfand sie es sogar hin und wieder so, aber überwiegend war es einfach nur dahingesagt. Ihre Liebe wechselte regelmäßig zu Hass, wenn sie ihre Launen hatte.
War sie krank und hilfsbedürftig, war ich der beste Pfleger auf Erden, ein Goldjunge und nicht mit Geld zu bezahlen. War sie gesund und wegen irgendwas sauer auf mich, war ich das A., das Nichts und hatte nicht das Recht den Mund aufzumachen. ..
Beständigkeit hatte ich nicht bei mir zu erwarten. Die einzige Konstante bei ihr war ihre ständig wechselnden Launen. ...

Zitat von Icefalki:
Sich selbst lieben zu lernen wird dann schon zur Herausforderung, aber machbar. Dauert eben seine Zeit.

Das ist bei mir nicht das Problem. Ich mag mich ja, irgendwie. Zum Glück konnte ich dicht machen und mir meinen Selbstwert ein Stückweit bewahren. Nur .. das von Außenstehenden zu erwarten, dass sie das erkennen - speziell die Frauen für die ich mich interessiere -, DAS ist hie die wahre unüberwindbare Herausforderung. Denn viele behaupten, ich würde mich gar nicht selbst lieben, was Quatsch ist. Ich habe halt nur eine (vielleicht etwas) seltsame Art, mit mir selbst umzugehen, da ich mich nicht für voll nehme und auch sehr gut über mich selbst lachen kann.

Mir scheint, die eigentliche Herausforderung ist es, meinem Gegenüber im richtigen Moment das richtige zu sagen, was aber unfassbar schwer ist und für mich fast unmachbar. Denn nur so scheine ich es dann auch wert zu sein, dass man mich an sich näher heran lässt.

Zitat von Alex1979:
Mir scheint, die eigentliche Herausforderung ist es, meinem Gegenüber im richtigen Moment das richtige zu sagen, was aber unfassbar schwer ist und für mich fast unmachbar.


Geht definitiv nicht, da du dadurch nimmer authentisch bist und wirkst. Und eh nie weisst, was das Richtige sein könnte.

Zitat von Icefalki:
Geht definitiv nicht, da du dadurch nimmer authentisch bist und wirkst. Und eh nie weisst, was das Richtige sein könnte.

Ja, eben. Andererseits scheinen aber die Frauen genau darauf zu warten, dass ich halt ihrem Idealbild entspreche, sobald sie merken dass ich ganz interessant bin. Nicht wenige haben diese Aussage über mich getroffen. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich dann etwas falsches schrieb. Da war's dann aus. ...

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