Update
Nach einer stressigen Zeit (an die zwei Wochen) habe ich es nun hinter mir. Meine anale Integrität ist dahin.
Heute Morgen um 8 bin ich bibbernd zur Magen- und Darmspiegelung gegangen.
Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen.
Nach der Einnahme von moviprep (Darmreinigungsmittel) ging es mir schlecht, schon aufgrund der Tatsache, dass man zu dem Liter auch noch einen Liter mit normaler Flüssigkeit trinken soll. Es war einfach sehr viel und hat den Magen/Darm belastet. Also war mir schlecht. Mit dem letzten Schluck des Abführmittels (am Vorabend) ging die Lauferei los. Ich habe eine Strichliste angelegt, wie oft... ich will euch nicht langweilen...
Habe mich tatsächlich um ca. 00.00 Uhr ins Bett gelegt und wollte mir die 4 Stunden Ruhe gönnen. Denn tatsächlich war ich den Abend über recht entspannt (nicht so extrem angespannt wie die letzten Tage). Aus dem Schlaf wurde aber nichts, weil immer wieder der Darm sein Recht verlangte. Um 3.45 Uhr bin ich schließlich aufgestanden, um mir den zweiten Teil des Abführmittels zu geben. Müde und aufgeregt (jetzt war ich es wieder) lag mir das Mittel noch schwerer im Magen und mir war schlecht. Je näher es zu dem Termin um 8.00 Uhr ging, umso unruhiger wurde ich. Werde ich entleert sein? Kann ja schlecht mit Durchfall (und das war wie aus dem Feuerwehrschlauch, obwohl ich die letzten Tage schon wenig gegessen habe) in die Praxis watscheln. Auf den letzten Drücker noch einmal aufs Klo und ab. Tief atmen und in die Praxis.
Leider wurde ich nicht unbedingt herzlich empfangen (nach einer Minute am Tresen sagte die Dame: Setzen Sie sich, ich nehme sie gleich mit.). Aber es war ja auch Montagmorgen...
Dann ruckzuck ausziehen, die komische Stoffhose anziehen und auf die Liege legen. Alles sehr klinisch und ohne Ansprache, obwohl mein Zittern und mein Puls von 100 für die Angestellten schon eine deutliche Sprache hätte sprechen können... aber, wie gesagt, Montagmorgen...
Die Sedierung schlug schnell an, ich bin aber während der halben Stunde zwei Mal wach geworden und es wurde nachgespritzt. Das war aber nicht unangenehm. Als die Prozedur vorbei und ich wach war, sollte ich aufstehen. Dabei schwankte ich und mir war leicht duselig. Ich sollte noch mal auf die Toilette gehen und mich dann anziehen. Danach ab in den Ruheraum, auf einen Sessel Platz nehmen und etwas ausruhen. Leider sagte mir niemand (wieder keine Kommunikation), wie es weiter geht... Nach etwa 20 Minuten holte man mich ab (ja, da kam die Frage: alles in Ordnung bei Ihnen?) und ich fragte, ob ich noch einmal mit dem Arzt reden kann. Ja, ja, da gehen wir jetzt hin.
Beim Arzt (ungelogen, ich habe das Gespräch aus Versehen aufgezeichnet) war ich ganze zwei Minuten. Ich konnte meine Frage gar nicht loswerden. Ihr Hausarzt bekommt einen Bericht.
Es wurde - bis auf einen Reflux - nichts festgestellt. Proben werden noch ins Labor geschickt.
ICH WAR SOWAS VON ERLEICHTERT!
Auf dem Weg nach Hause war ich noch recht wackelig, das ging dann aber schnell weg.
Resümee:
Ich habe mir und meiner Umwelt die letzten zwei Wochen zur Hölle gemacht. Weil ich eine diffuse Angst vor den Spiegelungen, dem Abführen und möglichen Entdeckungen hatte. Ich hatte keinen Appetit, war lust,- und antriebslos, hatte Durchfälle, schlief noch schlechter als sowieso schon und war ganz allgemein schlecht drauf... Bis heute Morgen war ich mir nicht sicher, ob ich die Spiegelungen schaffen würde.
Ich habe sie geschafft, auch wenn es ein harter Kampf war.
Jetzt kann ich aus eigener Erfahrung die anderen Äußerungen hier nur bestätigen:
Halb so schlimm!
Das Abführen ist nicht so schön, aber auszuhalten (man muss halt sehr oft- Wasser, mit Druck).
Hunger war auch kein Problem (wahrscheinlich dank der Nervosität).
Und wenn man sich wegbeamen lässt, ist auch die Spiegelung ein Klacks.
Kurz: Ich würde das nicht jede Woche machen wollen, aber kann sagen, dass ich beim nächsten Mal nicht so eine Panik schieben werde.
17.12.2018 15:20 •
x 1 #187