Hallo naaf!
Bin neu hier. Hab gerade meine erste Colo hinter mich gebracht, Diagnose: RDS! Ich war vorher schon auf diesen Seiten, da ich mir schon vor der Untersuchung ziemlich sicher war, daß ich Reizdarm hab, wollte aber schlimmeres ausschließen (Crohn, Colitis ulcerosa). Weiß nicht ob ich froh oder unglücklich darüber sein soll. Hab nämlich das gleiche Problem, wie du. Trau mich nicht mit nicht eingeweihten Freunden, Bekannten wegzugehen, weil ich mich schäme, wenn ich wieder mal meine Panik kriege, und alle 3 min aufs Klo renne.
Das hat bei mir im Winter letzten Jahres angefangen, Uni war stressig, und ich mußte immer um halb 6 aufstehen. In der beschissenen Jahreszeit bin ich ohnehin schon depressiv. Ich hatte auch kaum Zeit, mich mal mit was anderem zu beschäftigen, oder Sport zu treiben. Morgens hab ich Ewigkeiten gebraucht, und da es auch relativ weit zum Bus war, musste ich mich ja entleeren. Mit meinem Mitbewohner hatte ich kein gutes Verhältnis, und ich hatte den Eindruck, daß er gewollt immer um die gleiche Urzeit aufgestanden ist, damit er das Bad blockieren konnte. Auch in der Uni, nach dem guten Mensa-Essen, gings mir teils ziemlich schlecht( Blähungen, Bauchschmerz, heftiger Durchfall). Viele fragten mich, ob ich krank bin, weil ich total blass war im Gesicht. Am allerschlimmsten war aber - was mich auchacute;immer noch plagt, dass ich immmer solches Herzklopfen kriege, wenn mein Darm ein bißchen krunzt. Wollte auch oft nicht mit dem Bus fahren, weil es da bekanntlich kein Klo gibt. Lieber war mir Zug, oder bekannte Umgebung, wo ich weiß, daß es WCs gibt. z.B. weiß ich überall in der Stadt, wo ich im Notfall gehen kann. Das Problem ist nur, wenn man mal länger in einer anderen Stadt ist. Man kann nicht mal in Ruhe shopppen.
Ich war früher nie so ein Schisser (im wahrsten Sinne des Wortes). Bin immer rumgereist, auf Konzerte, und Festivals gegangen... Es fehlt mir auch sehr, aber ich bin einfach zu ängstlich.
Im Moment gehts mir besser. Bin im Mai umgezogen, das hat gut getan. Jetzt hab ich einen großen Garten, wo ich mich raussetzen kann, und keinen nervigen Mitbewohner. Versuche alles selber zu kochen, und nicht mehr sooo viel Obst und Gemüse zu futtern (obwhl ich total drauf stehacute;), denn Ballast machts ja noch schlimmer. Mich nervts auch, daß ich mal öfters am Tag auf Klo muß, aber ich versuche mich intensiv mit was anderem zu beschäftigen, dann konzentriert man sich nicht so drauf, und meistens hilfts auch.
Ich weiß, es ist verdammt schwierig. Besonders, wenn man mal in ner akuten Phase steckt. Was noch helfen könnte, wär das gute alte autogene Training. Mach ich ab und zu mal, leider nicht sehr regelmäßig. Aber schon das kleine bißchen hilft, find ich. Man ist nicht mehr so zittrig. Man kann sich das von nem Psychologen erklären lassen, oder einfach ein Büchlein kaufen - üben muß man sowieso selber. Ich hab es von meiner Freundin erzählt bekommen, die ebenfalls unter Angststörungen gelitten hat (und bei ihr war das richtig schlimm)!
Entschuldige, wenn es zu lang geworden ist. Als Entschädigung kannst du mir auch alles erzählen, was du auf dem Herzen hast, ich lese gerne zu! Lass dich mal n bißchen ablenken!
Lieben Gruß, erci