Erstmal zu meine Reizdarmgeschichte:
Ich (w/25) hatte schon immer einen empfindlichen Bauch, schon in der Schule schlugen mir Arbeiten vor denen ich wirklich Angst hatte oder die Angst vor schlimmen Unterrichtsstunden auf den Bauch. Bauchweh und auch Durchfall kamen vor, als Kind hab ich mir natürlich nicht viel dabei gedacht. Durch die Pubertät kam ich ohne Probleme, aber mit Anfang 20 ging es los…
Mitte 2019 (also mit 21) hatte ich ständig Durchfall über ein paar Wochen jeden Morgen. Also bin ich zu meiner damaligen Hausärztin, sie hat zwei Stuhlproben veranlasst, diese war aber ohne Befund. Allergien konnten auch ausgeschlossen werden. Sie fragte mich nach meiner derzeitigen Situation und diese war zu der Zeit wirklich nicht gut. Ich stand gerade vor meinen Abschlussprüfungen meiner Ausbildung, hatte mich auf einen Studienplatz mit NC beworben und familiär war es eine sehr belastende Zeit. Gerade wenn es zu Hause Streit gab, schlug es mir sofort auf den Darm. Damit war für sie klar, es kann nur Reizdarm sein und ich müsste einfach damit klar kommen. Das war natürlich sehr niederschmetternd. Mein Vater hatte ebenfalls in seinen 20igern einen Reizdarm entwickelt, verträgt die gleichen Lebensmittel nicht wie ich und reagiert ebenfalls auf schwierige Situationen mit Durchfall. Also habe ich dementsprechend schon meine Zukunft vor mir gesehen und musste mich daran gewöhnen diese lästige Sache nicht mehr loszuwerden.
Seit dieser Diagnose arrangiere ich mich also mit meinem Darm und habe mal gute und mal schlechte Phasen. Manchmal ist monatelang alles top und manchmal häufen sich doch Durchfall Tage, je nach Anlass, Stress oder Mahlzeit. Essen gehen, verreisen oder ohne Toilette in der Nähe was zu unternehmen macht mir immer noch häufig Angst aber ich versuche mich dem ganzen dennoch zu stellen und meine Trigger zu vermeiden.
Im September 2022 hatte ich eines Abends auch eine Reizdarm Attacke direkt nach dem Abendessen, nervig aber ich dachte mir nichts weiter dabei. Nach gut 2 Stunden mit Krämpfen und mehreren Toilettengängen war wieder alles okay. Doch zwei Tage später beim ersten erneuten normalen Stuhlgang habe ich plötzlich blutigen Schleim entdecken und bin erstmal vollkommen in Panik verfallen. In der darauf folgenden Woche ging es zu meinem neuen Hausarzt (bin 2021 umgezogen) und er ließ auch eine Stuhlprobe machen, erneut wieder ohne Befund auf okkultes Blut. Da es nur einmalig war und ich auch gut fünf Tage danach ein unangenehmes Drücken und leichtes Jucken am After verspürte, meinte er es sein hämorrhoidal. Das beruhigte mich erstmal und danach konnte ich nichts weiter feststellen. Mitte Dezember 2022 hatte mich leider eine Grippe fest im Griff und ich lag eine Woche flach, keine Bewegung und kaum Appetit hatten natürlich Verstopfung zur Folge auf die mein Körper abschließend mit weiteren Darmproblemen reagierte. Nach vier Tagen ohne Stuhl hatte ich Krämpfe und bekam trotz starkes pressen nur bleistiftartigen Stuhl heraus, Kurz darauf wässriger Durchfall. Der Durchfall begleitet mich für weitere 3 Tage und am letzten Tag erneut hellrotes Blut. Dieses Mal erneut schleimartig, als hätte sich eine hellrote kleine Schleimhaut-Schicht abgelöst. Wieder hatte ich extreme Panik, konnte aufgrund der Feiertage und einem langgeplanten Urlaub allerdings keinen Arzt kontaktieren. Erneut hatte ich wieder für eine Woche leichte Schmerzen und Jucken im Hämorridenbereich, aber kein weiteres Blut. Jetzt Anfang Januar wendete ich mich trotzdem direkt an einen Gastroenterologen um eine Abklärung zu erbitten, da ich noch nie eine Darmspieglung hatte und ich mich bei meinen Hausärzten auch nie wirklich gut beraten gefühlt habe (eine Überweisung zum Gastro hatte ich auch nie erhalten, deshalb dachte ich nehm ich es mal selbst in die Hand). Ich schilderte meine Geschichte und bekam einen Termin allerdings für Ende April, weil vorher nichts zur Verfügung steht.
Seitdem Vorfall im Dezember war meine Verdauung allerdings wieder ziemlich gut, kaum Reizdarm, keine Auffälligkeiten. Zu mindestens bis heute, heute musste ich leider auch etwas mehr Druck auf der Toilette aufwenden und habe erneut kleine hellrote Stückchen auf dem Toilettenpapier entdeckt… Panik ist wieder da.
Ich habe totale Angst davor nicht nur Reizdarm und Hämorrhoiden-Probleme zu haben sondern etwas ernsteres. Seit heute Morgen habe ich wieder Angst und belese mich über Darmkrebs Symptome. Zum einen bekomme ich dadurch auch Angst vor meinem Termin für die Darmspieglung, v.a. wegen dem möglichen Ergebnis, zum anderen hätte ich jetzt den Termin gerne viel früher um Abklärung zu erhalten.
Ich möchte jetzt nicht drei monatelange nur darauf fixiert sein, bis es hinter mir liegt. Es ärgert mich auch so weil ich bei allen möglichen denke, dass ich eine ernsthafte Krankheit haben muss.
Gibt es ein paar unter euch die eventuell selbst solche Beschwerden haben bzw. hatten? Und mir eventuell die Panik nehmen können weil sie sich auch ganz gut damit auskennen
Oder bei sowas immer durchdrehen?
LG und Danke im Voraus
30.01.2023 21:33 • • 30.07.2024 x 1 #1