Hallo Lilli
Hast du denn das Gefühl, dass dein Darm wirklich aktiver ist, wenn du in der Schule bist oder ist es nur so, dass du einfach mehr dran denkst?
Ich habe mich über lange Zeit beobachtet und bin irgendwann zum Schluss gekommen, dass ich im Beruf lediglich mehr daran denke als in der Freizeit. Ich habe auch den Grund rausgefunden, warum das so ist: es liegt an der Umgebung. Im Job, in Besprechungen, Kursen oder eben Schule ist es in der Regel ruhig und nur eine Person spricht während der Rest zuhört. Da ist man automatisch mit der Angst konfrontiert, der Darm könnte peinliche Geräusche von sich geben. Also fixiert man sich viel mehr auf diesen Gedanken. Ich kann mich dann auch gar nicht mehr auf was anderes konzentrieren, da mich diese Angst ganz vereinnahmt. Aber ich kann's auch nicht abschalten, weil die Geräusche eben da sind. Ich werde dann ganz unruhig, raschle irgendwas mit dem Papier oder grapsche was in der Tasche rum. Völlig idiotisch, ich weiss es. Eigentlich geht's mir psychisch (nicht physisch) erst besser, wenn die Besprechung oder der Kurs oder so halt eben vorbei ist. Wenn ich nun Freizeit habe, oder am shoppen bin oder sonst was, dann ist die Geräuschkulisse viel stärker, also vereinnahmt mich das mental gar nicht so, weil ich weiss, man hört es nicht.
Wenn ich privat zum Nachtessen eingeladen werde, dann freu ich mich eigentlich gar nicht so, weil ich Angst habe vor diesen Darmgrumeln, wenn ich mit den selben Freunden aber im Restaurant bin, dann find ich das toll, - die Akustik ist viel lauter, mein Darm wird mental nicht zum zentralen Thema, ich bin entspannter und das Symptom Reizdarm steht im Hintergrund.
Nach langen Beobachtungsphasen weiss ich ,dass es nicht die Psyche ist, die die Geräusche auslöst. Wenn's so wär, dann hätt ich das ja nur im Job, nicht aber in der Freizeit. Und so ist es nicht. Es ist eher so, dass der physische Zustand die Psyche beeinflusst.
Nach über 10 Jahren Reizdarm und unzähligen Erfahrungen in medizinischer und persönlicher Hinsicht, bin ich heute der Ueberzeugung, dass die Psyche zwar einen Einfluss auf die Gesundheit hat und es auch Symptome gibt, die man in erster Linie auf der "Seelenebene" angehen muss. Aber ebenso bin ich der Ansicht, dass es gesundheitliche Störungen gibt, die sich nicht auf der Psychoschiene behandeln lassen, sondern ganz einfach mit dem richtigen Medikament bzw. eben mit der richtigen Diagnose. Leider ist die Forschung in Bezug auf den Reizdarm noch einige Schritte davon entfernt.
So, jetzt hab ich ein halbes Buch verfasst. Sorry!!
Liebe Grüsse
Kattinka
So, jetzt hab ich total viel geschrieben, sorry - aber ich war grad so
30.01.2003 19:39 •
#12