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Hallo, bin Simon (M/20) Mein Problem ist wie bei vielen anderen auch Zwangsdenken , die Angst vor der Angst und, die Angst schizophren zu werden oder es zu sein.
Konnte es mittlerweile ein bisschen in den Griff kriegen, aber habe noch Phasen in denen es mir schon sehr zusetzt und mich belastet, habe auch noch in großen Abständen Termine bei meinem Therapeuten der mir sehr geholfen .

Eins meiner Probleme sind zb. Ich habe Symptome der Schizophrenie gegoogelt (ich weis googeln ist das dümmste was man machen kann), und dort stand das betroffene Denken sie würden verfolgt werden oder andere können ihre Gedanken hören usw, da Standen noch viel mehrere Optionen, und ich bekomme dann direkt die Angst das mir das auch passiert, oder rede mir ein das es bereits so ist und ich Psychotisch bin. Mein Therapeut sagt, das ich weit davon entfernt bin Psychotisch zu sein oder zu werden, und trotzdem setzt mir das immer wieder total zu , und ich verstehe nicht warum mir diese Gedanken dann trotzdem angst machen obwohl ich weis das diese Gedanken komplett absurd sind und es nicht sein kann, mache ich mir dann im Ernst trotzdem Gedanken darüber , und verfalle ins Grübeln dann startet immer wieder die Schleife ‚was wenn doch, aber was wenn es doch so ist‘. Ich möchte diese Gedanken nicht mal haben aber es passiert automatisch. Ich bin kein eigentlich kein depressiver Mensch habe Freude am Leben mache ziemlich viel Sport, bin in einem Boxverein, trinke so gut wie nie wenn’s hochkommt 1-2 im Jahr Alk., nehme keine Dro., bin beruflich auf einem guten Stand und trotzdem habe ich diese Probleme die es mir in letzter Zeit etwas schwer machen Freude am Leben zu haben.
Das kann echt sehr zermürbend sein vorallem wenn man eigentlich ganz gut im Leben steht alles gut läuft und dann sowas kommt (leide jetzt seit 2 Jahren immer mal wieder daran) , und man direkt an die schlimmsten Szenarien denkt, wie zb, mein Leben ist vorbei wenn ich das habe oder wie ,ich hatte so viele pläne für mein leben wie zb eine Familie gründen usw allgemein ein glückliches Leben führen das kann ich alles vergessen wenn ich so eine Krankheit habe‘.
Solche Gedanken belasten mich in letzter zeit wieder öfter.

Vielleicht hat ja jemand von euch dieselben Probleme, Wer möchte kann sich gerne melden oder hierauf antworten, und man kann sorgen und Ängste austauschen, kann gerne auch ein paar Tipps die ich von meinem Therapeuten bekommen habe weitergeben, die mir oft sehr weiterhelfen, oder ihr könnt mir ein paar Tipps geben.

Danke ich voraus,
Liebe Grüße.

13.03.2024 02:33 • 13.03.2024 #1


11 Antworten ↓


Guten Morgen Simon,

Zitat von SimonCr7:
Mein Problem ist wie bei vielen anderen auch Zwangsdenken , die Angst vor der Angst und, die Angst schizophren zu werden oder es zu sein.

was Du schreibst, kenne ich und auch viele andere hier im Forum.

Zitat von SimonCr7:
Eins meiner Probleme sind zb. Ich habe Symptome der Schizophrenie gegoogelt (ich weis googeln ist das dümmste was man machen kann), und dort stand das betroffene Denken sie würden verfolgt werden oder andere können ihre Gedanken hören usw,

Zitat von SimonCr7:
und ich bekomme dann direkt die Angst das mir das auch passiert, oder rede mir ein das es bereits so ist und ich Psychotisch bin.


Wenn Dein Therapeut Dir sagt, dass Du keine Anzeichen hast, psychotisch zu sein, dann kannst
Du dies auch glauben.

Zitat von SimonCr7:
ich verstehe nicht warum mir diese Gedanken dann trotzdem angst machen obwohl ich weis das diese Gedanken komplett absurd sind und es nicht sein kann, mache ich mir dann im Ernst trotzdem Gedanken darüber , und verfalle ins Grübeln dann startet immer wieder die Schleife ‚was wenn doch

Der Grund, warum Dir diese Gedanken Angst machen kann folgendes sein.
Wir denken gleichzeitig mit zwei Bereichen im Kopf.
Diese nennen wir unterbewusstes Denken und bewusstes Denken.
Fast alles denken wir unterbewusst und häufig nur sehr, sehr wenig bewusst.
Angst entsteht beim unterbewussten Denken.

Bewusst gedacht weißt Du, dass Du nicht psychotisch bist. Unterbewusst hast Du in Dein
unterbewusstes Denken früher sehr wahrscheinlich mal Zweifel und Unsicherheiten mit
eingebaut.

Zitat von SimonCr7:
Ich möchte diese Gedanken nicht mal haben aber es passiert automatisch.

Wenn Du diese Gedanken schwächer machen möchtest, solltest Du üben, täglich viel häufiger
bewusst nachzudenken. Am Anfang scheint das etwas schwierig zu sein.
Ich füge Dir hier mal einen Link zu einem meiner Texte ein.
Solltest Du Fragen dazu haben, kannst Du sie hier gern stellen.

agoraphobie-panikattacken-f4/gedankenkarussell-stoppen-tipps-wie-man-es-schafft-t123286.html#p3090546

Falls Du Zweifel daran hast, dass dieser Weg für Dich geeignet sein kann, dann kannst Du dies auch
einmal mit Deinem Therapeuten besprechen.

Viele Grüße
Bernhard

A


Zwangsgedanken Angst vor Psychose

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Mir wurde gesagt dass Zwangsgedanken ein Schutzmechanismus sind, um Gefühle, oder Gefühle die mit den Gedanken in Verbindung stehen, nicht fühlen zu müssen, auch wenn es natürlich wahrscheinlich noch zermürbender ist.
Aber interessiert das unseren Verstand?nein

Mir persönlich hat das alleine schon enorm geholfen, zu wissen dass DIE GEDANKEN an sich das Problem sind, und nicht derer Inhalt.

Seitdem ich mir das regelmäßig ins Unterbewusstsein einhämmer, kann ich es mittlerweile stoppen.

Die Gedanken verarschen mich mittlerweile nichtmehr so schnell, und ich kann dem eigentlichen Problem dann auch Entgegentreten und es verarbeiten, statt im Teufelskreis des Grübelzwangs zu verbleiben.

Ich hab mir dann halt immer die Frage gestellt, warum hat dich das früher alles nie interessiert, warum ausgerechnet jetzt?! ....oder warum hat dich das früher nicht belastet, sondern genau heute, wo du erst schon angeschlagen bist?!
Die Antwort war immer dieselbe...es hat sich bis heute nicht verändert.
Die Dinge (je nachdem worum gegrübelt wird) verändern sich ja nicht, und du bist gegenüber den meisten Sachen bezüglich Angst, Einstellung usw noch genauso drauf wie früher.
Aber warum fühlt man sich dann trotzdem anders?warum fühlt man sich trotzdem schlecht?
Oder warum hat man trotzdem Angst?
weil dein Geist dich verarscht, um dich zu schützen!

Also jedesmal wenn die schlimmen Gedanken kommen, stell dir immer Vergleich dazu die Frage: würde ich das auch so sehen wenn ich gesund wäre?
Oder würde mir das auch Angst machen wenn ich gesund wäre,?
Wie hab oder hätte ich früher drauf reagiert ?

Die Antwort ist in den meisten Fällen NEIN, und ich finde so kann man es besiegen, und den Kreislauf irgendwann durchbrechen.

Aber das ist nur meine persönliche Erfahrung damit.
Lass dich von deinen Gedanken nicht verarschen, und hämmer dir das regelmäßig ein!

Zitat von ZombieLunchbox:
warum fühlt man sich trotzdem schlecht?
Oder warum hat man trotzdem Angst?
weil dein Geist dich verarscht, um dich zu schützen!


Das sehe ich ein wenig anders.
Wenn ich Angst fühle, dann habe ich noch nie den Eindruck gehabt, dass mich mein
Geist verarscht. Wie Du es sagst, sehe ich es allerdings auch etwa so, dass die Angstreaktion
erfolgt, weil es sich oft sicherer anfühlt, wenn man nichts Neues denkt und macht.
Nur bleibt man dann geistig an dem Punkt stehen, wo man gerade steht. Kann man sich dann
überhaupt noch weiter entwickeln?

Zitat von ZombieLunchbox:
Also jedesmal wenn die schlimmen Gedanken kommen, stell dir immer Vergleich dazu die Frage: würde ich das auch so sehen wenn ich gesund wäre?
Oder würde mir das auch Angst machen wenn ich gesund wäre,?


Ich denke Du bist gesund. Angst haben, sehe ich üblicherweise nicht als Krankheit an.
Sollte man sich da nicht die Frage stellen, Würde ich das auch so sehen, wenn ich das mit
meinem bewussten Denken anschaue?

Kennst Du den Unterschied zwischen dem, wenn wir etwas bewusst denken und dem, wenn wir
etwas unterbewusst denken?

Zitat von ZombieLunchbox:
Oder warum hat man trotzdem Angst?
weil dein Geist dich verarscht, um dich zu schützen!

Aus der Hirnforschung weiß man, das viel Angst immer dann entstehen kann, wenn man
unterbewusst denkt und handelt.

Zitat von Hotin:
Das sehe ich ein wenig anders. Wenn ich Angst fühle, dann habe ich noch nie den Eindruck gehabt, dass mich mein Geist verarscht. Wie Du es sagst, sehe ich es allerdings auch etwa so, dass die Angstreaktion erfolgt, weil es sich oft sicherer anfühlt, wenn man nichts Neues denkt und macht. Nur bleibt man dann geistig ...

ich kann ja immer nur von mir reden, deshalb hab ichs ja auch unten drunter geschrieben....IN DEM MOMENT ist natürlich JEDE Angst echt, das ist ja auch ihre Aufgabe, ABER nichtmehr solange sie zum eigentlichen Problem wird.
ihr Schutz war irgendwann mehr Bedrohung für mich, als ihr Inhalt selbst.
ist denn die angst zu dem Zeitpunkt immernoch berechtigt, und eine gegenwärtige Bedrohung, oder ist sie mehr was festprogrammiertes aus vergangen Tagen?


Zitat von Hotin:
Ich denke Du bist gesund. Angst haben, sehe ich üblicherweise nicht als Krankheit an.
Sollte man sich da nicht die Frage stellen, Würde ich das auch so sehen, wenn ich das mit
meinem bewussten Denken anschaue?

JEIN, ich bin NICHT gesund, war aber auch diesbezüglich schonmal schlimmer krank, deswegen kann ich da auch meine Erfahrung zu beschreiben.
und dass ich Angst als krankheit ansehe hab ich nicht gesagt, nur in dem Übermaß dass sie uns kontrolliert.
Jeder Mensch hat ja angst, auch vermeintlich Gesunde.....aber sind die deshalb massiv in ihrem Alltag eingechränkt?
berechtigt oder nicht, eine lähmende Angst bringt dich nicht weiter, das ist zumindest meine Meinung

wenn mich jetzt allerdings ein Tiger verfolgt, ist sie ja berechtigt, dann bin ich froh drüber

Zitat von Hotin:
Nur bleibt man dann geistig an dem Punkt stehen, wo man gerade steht. Kann man sich dann
überhaupt noch weiter entwickeln?

falls ich es richtig verstehe: man kann sich zumindestest erstmal aus dem Knebel befreien, der dich ja offensichtlich nicht weiterkommen lässt...oder kann man sich mit Zwangsgedanken weierentwickeln?die Erfahrung habe ICH nicht gemacht, nichtmal annähernd

Zitat von Hotin:
Aus der Hirnforschung weiß man, das viel Angst immer dann entstehen kann, wenn man
unterbewusst denkt und handelt.

ja absolut, aber ist bei uns nicht das unterbewusstsein Umprogrammiert?! oder kann man in unserem Fall wirklich noch von rationalem denken und Handeln sprechen?
ich persönlich habe eben genau diese Erfahrung gemacht, dass sich durch meine ganzen Lebenseindrücke/erfahrungen usw mein UB diese Barriere aufgebaut hat, und mich mit diesen ganzen Warnsignalen ja gerade erst deshalb bombardiert, weil ich es nichtmehr geschafft habe, die positiven von den negativen Einflüssen zu selektieren.
das funktioniert bei mir erst wieder, seitdem ich mir bewusst dieses Schema oben regelrecht einhämmere, und versuche mich wieder Umzuprogrammieren , damit mein Körper weiß, dass da keine Gefahr ist

anders gesagt, ich habe keine Kontrolle mehr gehabt über mein unterebewusstes denken und somit handeln.

nur mir bewusst zu machen dass ich massiv verarscht werde, hat mich enorm nach vorne gebracht und die Warnsignale die Real und berechtigt sind, die lass ich drin.

Zitat von ZombieLunchbox:
das funktioniert bei mir erst wieder, seitdem ich mir bewusst dieses Schema oben regelrecht einhämmere, und versuche mich wieder Umzuprogrammieren , damit mein Körper weiß, dass da keine Gefahr ist


Zitat von ZombieLunchbox:
anders gesagt, ich habe keine Kontrolle mehr gehabt über mein unterbewusstes denken und somit handeln.

Diesen Satz finde ich sehr hilfreich.
Wobei ich nicht glaube, dass man über sein unterbewusstes Denken eine direkte Kontrolle ausüben kann.
Man kann aber, wie Du es sagst, das Unterbewusstsein beeinflussen, Du nennst es Umprogrammieren.

Ich finde, wir sehen das sehr ähnlich.

Zitat von Hotin:
Diesen Satz finde ich sehr hilfreich. Wobei ich nicht glaube, dass man über sein unterbewusstes Denken eine direkte Kontrolle ausüben kann. Man kann aber, wie Du es sagst, das Unterbewusstsein beeinflussen, Du nennst es Umprogrammieren. Ich finde, wir sehen das sehr ähnlich.

ich schreib dir morgen nochmal genauer was dazu mir fehlt grad die Konzentration

habt erstmal nen schönen Tag

Zitat von SimonCr7:
Mein Therapeut sagt, das ich weit davon entfernt bin Psychotisch zu sein oder zu werden, und trotzdem setzt mir das immer wieder total zu

Vertraust du deinem Therapeuten nicht?
Zitat von SimonCr7:
mein Leben ist vorbei wenn ich das habe

Ich kann nur von mir sprechen, ich lebe mit einer Psychose und mein Leben ist definitiv nicht vorbei. Ja, es ist stark eingeschränkt, das stimmt schon, aber man kann dennoch mit der Erkrankung leben.

Ich würde an deiner Stelle erstmal das Googeln sein lassen. Und dann nochmal im Detail mit deinem Therapeuten sprechen und dort auch erwähnen, dass dich seine Aussage nicht beruhigt. Darauf kann dann aufgebaut werden.
Alles Gute dir.

@Becky2024 doch ich vertraue meinem Therapeuten, aber dann kommen halt immer die Gedanken was wenn er sich täuscht und mich falsch diagnostiziert hat usw einfach dumme Gedanken und ewiges grübeln.

Darf ich dich Fragen ob du Vollzeit arbeiten gehn kannst, oder bist Du in dieser Hinsicht auch eingeschränkt?

@SimonCr7 klar darfst du fragen. Ich habe noch anderen Diagnosen neben der Psychose (bin seit über 25 Jahren psychisch krank). Seit drei Jahren arbeite ich nicht mehr und seit kurzem bin ich berentet.
Davor habe ich noch Vollzeit gearbeitet, was aber mit und mit nicht mehr vereinbar war mit meinen Erkrankungen (als Ergebnis 2 Burnouts in zwei Jahren).

@Becky2024 okay danke für deine Antwort, mir hilft es enorm arbeiten zu gehen, da habe ich Ruhe von Gedanken und Zwängen, ich glaube mein größtes Problem ist einfach die Angst vor der Angst, ich hoffe ich kann diese Zwänge bald loswerden das nervt echt total.

Dir noch viel Gesundheit
Liebe Grüße

@SimonCr7 Das ist doch schonmal super, wenn du auf der Arbeit frei von Ängsten und Zwängen bist.
Das war bei mir leider nicht der Fall. Ich bin immer super gerne arbeiten gegangen, hab ne gute Ausbildung genossen, war immer gut in meinem Job, aber all das NEBEN Ängsten, Psychose, paranoiden Gedanken, auch auf der Arbeit. Und das hat halt irgendwann nicht mehr geklappt.

Ich wünsche mir für dich, dass du einen Weg findest, wie du mit deinen Ängsten umgehen kannst. Alles Liebe dir.

LG

A


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