Panische Angst vor Schizophrenie! Bitte helft mir

Hallo zusammen,

ich brauche dringend eure Hilfe! Nach einer traumatischen Erfahrung im Juli ist bei mir nichts mehr wie davor. Alles hat angefangen mit Albträumen und schlafhalluzinationen, die mir große Angst gemacht haben. Ich möchte mal alles zusammenfassen, was mir Wiedersehen ist. Vorab: ich leide seit meiner Kindheit an einer generalisierten Angststörung, Depressionen und nun auch noch eine Posttraumatische Belastungsstörung.

- ich habe mit 5 Psychiatern/Psychologen gesprochen und alle haben mir bestätigt, dass ich nicht schizophren bin
- ich sehe im Halbschlaf gruselige Gesichter, die mir Angst machen und habe Worte Gedanken
- tagsüber verfolgen mich die schlafhalluzinationen so sehr, dass ich meine Umgebung immer ganz genau überprüfen muss, ob ich solche Gesichter nicht auch im wachzustand sehe
- ich bin den ganzen Tag so angespannt, eine Psychose zu entwickeln, sodass ich nichts mehr machen kann außer rum zu liegen und zu googeln
- ich habe das Gefühl mein Gehirn spuckt in diesen Halbschlaf Zustand die gruseligsten Gedanken aus, die ich tagsüber versuche zu kontrollieren
- ich frage meinen Mann bei jedem Geräusch, ob er es auch gehört hat, da ich Angst habe, dass es Einbildung ist

DIESE ÄNGSTE machen mich verrückt! Ich hatte früher immer krankheitsängste z.B. Krebs, Schlaganfall usw. Jetzt ist sie übergeschwappt auf eine psychische Krankheit, was ich noch viel schlimmer finde, da man so viel Spielraum hat, sich Symptome einer Schizophrenie Einzubilden.

Wir waren vor 3 Wochen im Urlaub und da hatte ich gar nichts mehr. Gut eingeschlafen und tagsüber entspannt gewesen. Auch als wir gestern Besuch hatten, waren meine Sorgen für paar Stunden vergessen und mir ging es wie immer. Ich habe das Gefühl, je angespannter ich bin, umso schlimmer werden diese Ängste. Auch meine Psychologin meinte, das kommt alles von meiner Angststörung.

Gibt es hier Leute, die mich beruhigen können?:(kennt das einer? Ich habe so Angst schizophren zu sein, ich habe im Mai ein Kind gekriegt und die Vorstellung, dass ich in die Klapse muss und nicht bei ihm sein kann, frisst mich auf! Ich habe Angst, nicht für ihn da sein zu können. bitte helft mir!

Solche angstbehafteten Träume oder Gruselbilder habe ich ab und zu auch. Und natürlich macht man sich dann tagsüber Gedanken darüber und hat Sorge, dass es was krankhaftes ist. Wenn Du allerdings von mehreren Ärzten gesagt bekommen hast, alles in Ordnung, dann versuche es mal damit, sich über die Träume lustig zu machen oder bevor Du ins Bett gehst, Dir vorzunehmen: beim nächsten blöden Traum gehe ich dem Monster entgegen und hau ihm eine rein

Ich kenne leider jemanden mit Schizophrenie, aber das Krankheitsbild ist weitaus ausgeprägter als du es hier beschreibst und auf mich wirkt es nicht nach einer beginnenden Psychose.

Das Phänomen mit den Gesichtern, die man im Halbschlaf sieht, kenne ich leider von mir auch, das war aber nur eine Schlafparalyse die ich durch stressige Lebensumstände bekommen habe. Kennst du den Begriff?

Bitte einfach deinen Mann, sich mit eventuellen Symptomen zu beschäftigen und diese zu beobachten. Gerade am Anfang bzw. bei der ersten Psychose bemerkt man es selbst überhaupt nicht, dass sich die Situation verschlimmert. Das soll dir keine Angst machen, ich denke nur dass die einzige Lösung hier ist, dass eine vertraute Person extra aufpasst, damit du dich nicht umsonst verrückt machst, weil du es ja eh nicht merken würdest.

Du könntest deinen Psychiater nach einem Neuroleptikum fragen das du dann einige Tage nimmst, nicht dauerhaft, nur damit du wieder ein bisschen runterfahren kannst. Ich bin aber kein Arzt, besprich das mit einem!
Meditation geht auch oder Entspannungstraining...

Mir gehts ganz genauso wie dir, habe auch deshalb schon Beiträge verfasst. Bei mir ist es ebenfalls nach einem traumatischen Erlebnis einer sehr stressigen Phase mit
Überforderung und kaum Schlaf passiert. Je angespannter und müder ich war, desto eher sind diese wirren Gedanken und Bilder im Halbschlaf entstanden, die mir große Angst machten. Teilweise fühlte es sich an als würde ich schon träumen obwohl ich noch wach bin, umgekehrt dachte ich dann zum Beispiel ich hätte eine Nachricht aufs Handy bekommen dabei habe ich das schon geträumt. Und manchmal habe ich auch im Halbschlaf dann gruselige Bilder gesehen gedanklich, wie im Horrorfilm. Ich habe danach auch total viel gegoogelt über Schizophrenie und auf Symptome geachtet und fand alles total seltsam. Dazu fühle ich mich oft total fremd und unwirklich und das hat für mich bestätigt dass es eine Psychose ist. Mein Therapeut sagt aber auch ich sei nicht psychotisch und das ist ein Zeichen für extreme Überforderung des Nervensystems. Ich denke deine Ängste auch bezüglich deines Kindes feuern die Symptome an. Das mit den Geräuschen habe ich auch, sobald ich ein Geräusch höre was ich nicht zuordnen kann habe ich Angst zu halluzinieren…

Zitat von Mokka12345:

- ich habe mit 5 Psychiatern/Psychologen gesprochen und alle haben mir bestätigt, dass ich nicht schizophren bin

Vielleicht ist es eher ein Problem mit dem Vertrauen in Andere und dann sicher auch mit dem Selbstvertrauen. Da gibt es aber Möglichkeiten der Behandlung. Sich mittels Google gefährliches Halbwissen zuzulegen, sehe ich weniger konstruktiv. Denn dazu müsste ja das Wissen vorhanden sein, um beurteilen zu können, was zutreffend ist und was nicht. Fehlt Wissen, bleibt ja nur Vertrauen. Ohne darauf zu vertrauen, dass jemand entsprechendes Wissen hat, wenn er etwas äußert, wird es tatsächlich problematisch.

@Mokka12345 hi! Aso ich han auch eine GAS und einige andere Angststörungen, seit 2 Jahren recht schlimm. Ich kenne diese Angst und kann dir sagen, das ist einfach nur deine Angst. Schlafparalysen, hypnagoge und hypnopompe Halluzinationen kommen leider oft vor, wenn man Schlafprobleme und Ängste hat. Am Anfang hat es mich auch wirklich übelst beunruhigt, aber ich konnte lernen damit umzugehen. Denn es gibt auch Leute ganz ohne psychische Probleme, die manchmal solche Parasomnien haben.

Du musst dir darüber wirklich keine Sorgen machen. Falls es dich stresst, kannst du dir z. B. Diese Bilder in einem Tagebuch aufschreiben und etwas Schönes dazudichten. Hilft auch bei wiederkehrenden Albträumen.

@Debodori wie hast du gelernt damit umzugehen?

Hey du, ich war auch schon so oft an dem Punkt gewesen das ich dachte ich habe eine Psychose. Ich hatte beim einschleichen vom escitalopram und damals mirtazapin auch Angst eine Psychose entwickelt zu haben weil ich ganz komische Symptome hatte. Ich war in einer Klinik zu der Zeit und mir haben auch alle versichert das es sich ganz bestimmt nicht um eine handelt aber mir ist es auch schwer gefallen das zu glauben. Aber es ist wirklich so, wenn du eine hättest würdest du dir darüber keine Gedanken machen und die Angst davor kann tatsächlich solche Symptome auslösen ich hatte das bis vor einer Woche noch täglich und erwische mich immer wieder dabei wie ich extrem darauf achte. Ich bin kein Psychologe oder ähnliches und kann dir die Angst vielleicht auch nicht nehmen aber ich weiß wie du dich fühlst und was man da alles durchlebt und fühlt aber du hast keine Psychose, versuche denen zu vertrauen die wissen schon wenn jemand eine hat, schwer ich weiß. Eine Frage. Du schreibst du hattest schon jede Krankheit. Hattest du dir wirklich oder du dachtest du hattest die? Ich wünsch dir alles gute!

@melssi13 nein, ich dachte nur, dass ich die Krankheit hatte. Wirklich krank war ich noch nie, außer die schreckliche Geburt.

@Mokka12345 okay gut aber ja auch das kenne ich. Die Angst sucht sich immer einen neuen Punkt. Bei mir hat es auch von Angst vor Krankheiten zu Angst vor Psychose, Schizophrenie und sowas gewechselt. Aber es ist wirklich nur die Angst das musste ich auch erst lernen und das ist ein langer Prozess

@melssi13 wie hast du es gelernt?

@Mokka12345 bin eigentlich noch mittendrin es zu lernen aber was das mit der Psychose angeht habe ich einfach angefangen den Psychologen und so zu vertrauen und nicht mehr zu arg auf meine Gedanken geachtet. Ich mache eine Therapie und gehe da weiteres an. Das ist das allerwichtigste und vielleicht unterstützen die Medikamente auch ein bisschen aber das ist nicht allein die Lösung.

@melssi13 ja, das sollte ich auch mal machen. Den Ärzten vertrauen. Das Spiel geht jetzt seit 10 Jahren so, dass ich KEINEM Arzt vertraue. War es bei dir auch so, dass du so sehr auf alles geachtet hast, dass du dir sicher warst, dass es eine Psychose ist? Aber eigentlich war es nur deine verstärkte Wahrnehmung.

@Mokka12345 ja natürlich. Ich hab auch gedacht meine Wahrnehmung hat sich verändert und wenn meine Jacke überm Stuhl gehangen ist 10x hingeschaut ob das auch wirklich meine Jacke ist obwohl ich es genau wusste

Was mich interessieren würde an alle, ist was genau die schlimmsten Szenarien eurer Ängste und Befürchtungen sind? Bei der Angst vor einer körperlichen Erkrankungen ist das ziemlich klar der Tod. Was wäre sozusagen das, was ihr bei einer Psychose befürchtet? Ich muss dazu sagen, ich kenne diese Angst davor sehr gut. Aber man muss sich immer fragen, warum hat man so eine Angst davor? Natürlich ist es eine schlimme Erkrankung, aber es gibt ja viele Leute die mit Medikamenten ein sehr normales Leben führen. Und viele, bei denen eine Psychose einmalig auftritt und danach nie wieder. Vielleicht würde es helfen, sich mal mit Fällen auseinander zu setzen die eine Psychose hatten und gut leben damit? Da gibt es einiges an Podcasts oder Videos bei YouTube.