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Angst vor Psychose
Hallo zusammen,
ich lese hier seit einiger Zeit mit und habe mich jetzt angemeldet. Ich hatte im November 2010 eine Depression, allerdings vom Arzt nicht wirklich wahrgenommen und behandelt (das ist nicht so tragisch, wenn Sie wollen, verschreibe ich Ihnen Johanneskraut).
Im Februar letzten Jahres habe ich das erste Mal Panikattacken erlebt und wusste das überhaupt nicht einzuordnen. Die Attacken und diffusen Ängste haben immer weiter zugenommen, dazu kamen seltsame körperliche Symptome, wie Schwindel, Herzrasen, etc., sodass ich nicht mal mehr Sport machen konnte.
Irgendwann haben dann auch ein dauerhaftes Unruhegefühl, das wirklich scheusslich war, und Konzentrationsstörungen eingesetzt. Im August habe ich dann durch viele Internetrecherchen und nach div. Arztbesuchen inkl. Notaufnahme endlich im Internet einen Hinweis auf die Angststörung gefunden. Kein Arzt hat irgendwie angedeutet, dass es sich um etwas psychisches handeln könnte.
Also habe ich dann im September bei einem (aus meiner Sicht) sehr guten Psychotherapeuten eine Therapie begonnen. Daraufhin ging es mir schon viel besser, ich habe heute keine Panikattacken mehr, fühle mich körperlich gesund.
Im letzten 3/4 Jahr hat sich seit der Therapie einiges getan: ich höre wieder mehr auf mein Bauchgefühl und übergehe es nicht mehr so häufig wie vorher. Eine sehr große Baustelle habe ich jetzt weitergebracht - ich habe meine Selbstständigkeit mit meinem Geschäftspartner beendet und mich getrennt, leider nach wie vor sehr stressig und kompliziert. Im Moment sammle ich wieder Ideen, um etwas neues aufzubauen.
Ich habe auch während meiner Panikattacken immer wieder starke Angst vor einer Psychose gehabt und auch teilweise Symptome an mir selbst festgestellt. D.h. ich dachte, ich habe Halluzinationen, obwohl ich direkt im gleichen Moment erkannt habe, dass es sich wohl um eine Illusion handelt. Z.B. im Dunkeln habe ich in Baumschatten irgendwelche Figuren interpretiert, etc.
Im Moment habe ich ab und zu ein verschwommenes Sehen und leichte Konzentrationsschwierigkeiten beim Arbeiten am PC, manche Tage auch leichte Kopfschmerzen und fühle mich im Nacken/Oberrücken sehr verspannt. Das geht soweit, dass ich ab und zu gelbe Flecken sehe. Ich fühle mich manchmal leicht depressiv und schwindelig. Wir haben in der Familie einen Fall von einer Paranoiden Schizophrenie. Irgendwie wirkt es auf mich so, dass wenn es der Person schlecht geht, ich auch diese Symptome oder das Gefühl habe, dass es mir schlecht geht.
In der Familie herrscht eher wenig Austausch darüber und insgesamt eher ein schlechtes Konfliktmanagement.
Ich weiß das Ganze im Moment überhaupt nicht einzuschätzen. Angst vor Krankheiten habe ich schon seit meiner Kindheit, ich vermute auch eine Angststörung. Meine Eltern sind getrennt und an die Zeit habe ich mich automatisch insbesondere während der Therapie oft erinnert. Natürlich mit vielen negativen Gedanken.
Da fällt mir gerade noch ein: ich bin jetzt Anfang 20 und im Moment single. Ich habe Schwierigkeiten, mich auf eine Beziehung einzulassen und fühle mich, ohne das es einen offensichtlichen Grund dazu gibt, schnell eingeengt. Körperlich bin ich recht fit, auch wenn Sport im Moment definitiv zu kurz kommt. Das ändere ich jetzt wieder.
Habt ihr eine Idee, wie ich dem, was mich wirklich belastet, mehr auf die Spur kommen könnte? Für mich ist das im Moment alles einfach zu diffus und nicht greifbar. Die berufliche Zukunft? Wohnsituation (Stadt oder Land)? Vielleicht der gesellschaftliche Zwang, ein Studium durchzuziehen, mich im Moment das Unternehmertum wieder viel mehr reizt?
Achja, zu den körperlichen Symptomen: sollte ich die körperlichen Beschwerden checken lassen? Evtl. HWS/Muskelverspannung/was auch immer? Sobald ich dem Arzt was von Psychotherpie erzähle, habe ich immer das Gefühl, dass er die Symptome darauf schiebt und sich nicht mehr ernsthaft mit einer Physiologischen Diagnose beschäftigt...
Freue mich auf eure Kommentare.
LG
NRWler
24.06.2012 12:18 •
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