ich wollte den Thread zu Borderline und Idealisierung von @MaKaZen nicht überstrapazieren, da es
arg jetzt in das Thema Psychose geht.
Ich habe die Forensuche nach ähnlichen Themen durchsucht, um mich da anzuhängen.
Ein passendes Thema war von 2018, da wurde als Hinweis gebeten wegen Alter lieber einen neuen Thread aufzumachen. Die anderen Themen haben einen anderen Schwerpunkt , sind aber auch älter als 1 Jahr, ich hoffe ich hab da nichts übersehen.
Es sind alle herzlich eingeladen, die sich daran beteiligen möchten.
Die Zitate sind von @Lightning81
Zitat:Das ist übrigens auch eine dieser „Grenzen“ zwischen Bewusstsein und „Unterbewusstsein“. Zumindest auf die Wahrnehmung bezogen. Aber wo genau die liegen ist wohl eh bei jedem anders. Man fühlt jedenfalls etwas sehr unterschwelliges, wenn es los geht.
So ähnlich empfand ich das auch, dass das unbewusste nach oben „schwemmte“ in einer totalen Dichte. Ich fühlte mich irgendwie auch mit vielen Menschen- und Tierschicksalen verbunden.
Mit allen wäre vielleicht zuviel gesagt, aber in der Masse wirkte es so, als würde mich ALLES betreffen.
Darum ging mir jede Tiermisshandlung, jedes Unrecht, alles was sich ein Mensch je gegenüber anderen Menschen ausgedacht hatte (Crime, Kulte), doch recht nahe und löste totale Panik aus und oft auch Trauer.
Zitat:Hab vor Blumen gestanden und wegen ihrer Schönheit geweint. Hab da jede Pore gesehen, und bei ner Biene jedes Häärchen und jeden Flügelschlag wie im Zeitraffer.
Das klingt schön.
Dieses intensive Wirkten kannte ich auch. Im schönen und im angsteinflößenden. Zu dieser Zeit gab es eine Jagd bei uns im Gebiet und ich lief über die Felder, oben der Waldrand und hörte einen Schuss, der traf mich bins ins Mark, als würde ich auch die ganze Panik der Tiere fühlen und ich weinte.
Das Gute in meinem Zustand war, dass ich noch einen sehr starken Beobachter etabliert hatte, der gleichzeitig wusste, dass was anders und komisch war.
Das hat mich zwar nicht vor manchen Triggern bewahrt, aber ich konnte mich teilweise noch in der normalen Realität festhalten.
Zitat:War bei mir ne ungewollte Einnahme von Dro., die der Tropfen auf dem heissen Stein war. Und vorher wollte ich einer Satanistin helfen, aus diesen Kreisen zu kommen. Ironie.
Das kann wohl passieren, dass bei Dro. die Grenze zum Unbewussten überschritten wird. Oder eine Art „Schutzmantel“? - der das Ich zusammenhält und die Realität filtert, dann nicht mehr vorhanden ist.
Bei mir war das Gefühl, dass ich mich in jemanden verliebt hatte, und dann dieses Unterbewusste so irgendwie einladend und weit und schön hochschwappte. Ich kam mir ziemlich verschmolzen mit dieser Person vor und der Welt. Und hab mich mehr drauf eingelassen. Bis dass es dann eine Eigendynamik entwickelte….
Zitat:ich hab recherchiert, und alte Schriften gelesen, ihr erklärt woher der Kult kommt, und dass es Blödsinn wäre, Rituale usw zu machen. und am Ende bin ich der, der sich 10 Jahre davon verfolgt fühlte
Dass solche satanischen Riten Alpträume bescheren kann ich gut verstehen. War mal in einer Freikirche und bin dann auch hier und da dem Thema begegnet.
Da ich mir alles nicht erklären konnte, was geschieht, ging mir das auch schonmal als Option durch den Kopf. Hatte sogar eine ehemalige Hauskreisleiterin angerufen in meiner Phase, die, die den Glauben eher etwas abgefahrener sieht mit Engeln und Dämonen. Die fand es total plausibel, dass da was satanisches wirkt und ich deswegen z B auch meine Musik so verzerrt wahrnehme. Das fühlte sich für mich aber doch zu schräg an, dass ich DORT dann keine Hilfe für meinen Zustand weiter gesucht hab.
Zitat:ich habe auch sehr viele Gedichte geschrieben, half mir sehr. Und ein Buch möchte ich auch irgendwann schreiben.
Deine Gedichte habe ich schon gelesen, die gefallen mir, sie beschreiben das innere und auch äußere sehr feinfühlig. Viel Erfolg und Freude bei einem Buch
Zitat:Zum Glück kam ich da relativ gut wieder raus. Wobei. zeigt sich auch erst wenn ich allein den Jakobsweg laufe. Bin gespannt ob ich das packe
Schön, so etwas zu machen. Soll ja sehr schön sein von der Gegend und immer wieder interessante Menschen zu finden sein.
Inwiefern würde dir das zeigen, dass es dir besser geht?
Geht es darum, dass du rausgehen und reisen kannst, körperlich soviel leisten kannst oder dass du ein Projekt auch angehen kannst?
Zitat:Aber wenn du das so offen im Detail schreiben kannst, hast du es ja auch super verarbeitet. Respekt, kann oder macht nicht jeder.
Viele schämen sich ja auch dafür, vergessen es, oder werden beim „erzählen“ noch selbst getriggert. Hat bei mir Jahre gedauert, bis ich das so sortiert hatte, dass ich alles im Detail beschreiben könnte.
Das hat bei mir auch eher Jahre gedauert. Am Anfang dachte ich, ich tu einfach so als wäre alles normal, obwohl es sich anfühlte, als könnte ich nie wieder normal fühlen. Fake it until you make it, und da war Verdrängung auch gut.
Scham ist einerseits schon auch da, aber auch große Neugier und Staunen. Darum hab ich ziemlich zeitnah eigentlich meinen Kollegen erzählt , was mit mir los war, eigentlich schon so Wochen danach.
Das psychologische Begreifen folgte aber erst Jahre später, bis heute hinein.
Mein Gehirn war viel zu sehr auf Hochdruck. Eine Psychose hat auch Jahre danach noch eine sehr hohe Hirnaktivität zur Folge. Schlaflosigkeit ect…
Und auf eine Art fand ich die akute Phase auch für mein Leben reinigend. Weil ich soviel mitbekommen hab, so unter Druck stand, dass sich einige Werte in mir stärker herauskristallisiert haben. Trotzdem war es schon sehr extrem und muss nicht unbedingt nochmal sein.
07.08.2023 10:10 • • 07.09.2023 x 2 #1