lange habe ich überlegt, ob ich nun selber einen Beitrag verfasse oder eben nicht. Habe mich nun dafür entschieden und bin deswegen so aufgeregt, dass ich mein Handy schon nicht mehr richtig in meiner Hand spüre.
Zu meiner Geschichte: ich bin jetzt 33 und Mama eines Sohnes im Alter von 10 Monaten. Vor etwa einem Jahr begann mein Leidensweg.
Es fing an mit einem ständigen Kloßgefühl im Hals. Immer öfter schlich sich die Angst ein, dass etwas Schlimmes passieren und ich mein Kind nicht aufwachsen sehen könnte. Eines Tages merkte ich, wie so eine fürchterliche innere Unruhe dazu kam. Dies machte mir noch mehr Angst. Dann kamen Kopfschmerzen dazu. Ich hatte so eine Angst an einem Hirntumor erkrankt zu sein - MRT, alles gut. Beim Kardiologen war ich auch und Lungenkrebs hatte ich auch schon. Dann kam Corona und das hatte ich dann natürlich auch. Alles konnte ausgeschlossen werden und nun habe ich Angst an einer Psychose erkrankt zu sein.
Meine Mutter hat eine Psychose und auch eine Angststörung. Ich war live dabei, als es bei ihr ausbrach und es war einfach nur schrecklich. Somit wäre bei mir auch eine Veranlagung da.
Ich war bei meinem Hausarzt. Der sagte, ich hätte eine somatoforme Störung und eine Angststörung. Dies bestätigte auch der Psychiater. Ein befreundeter Psychotherapeut meinte, dass da auch noch hypochondrische Züge mit dabei sind. Alles schön und gut, akzeptiere ich und kann ich mit leben.
Das erklärt meine Schmerzen in den Beinen etc. Aber was ist mit meinen wirren Gedanken? Wenn ich mich so in meine Angst reinschraube, habe ich das Gefühl, da ist so ein Chaos in meinem Kopf und ich kann keinen Gedanken mehr greifen. Ich überprüfe immer meine Realität, ob ich Stimmen höre oder ähnliches. Dann kommt diese Lichtempfindlichkeit dazu und ich sehe hin und wieder so Lichtpunkte oder farbige Flecken. Nur ganz kurz.
Ja, ich stehe ständig unter Strom und bin sehr schnell gestresst. Das war schon immer so bei mir und ich bin auch Hochsensibel.
Mein Mann hatte jetzt 3 Wochen Urlaub und die Symptome nahmen alle immer mehr ab. Seit Montag ging er wieder arbeiten und am Sonntag Abend zog ich mir eine heftige Blockade des Trapezmuskels zu. Sprich, ich war wieder alleine mit meinem Sohn und hatte dabei höllische Schmerzen. Ich merke wie die Angst wieder da ist und auch die heftige DP und DR. Auch die Angst an einer Psychose erkrankt zu sein ist wieder da.
Heute Morgen wachte ich auf und dachte ich würde frische Brötchen riechen. Es gab aber keine. Das wusste ich auch. Das machte mir direkt wieder Angst. Danach saß ich auf der Toilette und meinte Gedanken kreisten wieder voller Angst hin und her und dann schon sich einfach so ein Gedanke dazwischen halb 11 ist es zu spät. Da dachte ich, ich würde nun völlig verrückt werden.
Jeden Morgen nach dem Aufwachen geht es direkt los mit den Gedanken wie geht es dir heute? und dann verselbstständigt sich die Angst. Ich stehe dann nur noch neben mir. Vor dem Einschlafen verselbstständigen sich meine Gedanken auch und ich sehe Bilder. Das Gleiche habe ich auch wenn ich mega gestresst und ängstlich bin, aber grad völlige Ruhe herrscht. Wie heute morgen auf dem Klo.
Ich dachte echt, ich wäre diese Angst vor einer Psychose los, aber jetzt schraub ich mich wieder voll rein. Am Dienstag habe ich einen Termin bei meinem Psychiater.
Medikamente nehme ich keine mehr. Erst war es Opipramol und dann Paroxetin, aber davon bekam ich noch mehr Angstzustände. Ich dachte echt, ich würde den Bezug zur Realität verlieren.
Es tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe. Wollte mich eigentlich kürzer fassen.
Vielleicht kann mir ja jemand etwas die Angst nehmen.
Liebe Grüße, Eni
24.07.2020 10:59 • • 27.07.2021 x 2 #1