Also ich würde gerne mal von meinen Problemen erzählen. Habe zwei Schicksalsschläge verkraften müssen innerhalb von Wochen. Aus der zweiten Nummer werde ich in nächster Zeit nicht raus kommen da es sich um eine unheilbare Krankheit bei einem jungen Familienmitglied handelt und ich werde damit immer wieder konfrontiert.
Eigentlich dachte ich dass ich alles gut weg gesteckt hätte. Aber dann fing ich an komische Gedanken zu bekommen. Als hätte ich das Vertrauen in das Leben verloren. Ich fing an alles zu hinterfragen und an allem zu zweifeln. Warum es Menschen gibt und das Weltall und wie alles entstanden ist usw. Das Leben ist nicht mehr selbstverständlich. Dann hatte ich das Gefühl dass ich das nicht aushalten könnte und mich irgendwann umbringen muss. Das würde ich nie tun aber diese Gedanken kamen einfach. Unter all dem bin ich irgendwann zusammengebrochen. Depressionen und Angsstörung wieder da. Habe opipramol bekommen. Keine Angst und Depressionen mehr aber umso schlimmere Gedanken. Ich konnte aber arbeiten gehen und mein Leben normal gestalten so gut es eben ging.
Letzten Dienstag war ich beim psychiater und habe Sertralin bekommen. Ich war erleichtert dass ich vielleicht etwas gefunden habe was helfen könnte. Ab Tag zwei ging es dermaßen bergab. Mir ging es noch nie so schlecht. Fühlte mich wie ein Zombie und als wenn ich nicht real wäre. Da zu Panik und sämtliche körperliche Nebenwirkungen. Nach vier Tagen habe ich es wieder abgesetzt. Denn meine Selbstmordgedanken machten mir so eine Heiden Angst und ich konnte es nicht aushalten. Die Gedankenkreise sind noch doppelt so schlimm geworden. Gestern totaler emotionaler Zusammenbruch. Ich habe sehr viel geweint, aber das tat mir irgendwie gut. Heute ebenfalls viel geweint, Angst, Schwindel, zittern und Gedankenkreise ab dem Zeitpunkt als ich morgens meine Augen geöffnet habe. Zeitweise habe ich gedacht ich lasse mich einweisen. Dann kam mein Freund, der Liebste auf der Welt mit dem ich im Oktober auch zusammen ziehe und der es trotzdem möchte obwohl ich so abdrifte momentan. Wir hatten wirklich einen schönen Tag, es ging mir sehr gut aber vorhin fing es wieder an. Jetzt sitze ich hier, bin zwar noch halbwegs stabil, aber ich weiß ganz genau dass es morgen wieder so schlimm sein wird. Denn die Gedanken hören einfach nicht auf! Hab es mit Meditation, mandalas malen und Medikamenten probiert, aber scheinbar hilft nichts. Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, ich bin ein toller Mensch und habe ein wundervolles Leben, mir fehlt es an nichts.
Ich bin aber auch ein Mensch der immer erst an andere denkt, als an sich selbst. Egoismus kenne ich nicht. Ich mache mir ständig Gedanken um alles und jeden, aber habe mich scheinbar in dem ganzen absolut vergessen, vernachlässigt und zurück gestellt und verzichtet.
Gegen meine Angst hilft mir das Opipramol wirklich sehr aber wie werde ich die Gedanken los? Wenn das Karussell sich anfängt zu drehen, komme ich einfach nicht mehr raus und kann mich auf nichts mehr konzentrieren, verliere absolut die Kontrolle. So Tage wie heute geben mir echt Hoffnung, aber ich möchte nicht nur paar schöne Tage, sondern ein schönes Leben.
Kann mir irgendwer sagen wie und ob man es schaffen kann diese Gedanken ganz los zu werden? Ich bin dankbar für jede einzelne Antwort.
08.07.2018 21:25 • #521